27.5.09

Christiania vor dem Aus

Wandgemälde in Christiania

Eine traurige Meldung fand ich in der Netzeitung:
1971 stürmten Hippies ein verlassenes Kasernengelände in Kopenhagen - der Beginn der autonomen Siedlung Christiania. Jetzt steht die alternative Kommune vor dem Aus.

Nach mehr als 37 Jahren soll die autonome Siedlung «Freistaat Christiania» in Kopenhagen endgültig aufgelöst werden. Ein Gericht sprach dem dänischen Staat das volle Nutzungsrecht über das Gelände der alternativen Wohnsiedlung zu. Damit ist die Regierung von Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen ihrem erklärten Ziel zur Umwandlung der international berühmt gewordenen «Hippie-Republik» in einen normalen Stadtteil ein großes Stück näher gekommen.
Ich selbst habe im Rahmen meines Dänemark-Urlaubs im letzten September Christiania besucht. Auf mich machte die "freie Republik" einen lebendigen und - was ich so nicht erwartet hätte - ordentlichen Eindruck. Mein Reiseführer hatte Christiania ausdrücklich als Reiseziel empfohlen. Außerdem stand dort, dass die Bewohner viele Dinge - etwa Strom- und Wasserversorgung - durch Verträge mit dem dänischen Staat bzw. den zuständigen Einridchtungen (wie etwa den Wasserwerken) vertraglich geregelt hätten und alle Verpflichtungen erfüllen würden. Die dänische Gesellschaft hatte sich längst mit Chrisitiania arrangiert. Nur der aktuellen dänischen Regierung (Konservative) war der "Freistaat" ein Dorn im Auge.

Kunstwerk in Christiania

Ich habe es nicht verstanden, aber ich denke, dass Martin die Erklärung gefunden hat:
Es geht ums Prinzip.
Dem Konservativen ist unwohl in einer Welt, in der nicht alles am Platz bleibt und nicht alles seinen geregelten Gang geht. Dass die dänische konservative Regierungskoalition von der lang geübten Praxis der Toleranz abgeht, hängt vordergründig mit dem Problem des Drogenhandels zusammen. (Wobei es nur um Hasch geht, "harte Drogen" werden von den Christanianern nicht geduldet.) Was sie wirklich treibt - und was Rasmussen sogar offen zugibt - ist die offenbar unerträgliche Vorstellung, es gäbe einen "rechtsfreien Raum". Also genau das, was auch das böse Internet für viele Konservative so bedrohlich erscheinen lässt. Schlimmer noch: sowohl Christiania wie das Internetzdingens beweisen, dass es auch ohne Top-Down-Entscheidungsmodelle geht, dass Selbstorganisation und Basisdemokratie funktionieren. Dass Anarchie nicht automatisch zur Rechtlosigkeit und zum allgemeinen Bürgerkrieg führt.
Mich macht so etwas traurig. Es wird Zeit, dass diese konservativen Kontrollettis endlich aufhören, den Rest der Welt an4 ihrem Wesen "genesen" zu lassen.

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24.5.09

Illuminationsfest auf der Mathildenhöhe Darmstadt

Zelt des Darmstädter Stadtmarketings

Im Rahmen der Jugendstiltage fand gestern von 17 bis 24 Uhr das Illuminationsfest statt. Dieses Fest wird veranstaltet vom Stadtmarketing Darmstadt. Dieses hatte direkt vor dem Ausstellungsgebäude das obige Zelt aufgebaut. Dort konnte man gelbe Bänder erwerben, die zur Teilnahmen an Führungen sowie zum Betreten dreier Jugendstilhäuser berechtige. Letztere sind normalerweise verschlossen und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Treppenaufgang

Im Haus Glückert (auch Großes Glückerthaus genannt) bewunderte ich z.B. diesen Treppenaufgang sowie...

Jugendstil-Kommode

..diverse Jugendstil-Möbelstücke wie etwa diese Kommode (ein wenig unscharf fotografiert).

