15.10.09

Druckkostenzuschuß 2.0

Seit einiger Zeit werden in Autorenkreisen, u.a. in der Federwelt, immer wieder die Druckkostenzuschußverlage angesprochen. Meistens wird den Autoren von einer Publikation dort abgeraten, weil diese Verlage oftmals über kein Lektorat verfügen und die dort verlegten Bücher oft von zweifelhafter Qualität sind. Das führt dazu, dass die meisten in Zuschussverlagen erschienenen Bücher von vornherein nicht ernst genommen werden. Aus diesem Grunde neige auch ich dazu, jedem ernsthaften Autor von einer Publikation in solchen Verlagen abzuraten. Meiner Ansicht nach sollte ein Verlag am Buch verdienen, und nicht am Autor.

Gestern wurde mir nun eine neue Masche bekannt, oder anders formuliert: ein neues Konzept der Kostenbeteiligung. Ein Verlag schreibt Anthologien aus und verlangt von jedem, der eine Story einreicht, dass er pro Druckseite, die seine Geschichte belegt, mindestens zwei Bücher abnimmt - zum vollen Handelspreis. Ein Rechenbeispiel: wenn jemand zehn Seiten einreicht und ein Band der Anthologie 15 EUR kostet, dann muss der Betreffende mindestens 20 Exemplare abnehmen, zum Gesamtpreis von 20x15=300 EUR. Meiner Ansicht nach ist das ein sehr teurer Spass, um eine Story in Druck zu sehen. Für 300 EUR kann man auch ein "Book on Demand" publizieren.

Was kann man daraus lernen? Als Autor muss man stets wachsam sein. Auch wenn es sich im obigen Beispiel nicht um einen Druckkostenzuschuss im klassischen Sinne handelt, so basiert doch das Geschäftsmodell dieses Verlages offensichtlich darauf, die Autoren zahlen zu lassen. Meiner Meinung nach sollte man als Autor davon die Finger lassen.

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