Gott als ParadoxonIn der Molochronik habe ich
einen schönen Beitrag gefunden, der einen grundlegenden Widerspruch des klassischen Gottesglaubens aufzeigt. Es handelt sich dabei um ein Zitat des griechischen Philosophen
Epikur. Mir liegt allerdings nur die englische Übersetzung vor, die da lautet:
If God is willing to prevent evil, but is not able to
Then He is not omnipotent.
If He is able, but not willing
Then He is malevolent.
If He is both able and willing
Then whence cometh evil?
If He is neither able nor willing
Then why call Him God?
Molosovsky hat das übersetzt:
Wenn Gott willlens ist das Böse zu verhindern, aber nicht fähig, dann ist er nicht allmächtig.
Wenn er fähig sein sollte aber nicht willens, dann ist er bösartig.
Wenn er sowohl fähig als auch willens sein sollte, woher kommt dann das Böse?
Ist Gott weder fähig noch willens, warum sollten wir ihn dann Gott nennen?
Mir ist dieses Paradoxon vor Jahren auch schon aufgefallen. Natürlich war mir klar, dass ich nicht als erster darauf gekommen bin. Aber dass es so alt ist - Epikur lebte von 341 bis 270 v.u.Z. - hätte ich nicht gedacht.
Meiner Meinung nach zeigt das Zitat, dass der "klassische" Gottesglaube, den die meisten Anhänger monotheistischer Weltreligionen vertreten, ein unlösbares Paradoxon beinhaltet. Tja, liebe "klassische" Monotheisten, das sieht nicht gut aus :))) . Auf was wollt ihr verzichten: Die Allmacht eures Gottes oder seine allumfassende Liebe? Hmmm...vielleicht ist Gott komplementär: mal allmächtig, mal voller Liebe, je nach Versuchsanordnung :), aber nie beides gleichzeitig :))) Das wäre dann "Kopenhagener Theologie" :D
Nachtrag: dieses Posting ist als (zugegebenermaßen provokativer) Denkanstoß zu verstehen, nicht als Beleidigung oder Herabsetzung Andersdenkender.
Labels: Epikur, Monotheismus, Paradoxon, Religion