Olbrich-Haus, Sonne am Eingangstor

Beim Haus Olbrich, das Joseph Maria Olbrich für sich selbst entworfen hatte, gefiel mir vor allem das Eingangstor mit der obigen Sonne und...

Olbrich-Haus, Muster

..das Muster, das sich um das Haus zog.

Haus Deiters, Vorderansicht

Das dritte Haus, Haus Deiters, war innen eine Enttäuschung...

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..aber außen sah es wirklich gut aus.

Martha, die Magd

Sehr informativ war die Führung mit Martha, einer Magd aus dem Jahre 1910, über die Mathildenhöhe. Wir hörten dabei ein paar Anekdoten und auch für mich war einiges neu.

Drei Damen in passender Gewandung

Weitere Attraktionen waren einige schöne Damen in 1900er Gewandung....

Cadillac Imperial Phaeton, Bj. 1930, Seitenansicht

...sowie dieser einmalige Cadillac Imperial Phaeton.

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Auf der Mathildenhöhe findet man immer wieder etwas neues. So auch gestern. An einer Stelle entdeckte ich eine Nische, die mit einem Mosaik ausgestattet war...

Eichhörnchen

..und bei Teilen des Mosaiks muste ich spontan an Brigh denken (wie kommt das nur? :) )

Aufgang zum Ausstellungsgebäude, noch stärker illuminiert

Als es dunkel wurde, wurde die Mathildenhöhe von zahllosen Scheinwerfern gelb angestrahlt.

Insgesamt war das Fest genial. Nächstes Jahr werde ich, sofern möglich, wieder hingehen,

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23.5.09

60 Jahre Grundgesetz

Heute vor genau 60 Jahren trat das Grundgesetz in Kraft. Meiner Ansicht nach war und ist es die bisher beste Verfassung, die Deutschland je hatte (bzw. hat - noch ist es ja in Kraft). Das Originaldokument trägt übrigens die Unterschrift eines gewissen Konrad Adenauer. Er war Präsident des Parlamentarischen Rates, der das Grundgesetz ausgearbeitet hat.

Das Grundgesetz hat in seiner Existenz so manches durchgemacht. Mehrmals wurde es gerettet vom Bundesverfassungsgericht. Besonders umstritten war dabei die Meinungsfreiheit, die immer wieder Gegenstand von BVG-Urteilen war. Für mich ist sie nach wie vor eins der wichtigsten Grundrechte.

Leider sehe ich inzwischen einige Grundrechte als stark bedroht an. Im Namen der Bekämpfung diverser Übel - allen voran Terrorismus und Kinderpornographie - werden mehr und mehr Rechte untergraben und ausgehöhlt - und das vor allem von den Leuten, die sie an sich schützen sollten. Ironischerweise sitzen die meisten dieser Leute in genau der Partei, der auch Adenauer angehörte. In diesem Zusammenhang zitiere ich ein Poster, das Martin beim Pantoffelpunk gefunden hat:

zensursula1

Mir erscheint es sehr passend.

Die Aushöhlung des Grundgesetzes hat inzwischen ein Ausmaß angenommen, das mich ernsthaft über die Möglichkeit des Umzugs in ein anderes EG-Land nachdenken läßt. Dabei dachte ich konkret an Skandinavien, incl. Island, wobei letzteres noch der EU beitreten müßte.

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Nochmals zur Nordostumgehung

Sandsteinbrücke an der Rosenhöhe

Diese Sandsteinbrücke verbindet die Rosen- mit der Mathildenhöhe. Sie steht unter Denkmalschutz. Würde die Nordostumgehung gebaut, so müßte man diese Brücke abreißen.

Blick von der Sandsteinbrücke in Richtung Ostbahnhof

Diese Bahnlinie, die vom Nord- zum Ostbahnhof führt, wird von der Sandsteinbrücke überquert. Übrigens verlief die Bahn nicht immer an dieser Stelle, früher führten die Gleise dort entlang, wo sich heute der Rhönring befindet.

