Am 29. April hatte der Darmstädter Spät Lese Abend ein Jubiläum: Er fand zum 50. Mal statt. Der Ort war das Kaffeehaus in Darmstadt-Eberstadt, das ich schon von vielen FOLLOW-Stammtischen her kannte.
Als erstes las Thomas W. Krüger aus seinem neuesten Buch "Im Banne des Horus", einem Mystery-Thriller, der u.a. mit dem alten Ägypten und den Tempelrittern zu tun hat. In diesem Werk hat Thomas W. Krüger auch aktuelle Entdeckungen und Ergebnisse der Ägyptologie verarbeitet. Ich fand die vorgelesenen Ausschnitte sehr spannend.
Mindestens genauso spannend war das Werk, aus dem Tanya Carpenter vortrug. Tanya las aus "Dämonenring", Teil drei der Serie "Ruf des Blutes", die von der hübschen Vampirin Melissa Ravenwood handelt. Zum Inhalt: London wird erschüttert von einer Mordserie, der mehrere Mitglieder des "House of Lord" zum Opfer fallen. Der britische Geheimdienst MI-5 wird beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Dieser ersucht den Geheimbund der Ashera um Hilfe, dem auch Melissa Ravenwood angehört. Melissa wird somit zeitweise zur Detektivin.
"Dämonenring" ist noch nicht veröffentlicht, auf diesem Spät Lese Abend wurde es erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt Insofern war Tanyas Lesung eine Premiere.
Humorvoll wurde es bei der Lesung des dritten Autors, Holger Kuhn. Holger las eine wahrhaft "trollige" Kurzgeschichte voll schwarzem Humor über einen Troll, der sich in eine Menschenfrau verliebt hat und diese nun seiner Familie vorstellt. Die Story wurde von den meisten Zuhörern mit großer Heiterkeit aufgenommen.
Leider war dies der letzte Darmstädter Spät Lese Abend. Erik hört auf. Auf der Website des DSLA gibt er dazu folgende Stellungnahme ab:
Gleichzeitig mit dem Jubiläum gebe ich die Auflösung des Spät Lese Abends bekannt. Der Abend hat bei den beteiligten Autoren immer sehr viel Anklang gefunden, so dass sie sogar mehrfach zum Lese Abend kamen.Auch ich möchte hiermit Erik danken für fünfzig hochinteressante und abwechslungsreiche Spät Lese Abende, über die ich einige neue und interessante Autoren kennengelernt habe.
Leider ist der Erfolg beim Publikum nicht sehr gross. Wenn am Abend maximal acht Besucher kommen um den Autoren zuzuhören, stellt mich diese Zahl für die Arbeit die ich mir mit dem Abend mache in keiner Art und Weise zufrieden. Aus diesem Grund werde ich meine Arbeit dafür einstellen.
Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich allen Autoren, die zum Teil weite Strecken zurück legten, für ihr Kommen und ihre Mühen. Natürlich danke ich auch den Besuchern, die sich immer wieder interressiert zeigten und gern am Spät Lese Abend teilnahmen. Und nicht zuletzt den Betreibern vom Kaffeehaus in Eberstadt, wo alles Begann und nun Endet und dem Herrngartencafe, wo wir in jedem Sommer zu Gast sein durften.
Vielen Dank für's kommen. Es war eine schöne Zeit.
Erik Schreiber
Mich stimmt das sehr traurig, womit ich übrigens nicht der einzige war. Ich habe den DSLA seit Anbeginn begleitet und sogar die erste Website dafür eingerichtet. Was die Akzeptanz beim Publikum betrifft, so habe auch ich beobachtet, dass nur "prominente" Autoren ziehen, was sich etwa daran zeigt, dass bei Christoph Hardebusch etliche Zuhörer kamen. Eventuell hätte man bei jeder Lesung ein "Doppelpack" aus einem "prominenten" und einem (noch) unbekannten Autor machen sollen. Abgesehen davon habe ich den DSLA geschätzt, weil er eben so "klein" war und weil man eben mit den Autoren persönlich diskutieren konnte. Bei "Massenlesungen" ginge das nicht.
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