20.3.09

Rätselhafter "Night Flyer" über Darmstadt

In der Nacht zum Mittwoch flog ein Kleinflugzeug etwa zwei Stunden lang in niedriger Höhe über Darmstadt binweg, immer auf derselben Route (Kranichstein-Eberstadt und zurück). Ich habe die Maschine auch gehört, allerdings nicht gesehen (ich hatte die Rolläden unten).

Das Rätselhafte daran: einem Bericht des Darmstädter Echos zufolge weiss niemand, um welche Maschine es sich handelt, geschweige denn wer am Steuer saß.

Das so etwas heutzutage, acht Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001, noch möglich ist, verwundert mich. Noch mehr frage ich mich aber nach dem Sinn des Fluges. Dass jemand ein- oder zweimal Darmstadt überfliegt, mag nachvollziehbar sein - aber zwei Stunden lang?

Mich erinnert das Ganze an die Gruselgeschichte "The Night Flyer" von Stephen King, in der ein Vampir nachts mit einer Cessna von Flughafen zu Flughafen fliegt, wobei Leichen seinen Weg pflastern.

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17.1.09

Lat den rätte komma in (dt. So finster die Nacht)

Schwedische Flagge

Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit war ich wieder in einer Spätvorstellung im Kino (23:15 Uhr). Der deutsche Titel des Films "So finster die Nacht" passte perfekt.

Der Film spielt in Schweden, in einem Vorort einer Großstadt (Stockholm?). Der zwölfjährige Oscar, ein Außenseiter, dem seine Klassenkameraden übel mitspielen, freundet sich mit der rätselhaften Eli an, die in der Nachbarwohnung lebt und anscheinend auch zwölf Jahre alt ist. In Wahrheit ist sie aber wesentlich älter - und ein Vampir. Außerdem hieß sie früher einmal Elias und war ein Junge. Eli lebt zusammen mit ihrem "Vater" Håkan, der für sie ständig neues Blut besorgt.

"So finster die Nacht" ist von der Machart her eindeutig ein schwedischer Film. Er verzichtet weitestgehend auf Splattereffekte, obwohl von der Story her wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Stattdessen ist der Film eher ruhig; es kommen für heutige Filme relativ wenige Schnitte vor. Lina Leandersson spielt das "zwölfjährige Mädchen" Eli hervorragend, Elis Zerrissenheit kommt gut rüber. Insgesamt ist der Film wohltuend anders als so manch anderer Vampirfilm.

In einem Punkt erschien mir die Story des Films zunächst unlogisch. Obwohl mehrere Morde passieren, tappt die Polizei im Dunkeln. Ich erkläre mir das damit, dass der Film Anfang der Achtziger Jahre spielt (in einer Radiomeldung ist vom "Staats- und Parteichef Breschnjew" die Rede, außerdem von einem russischen U-Boot vor der schwedischen Küste). Damals waren die Polizeimethoden noch nicht auf dem Stand von heute. Im Falle Schwedens kommt speziell hinzu, dass das Phänomen "Serienmord" der damaligen Polizei nicht bekannt war. Diese Information habe ich aus einem der ersten Wallander-Bücher, die Anfang der Neunziger Jahre - also zehn Jahre nach "So finster die Nacht" spielen und in denen Wallander überlegt, sich mit Experten des FBI in Verbindung zu setzen. Das erklärt, warum in "So finster die Nacht" z.B. kein Profiling eingesetzt wird. Gentests scheiden natürlich erst recht aus.

Ich habe mir spaßeshalber überlegt, ob der Film wohl im Schweden von heute spielen könnte. Ich denke nicht. Kommissar Wallander hätte Eli ziemlich sicher erwischt :) (wobei das ein witziger Plot wäre: "Eli vs. Wallander" :D )

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