Und damit kommen wir zum nächsten Thema. Ein beliebtes Argument der Befürworter der Nordostumgehung ist die Entlastung des Rhönrings. Die dortigen Anwohner sehen das aber anders: Ein Artikel des "Echos" von gestern legte dar, dass die am Rhönring wohnenden Darmstädter überwiegend die Nordostumgehung ablehnen. Damit betrachte ich auch dieses Argument als hinfällig.

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22.5.09

6. Nürnberger Autorentreffen

Fabersaal, in einer Vortragspause

Auch in diesem Jahr gab es wieder an Himmelfahrt das Nürnberger Autorentreffen im Fabersaal im Gewerbemuseum. Da es bereits mein drittes Treffen war, kannte ich die Räumlichkeiten schon. Und auch diesmal standen drei Vorträge auf dem Programm.

Edith Kneifl trägt vor

Als erstes las die Wiener Krimiautorin Edith Kneifl, die einstmals Psychologie studiert hat. Ihr Vortrag "Detektive der Seele - warum Hercule Poirot und Miss Marple ledig sind" betrachtete Krimi-Detektive aus der Sicht der Freudschen Psychoanalyse im Zusammenhang mit der sog. "Urszene". Laut ihrer Deutung entspringt der Spass am Aufklären eines Verbrechens dem Bedürfnis des kleinen Kindes, die Bedeutung des Verkehrs seiner Eltern zu verstehen. Außerdem gab Edith Kneifl einige Erfahrungen und Anekdoten aus ihrer langen Karriere als Autorin zum Besten. Insgesamt hat der Vortrag mir einige Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen Krimis einerseits und modernen und älteren Krimis andererseits aufgezeigt. Andererseits halte ich nichts von der Freudschen Psychoanalyse, da Freud von Annahmen ausgeht, die ich für fragwürdig halte. Trotzdem empfand ich den Vortrag als Bereicherung.

Marientorzwinger

Das Mittagessen gab es im Marientorzwinger, direkt neben dem Gewerbemuseum. Das Essen dort war wie jedes Jahr sehr gut. Ich hatte Kässpätzle - lecker!

Titus Müller während seines Vortrags

Den zweiten Vortrag hielt Titus Müller zum Thema "Vom Rohtext zum Roman". Titus zeigte darin auf, dass ein Roman harte Arbeit bedeutet, und dass im Normalfall kaum ein Wort vom ersten Entwurf einer Szene sich in der Endversion wiederfindet.

Dazu gab Titus jede Menge Tipps zur Ausgestaltung einer Szene. Bei Dialogen etwa ist es wichtig, dass sie sich wirklich "gesprochen anfühlen" und nicht wie Schriftsprache wirken. Ebenso ist es wichtig, bei Schilderungen konkret zu werden. Titus brachte das gute Beispiel "Ein Hund bellte mich an" vs. "Eine Bulldogge bellte mich an". Die Bulldogge kann sich der Leser sofort vorstellen, "Hund" dagegen ist zu abstrakt, zu allgemein (ein "Hund" kann alles mögliche sein vom Chihuahua bis zum Bernhardiner). Ebenso schlecht ist der übermäßige Einsatz von Adjektiven (wobei ich mich nun frage, was Titus wohl zu den Werken H.P. Lovecrafts sagen würde). Ein weiteres Thema sind Wiederholungen, seien es Wort- oder Konstruktionswiederholungen (letzteres ist etwa der Fall, wenn vier Sätze am Stück mit "Er.." beginnen).

Außerdem sollte man sich laut Titus fragen, ob die Szene ausführlich genug geschildert ist (witzig, das Problem hatte ich nie :) , ich neige zu überbordenden detailreichen Beschreibungen alla Tolkien).

Insgesamt war Titus' Vortrag wieder einmal derjenige, der mir am meisten geholfen hat.

