30.11.09

Raiders of the Lost Recipe/Jäger des verlorenen Rezepts

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In the last weeks,there was almost no activity on this blog. Here is the reason why: I wrote almost all the time. To be precise: I took part in the National Novel Writing Month (abbrev. NaNoWriMo). The challenge: write a novel with at least 50.000 words (yes, that's words, not characters!) in 30 days (to be precise, from Nov 1st to Nov 30th). My novel was called "Jäger des verlorenen Rezepts" (translates roughly as "Raiders of the Lost Recipe" - the similarity to "Raiders of the Lost Ark" (the first Indiana Jones Movie) is intentional). It takes part in my own steampunk world called Chodra which is on the technology level of the late Victorian Age (ca. 1900).

This morning, I finished at a word count of 26.842. In NaNoWriMo, I failed. But for me, it was a very refreshing experience, so I consider it a win.

Hekla, wolkenfrei

The title "Raiders of the Lost Recipe" proved to be a kind of "self-fulfilling prophecy". I started off with an idea in mind to write a steampunk novel in Jules Verne-style and ended up with something like a "steampunk spy thriller". Due to the lack of time and the near due date, the plot started to mutate. On Nov 15th, I realized that the ending I had in mind on Nov 1st was no longer reachable. The archvillain I had in mind suddenly became a minor character, and in constrast one of the minor antagonists became the main opponent. Due to the "Titus Müller Rule #1" which says:" passive chars are boring", I suddenly gave the heroine's boyfriend (who was intended to be a pure sidekick) a whole chapter of his own.

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Some new locations popped up, too. The final chapters took part on a huge sea fortress which almost looks like Suomenlinna - with one slight, but important difference: below it is an old lab built by an ancient high tech civilization.

The novel also includes some other crazy elements, e.g. a kind of "Harvey", a character based on "Back to the Future" and a "locomotive chase" (instead of the classical car chase - in my steampunk world, the motor car has not been invented yet).

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18.11.09

2012 - Roland Emmerich tanzt den Apokalypso




Gestern abend war ich im Kino und habe mir Roland Emmerichs neuestes Werk "2012" angesehen. Ich war keine Minute gelangweilt.

In Roland Emmerichs filmischem Werk finden sich bereits einige Katastrophen: Aliens, Riesenechsen, blitzartiger Klimawandel. Aber 2012 toppt sie alle.

Der wissenschaftliche Ansatz ist grotesk: Neutrinos aus dem Sonneninneren "mutieren" auf einmal und erhitzen den Erdkern. Mutierende Neutrinos! Aua! Da rollen sich einem Physiker wie mir die Fußnägel auf. Aber wenn man das vergißt und die Bilder auf sich wirken läßt, ist es trotzdem ein echtes Kino-Erlebnis.

Was man auch getrost vergessen sollte, ist die "apokalyptische Bedeutung" des Maya-Kalenders. Es ist richtig, dass am 21.12.2012 der Zählzyklus des 13. b'ak'tun endet. Aber die Maya verbanden damit keinerlei Apokalypse. Das taten erst diverse westliche Weltuntergangspropheten. Andere glauben lieber an eine neue, besonders spirituelle Ära. Ich glaube erst einmal an keins von beiden.



Eins der Highlights war für mich die Explosion des Yellowstone-Supervulkans, da ich vor ein paar Monaten darüber einen Bericht im National Geographic gelesen hatte. Das obige Video zeigt, wie die Szene gedreht wurde. Auf der großen Leinwand war es für mich der beeindruckendste Vulkanausbruch, den ich je im Kino gesehen hatte - selbst der Orodruin aus der "Rückkehr des Königs" war nix dagegen. Alleine diese Szene entschädigt für die merkwürdigen Annahmen, die dem Film zugrunde liegen - zumal ein Ausbruch dieses Supervulkans nur eine Frage der Zeit ist.

Später komen noch weitere schöne Szenen, etwa 1.500 m hohe Tsunamis. Diese werden erzeugt durch ein Verschieben der Erdkruste nach der Theorie der Polverschiebung von Charles Hapgood. Auch diese Theorie ist natürlich widerlegt; nimmt man jedoch die Grundannahme der "mutierten Neutrinos" an, die den Erdkern aufheizen, so erscheint eine ruckartige Kontinentalverschiebung, wie Hapgood sie annahm, durchaus möglich.

An schauspielerischen Leistungen gefiel mir am besten Woody Harrelson als ausgeflippter Apokalyptiker, der den Ausbruch des Yellowstone-Supervulkans live in seinem Radiosender überträgt (und dabei natürlich umkommt).

Isngesamt ist 2012 klassisches Popcorn-Kino, den man gut genießen kann, sofern man die "eigenwilligen" Grundannahmen des Films außen vor läßt.

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Delling und ein bestimmer Computerversand

Inspiriert durch ein neues Gedicht auf der Homo Magi Lyrikseite, in dem es um Delling geht, habe ich spaßeshalber mal nach Delling gesucht. Das Ergebnis: neben dem Sportjournalisten Gerhard Delling kam am Rande eine Werbung für Dell eingeblendet.