Roland Rosenbauer

Der nächste Vortrag kam von Roland Rosenbauer, den ich vorher schon als SF-Autor kannte. Hier erfuhr ich, dass er im Hauptberuf Radiomoderator beim Funkhaus Nürnberg ist. Roland Rosenbauer referierte über das Verfassen von Texten fürs Radio. Hierbei ist einiges zu beachten. Ein guter Lesetext ist unter Umständen fürs Radio völlig ungeeignet, weil die Sätze zu lang sind und dadurch die Zuhörer überfordern. Bei Radiotexten gelten sogar einige Dinge als positiv, die bei geschriebenen Texten absolute "Nos" sind, etwa die Wiederholung von Begriffen wie etwa "Der Bundesrat". In einem Schreibtext würde man variieren: "Die Länderkammmer", "Die Vertretung der Länder" usw. Ein Zuhörer im Radio wäre mit solchen Variationen überfordert.

Barfüßer, Nürnberg

Abend waren wir dann im "Barfüßer" in Nürnberg, eine bekannte Lokalbrauerei mit einer angeschlossenen traditionellen Gaststätte. Dort hatte ich eine leckere lokale Spezialität:

Saure Zipfel

Saure Zipfel. Das sind kleine Rostbratwürste, die in Essig gekocht werden. Sehr lecker!

Im Gespräch am Tisch lernte ich übrigens von einer Teilnehmerin einen neuen Begriff: Systemsprung. Laut der deutschen Wikipedia liegt ein Systemsprung dannn vor, wenn ein Text realistisch beginnt und dann ins phantastische wechselt und umgekehrt. Beispiele dafür sind "Alice im Wunderland" und die Serie "Buffy". Auch mein Romanprojekt enthält einen solchen Systemsprung.

Danach gab es noch ein paar Lesungen von Teilnehmern, beschränkt auf acht Minuten. Als besonders gelungen ist mir davon eine "umgeschriebene" Rotkäppchen-Version im Gedächtnis geblieben.

Insgesamt hat sich auch dieses Autorentreffen für mich gelohnt. An dieser Stelle nochmals ein Dank an Ursula Schmid-Spreer für ihre hervorragende Arbeit, ohne die es dieses wunderbare Treffen nicht gäbe. Ich komme 2010 wieder!

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20.5.09

Darmstädter Jugendstiltage mit Illuminationsfest auf der Mathildenhöhe

Mathildenhöhe bei Frühlingsbeginn 2009, Gesamtaufnahme

Notiz am mich selbst: dieses Wochenende sind die Darmstädter Jugendstiltage 2009 auf der Mathildenhöhe. Unter anderem gibt es Illuminationsfest, bei dem die gesamte Mathildenhöhe hell ausgeleuchtet wird. Das muss ich einfach sehen!

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19.5.09

Wolfram Alpha ist online

Gestern meldete die iX, dass die neue Wissenssuchmaschine Wolfram Alpha nun online sei. Wolfram Alpha unterscheidet sich laut iX enorm von konventionellen Suchmaschinen:
Wie bei einer Internet-Suchmaschine gibt man seine Anfrage in das Textfeld auf der Webseite ein und bekommt nach wenigen Augenblicken das Ergebnis präsentiert. Anders als bei Google & Co. besteht dieses aber nicht aus einer Liste von Links auf Webseiten, deren Text einen oder mehrere der Suchbegriffe enthalten, sondern aus einer übersichtlichen Zusammenfassung der passenden Fakten nebst Quellenangaben, je nach Thema zusätzlich mit Schaubildern, Diagrammen und Karten ins Bild gesetzt.
Ich fand das interessant und habe daher Wolfram Alpha ausprobiert. Cool war das Suchergebnis bei dem berühmten Zitat
air-speed velocity of an unladen swallow
. Hier verkündet Wolfram Alpha:
there is unfortunately insufficient data to estimate the velocity of an African swallow (even if you specified which of the 47 species of swallow found in Africa you meant)
(asked of a general swallow (but not answered) in Monty Python's Holy Grail.)
Bravo!

Ebenfalls mit Bravour beantwortete die Maschine die Frage nach dem Geburtsjahr Walther von der Vogelweides (um 1170).

Leif Eriksson-Denkmal

Den Suchbegriff "discovery of america" interpretiert Wolfram Alpha als "Christopher Columbus reaches the New World" (na, das ist aber nicht ganz korrekt), mit "Discovery of Vinland" kann die Maschine nichts anfangen.

Tarja, Nahaufnahme

Komplett überfordert zeigte sich Wolfram Alpha bei EIngabe von "Tarja" bzw. "Tarja Turunen". Ich hätte zumindest die Meldung erwartet, dass Tarja ein finnischer Frauenname ist.

Nightwish 2007

Skurril wurde die Reaktion, als ich den Namen von Tarjas früherer Band Nightwish eingab. Dies interpretierte Wolfram Alpha als "Nightfish".

Fazit: Wolfram Alpha ist ein sehr vielversprechender Ansatz, aber die Maschine ist noch deutlich im Alphastadium.

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18.5.09

Neuer Bücherbrief zum Thema Star Trek

Star Trek Xi: Poster

Aus aktuellem Anlaß hat Erik Schreiber einen neuen Sonderbücherbrief zum Thema Star Trek verfaßt, incl. einer Rezension des elften Kinofilms. Hier gibt es ihn, wie gewohnt als PDF.

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17.5.09

Eurovision Song Contest 2009


Der gestrige Eurovision Song Contest 2009 hatte einen sehr nordlastigen Ausgang. Hier die Punktliste.



Auf Platz 1 kam Alexander Rybak mit "Fairytale". In geradezu märchenhafter Weise räumte er "douze points" in über 20 Ländern ab. Mir sagt das Lied zwar nicht sonderlich zu, aber ich freue mich für Norwegen, da ich das Land an sich mag.



Auf Platz 2 kam ein Lied, bei dem ich für einen kurzen Moment versucht war, es zu wählen: Yohanna mit "Is it true". Klasse Platz.



Ich selbst hatte mich für die schwedische Opernsängerin Malena Ernman entschieden, aber sie erreichte leider nur den 21. Platz, zwei Punkte und einen Platz schlechter als der deutsche Beitrag "Alex Swings Oscar Sings". Bei letzterem war die Stripperin Dita von Teese der interessanteste Teil des Auftritts. Immerhin war der Platz besser als der der "No Angels" aus dem Vorjahr.

Finnland und Dänemark fand ich beide belanglos. Für Finnland gab es den Platz 25, für Dänemark Platz 13.

Ansonsten gab es noch eine sehr surreale Show aus Albanien, eine hübsche schwarzhaarige Sängerin aus Estland, ein Effektfeuerwerk aus der Ukraine und das Duo Aysel und Arash aus Aserbeidschan mit einer sexy Sängerin, die übrigens Platz 3 erreichten. Echte Weltberühmtheiten hatten Frankreich und Großbritannien aufgefahren, erstere mit Patricia Kaas, letztere mit Andrew Lloyd Webber am Klavier und einer von ihm geschriebenen Musical-Nummer. Patricia Kaas fand ich gut, den Musical-Song nicht (da waren Webbers "Phantom der Oper", "Cats" und "Starlight Express" um Längen besser). Die Platzierungen trotzdem beachtlich: Platz 5 für das Vereinigte Königreich, direkt dahinter kamen die Esten und Patricia Kaas errang für Frankreich immerhin noch den achten Platz.

Ein echter Hammer wie Lordi fehlte leider.

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16.5.09

Wikinger, umgeben von Marzipan und Schokolade

Wikinger, umgeben von Marzipan und Schokolade/Viking surrounded by marzipan(almond paste) and chocolate

Manchmal entdeckt man in Deutschland ausländische Spezialitäten, die man in dem Land selbst nicht gesehen hat. Hier ei Beispiel: Aus Dänemark (einem alten Wikingerland) kommt diese Spezialität der Firma Dan Cake. Ich wusste nicht, dass die Wikinger schon Marzipan kannten. Und die Schokolade haben sie vermutlich aus Vinland mitgebracht.