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12.11.09

NaNoWriMo: eine Zwischenbilanz

Was die Zahl der Worte betrifft, so hinke ich etwas hinterher. Aber auch wenn ich die 50.000 nicht vollkriegen sollte, ist der NaNoWriMo für mich eine interessante Erfahrung.

Mein Romanprojekt "Jäger des verlorenen Rezepts" entwickelt sich gut, aber teilweise in eine ganz andere Entwicklung, als ich es gedacht hatte. So ist Ella, die Protagonistin des Romans, ihrer eigenen Urugroßmutter begegnet - und das ohne Zeitmaschine. Eine Zeitmaschine (übrigens dampfgetrieben) gibt es an anderer Stelle, und diese wird bedient von Dr. Emmett Aika ("aika" ist finnisch und bedeutet "Zeit") - dreimal dürft ihr raten, woher die Inspiration für diese Figur kommt. Ursprünglich wollte ich den Roman im Stile von Jules Verne abfassen, doch jetzt erinnert er mehr an Indianna Jones (hätte ihm wohl einen anderen Titel geben müssen) mit Anklängen an James Bond. Ich bin gespannt, wo in den nächsten Tagen Ellas Reise hingeht.

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9.11.09

Der Fall der Mauer

Berlin, 9.11.1989, 18:57: Am Ende einer Pressekonferenz verkündet Politbüromitglied Günter Schabowski ein neues DDR-Reisegesetz. Das Gesetz ist auf zwei Zetteln niedergeschrieben, der zweite enthält nur den Beginn der Gültigkeit: 10. November 1989. Doch dann unterläuft Günter Schabowski beim Beantworten der Frage eines Journalisten ein Mißgeschick: er sucht den zweiten Zettel, findet ihn nicht, und verkündet:



Dieses eine Wort "unverzüglich" setzt eine Kette von Ereignissen in Gang. "Heute" meldet die Sensation um 19:16, auch in der DDR spricht es sich herum. Die ersten DDR-Bürger machten sich in Richtung Grenze auf, etwa zum Grenzübergang Bornholmer Straße. Um 22:30 verkündet es Hajo Friedrichs in den "tagesthemen" und benutzt dabei das erste Mal das Wort "historisch":



Das Ergebnis ist bekannt: Zehntausende DDR-Bürger reisen nach West-Berlin, ein unglaublicher Freudentaumel. Es begann am Übergang Bornholmer Straße, wo kurz vor Mittternacht ein Grenzbeamter "flutete", sprich: alle ohne Kontrolle durchließ.



Die Deutschen werden für eine Nacht zum glücklichsten Volk der Welt. Hier eine Zusammenfassung der "tagesschau" vom 10. November:



Heute, zwanzig Jahre später, kommt mir das alles geradezu kafkaesk vor. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass die Berliner Mauer auf diese Art und Weise fällt. Aber gerade dadurch gehörte diese Nacht den "normalen" Menschen, und nicht den Politikern (diese waren vom Gang der Ereignisse selbst überrascht).

Meinen ersten Kontakt mit der innerdeutschen Grenze hatte ich im Januar 1984 in der Nähe von Coburg. Dort gab es ein kleines Dorf, das an drei Seiten von Betonmauern umgeben war, die der Berliner Mauer nicht unähnlich waren. Ich fand diese Mauern ekelhaft und absolut widerwärtig. Seitdem hatte und habe ich eine starke Abneigung gegen befestigte Staatsgrenzen und Grenzkontrollen (einer der Gründe, warum ich ein großer Fan des Schengener Abkommens bin).

Heute sehe ich so manches nicht mehr so euphorisch wie damals, aber dennoch bin ich froh, dass Deutschland wiedervereinigt wurde. Ich verdanke der Wiedervereinigung einiges, etwa neue Freunde aus den neuen Bundesländern und neue kulturelle Möglichkeiten. Ohne die Wiedervereinigung gäbe es kein Rammstein, kein Subway to Sally, kein Corvus Corax, ohne die Wiedervereinigung hätte nie ein WGT stattgefunden. Außerdem wären mir einige leckere Dinge wie Halloren Kugeln, Köstritzer Bier oder echte Thüringer Wurst nie untergekommen. Ich weiss, dass es wirtschaftlich nicht einfach war. Und auch ich weiss, dass es ohne das Gegenmodell des Sozialismus zu immer mehr Härten für Arbeitnehmer gekommen ist, und dass der Sozialstaat immer mehr runtergefahren wurde. Aber meiner Ansicht nach wäre das im Rahmen der Globalisierung auch ohne die Wiedervereinigung passiert; der Sozialabbau etwa begann bereits in den Achtzigern, als es die DDR noch gab.

Insgesamt bin ich also froh, dass es so gekommen ist, wie es ist.

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Novemberpogrome

Bevor ich mich dem 9.November 1989 widme, möchte ich nochmals an die Novemberpogrome erinnern, die dem einen oder anderen auch noch unter dem Euphemismus "Reichskristallnacht" in Erinnerung sein mögen. Wie ich schon früher geschrieben habe: Nie wieder darf es in Deutschland (oder besser noch: in Europa) vorkommen, dass sich so etwas ereignet!

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