Sicher war das obige Gebäck eine willkommene Abwechslung vom Roggenbrot mit den bløden Körnern.

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15.5.09

Nordostumgehung Darmstadt - nein danke



Ende der Achtziger Jahre spielte ich begeistert Sim City auf meinem Atari ST. Dabei gab es in den von mir gebauten Städten immer wieder Staus an neuralgischen Punkten. Durch breitere Straßen sowie durch Umgehungsstraßen versuchte ich, den Staus zu Leibe zu rücken. Umsonst: nach ein paar "In-Game-Jahren" waren die tollen neuen Straßen genauso verstopft.

Zuerst hielt ich das für einen Simulationsfehler. Aber durch einen Artikel in einer Zeitschrift erfuhr ich, dass Sim City diesbezüglich aktuelle Erkenntnisse der Verkehrsplanung umgesetzt hat.

In Darmstadt steht am 7. Juni parallel zur Europawahl ein Bürgerentscheid an. Dabei geht es um die Nordostumgehung. Diese wurde in den Siebziger Jahren geplant, als die o.g. Erkenntnis der Verkehrsplaner noch nicht vorhanden war.

Ich bestreite nicht, dass es in Darmstadt Verkehrsprobleme gibt, insbesondere auf dem Rhönring. Aber ich bezweifle, dass die geplante Nordostumgehung eine Lösung darstellt. Denn, wie oben ausgeführt, sie wird noch mehr Verkehr anziehen.

Rose

Dazu kommt noch eine Fotoserie auf einer Website der Bürgerinitiative "ONO" (Ohne Nordostumgehung), die aufzeigt, was die Umgehung alles zerstören würde. Unter anderem würde die Verbindung zwischen Mathilden- und Rosenhöhe zerschnitten. Letzere würde vermutlich auch Schaden nehmen.

Insgesamt gibt es also für mich jede Menge guter Gründe, am 7. Juni gegen die Nordostumgehung zu stimmen.

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10.5.09

Frogpoolparty

Froschteich, Übersicht

Iris hatte in ihrem Garten den oben abgebildeten Froschteich angelegt. Und zur Einweihung lud sie ein paar Freunde, darunter auch mich, zu einer kleinen "Frogpoolparty" ein.

Zwei Frösche am Teichufer

Auch fünf Frösche nahmen an der Party teil. Hier zwei von ihnen am Teichufer.

Frosch zwischen Seerosenblättern

Ein dritter Frosch zog es vor, sich zwischen Seerosenblättern aufzuhalten. Um ihn zu sehen, empfehle ich, auf das Foto zu klicken, damit es vergrößert erscheint.

Klematis

An den Rand ihres Froschteichs pflanzte Iris mehrere Blumen, unter anderem diese herrliche Klematis.

Insgesamt war es eine sehr schöne Party. Für die menschlichen Teilnehmer gab es zuerst Rhabarberkuchen (schmeckt besonders lecker mit Eierlikörsahne), später Steaks, Würstchen und Grillfackeln. Für die Frösche gab es Fliegen.

Später gaben die Frösche noch ein kurzes Konzert, bevor dann ein Gewitter einsetzte. Aber zu dem Zeitpunkt war das Grillen schon vorbei, so dass es uns nichts ausmachte.

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7.5.09

Star Trek XI

Fans in Star Trek-Uniform

Gestern abend gab es in Darmstadt eine Vorpremiere des neuesten Star Trek-Kinofilms im Darmstädter Cinemaxx.

Rogers Stand: Bücher

Anläßlich dieser Vorpremiere konnte man im Foyer des Kinos Verkaufsstände aufbauen, was einige auch taten.

Roberts Raumschrott

Natürlich gab es auch wieder Roberts Raumschrott.

Weitere Fotos in meinem Ipernity-Ordner.

Star Trek Xi: Poster

Vor dem Film war ich skeptisch und gespannt zugleich. Wie würden die Darsteller ihre Rollen verkörpern? Besonders skeptisch war ich bei Karl Urban, den ich vor allem als Eomer aus den Herr der Ringe-Filmen kannte. Und er (quasi "Eomer" sollte McCoy spielen? Dazu kam noch der "Fluch der ungeraden Zahlen": bei den Star Trek-Kinofilmen sind die mit den ungeraden Nummern meist schlechter als die mit den geraden. Die erste Ausnahme aus meiner Sicht war "Nemesis" (Star Trek X), dem konnte ich nicht allzu viel abgewinnen. Würde der elfte noch schlechter werden?

Um es kurz zu machen: all meine Sorgen waren umsonst. Der Film war richtig genial. Zachary Quinto ist der perfekte junge Spock, Chris Pine als draufgängerischer Kirk macht sich auch gut. Und Karl Urban als jugendlicher McCoy spielte seine Rolle hervorragend. Auch die anderen Darsteller sind gut besetzt. Die Rollenaufteilung ist neu: Uhura hat nun wirklich etwas zu tun und ist mehr als nur Stichwortgeberin an der Kommunikationsstation.

Ebenfalls gut in die Handlung integriert war Leonard Nimoy als alter Spock, dessen Versagen in der Zukunft der indirekte Auslöser der Handlung ist. Letztere ist zwar nicht besonders originell, aber packend und in genau dem richtigen Tempo erzählt. Es gibt jede Menge ironischer Seitenhiebe auf die TOS-Serie. Ein Beispiel: Kirk setzt sich auf der Brücke wie selbstverständlich in den "Captain's Chair". Spock, der zu dem Zeitpunkt Captain ist, scheucht ihn ein paar Sekunden später wieder raus. Bereits an dieser Szene sieht man, dass hier eine neue Zeitlinie beginnt, die anders ist als in der Original-Serie.

Der Bösewicht "Nero" blieb ein bißchen blass, aber es ist gut möglich, dass er im zwölften Kinofilm wiederkommt. Letzterer ist bereits geplant, und ich freue mich auf ihn.

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4.5.09

Zwitscher, zwitscher

Bisher zwitscherten hier nur die Geierleins. Seit heute zwitschere ich auch - auf Twitter: http://twitter.com/Londo42

Nun suche ich noch ein Tool, mit dem ich die letzten neun Zwitscherer rechts in meine Leiste einblenden kann.

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Kurzer Bericht vom Wochenende

Was gab es bei mir so an diesem verlängerten Wochenende:

Steyr army truck

Am Freitag gab es eine herrliche Grillparty bei Mario. Die größte Attraktion war sein Steyr-LKW, Baujahr 1972 (dem ich deswegen ein eigenes Fotoalbum spendiert habe)...

mehrere Luftballontiere

...und die Luftballontiere, die Alissa gebastelt hat.

Meine Eiche, 1. Mai 2009

Am Samstag feierte mein Vater seinen Geburtstag nach. Das gab mir u.a. die Gelegenheit, wieder nach meiner Eiche zu schauen.

Am Sonntag war es bei mir ruhig, von einem Besuch im Fitness-Studio abgesehen.

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1.5.09

Darmstädter Spät Lese Abend - zum 50. und letzten Mal

Zuschauer, rechts Thomas W. Krüger beim Lesen

Am 29. April hatte der Darmstädter Spät Lese Abend ein Jubiläum: Er fand zum 50. Mal statt. Der Ort war das Kaffeehaus in Darmstadt-Eberstadt, das ich schon von vielen FOLLOW-Stammtischen her kannte.

Thomas W. Krüger beim Lesen

Als erstes las Thomas W. Krüger aus seinem neuesten Buch "Im Banne des Horus", einem Mystery-Thriller, der u.a. mit dem alten Ägypten und den Tempelrittern zu tun hat. In diesem Werk hat Thomas W. Krüger auch aktuelle Entdeckungen und Ergebnisse der Ägyptologie verarbeitet. Ich fand die vorgelesenen Ausschnitte sehr spannend.

Tanya Carpenter liest

Mindestens genauso spannend war das Werk, aus dem Tanya Carpenter vortrug. Tanya las aus "Dämonenring", Teil drei der Serie "Ruf des Blutes", die von der hübschen Vampirin Melissa Ravenwood handelt. Zum Inhalt: London wird erschüttert von einer Mordserie, der mehrere Mitglieder des "House of Lord" zum Opfer fallen. Der britische Geheimdienst MI-5 wird beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Dieser ersucht den Geheimbund der Ashera um Hilfe, dem auch Melissa Ravenwood angehört. Melissa wird somit zeitweise zur Detektivin.

"Dämonenring" ist noch nicht veröffentlicht, auf diesem Spät Lese Abend wurde es erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt Insofern war Tanyas Lesung eine Premiere.

Holger Kuhn liest gespannt

Humorvoll wurde es bei der Lesung des dritten Autors, Holger Kuhn. Holger las eine wahrhaft "trollige" Kurzgeschichte voll schwarzem Humor über einen Troll, der sich in eine Menschenfrau verliebt hat und diese nun seiner Familie vorstellt. Die Story wurde von den meisten Zuhörern mit großer Heiterkeit aufgenommen.

Das Abschiedsfoto: Erik Schreiber (rechts) schaut etwas traurig drein

Leider war dies der letzte Darmstädter Spät Lese Abend. Erik hört auf. Auf der Website des DSLA gibt er dazu folgende Stellungnahme ab:
Gleichzeitig mit dem Jubiläum gebe ich die Auflösung des Spät Lese Abends bekannt. Der Abend hat bei den beteiligten Autoren immer sehr viel Anklang gefunden, so dass sie sogar mehrfach zum Lese Abend kamen.
Leider ist der Erfolg beim Publikum nicht sehr gross. Wenn am Abend maximal acht Besucher kommen um den Autoren zuzuhören, stellt mich diese Zahl für die Arbeit die ich mir mit dem Abend mache in keiner Art und Weise zufrieden. Aus diesem Grund werde ich meine Arbeit dafür einstellen.

Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich allen Autoren, die zum Teil weite Strecken zurück legten, für ihr Kommen und ihre Mühen. Natürlich danke ich auch den Besuchern, die sich immer wieder interressiert zeigten und gern am Spät Lese Abend teilnahmen. Und nicht zuletzt den Betreibern vom Kaffeehaus in Eberstadt, wo alles Begann und nun Endet und dem Herrngartencafe, wo wir in jedem Sommer zu Gast sein durften.

Vielen Dank für's kommen. Es war eine schöne Zeit.
Erik Schreiber
Auch ich möchte hiermit Erik danken für fünfzig hochinteressante und abwechslungsreiche Spät Lese Abende, über die ich einige neue und interessante Autoren kennengelernt habe.

Mich stimmt das sehr traurig, womit ich übrigens nicht der einzige war. Ich habe den DSLA seit Anbeginn begleitet und sogar die erste Website dafür eingerichtet. Was die Akzeptanz beim Publikum betrifft, so habe auch ich beobachtet, dass nur "prominente" Autoren ziehen, was sich etwa daran zeigt, dass bei Christoph Hardebusch etliche Zuhörer kamen. Eventuell hätte man bei jeder Lesung ein "Doppelpack" aus einem "prominenten" und einem (noch) unbekannten Autor machen sollen. Abgesehen davon habe ich den DSLA geschätzt, weil er eben so "klein" war und weil man eben mit den Autoren persönlich diskutieren konnte. Bei "Massenlesungen" ginge das nicht.

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