Bizarre GesetzgebungIm heutigen (nein, im gestrigen ;) )
Darmstädter Echo war auf Seite 32 ein Bericht darüber, dass ein geplantes Konzert von
Avril Lavigne in Malaysia bei der dortigen islamischen Opposition auf massive Kritik stieß; ihre Bühnenshow sei "zu sexy". Nun bin ich wirklich kein Fan der kanadischen Sängerin, aber ihre Bühnenshow, soweit ich sie im Fernsehen mal gesehen habe, machte auf mich nicht den Eindruck, dass sie besonders gewagt sei. Insofern runzelte ich schon mal die Stirn.
Weiter hinten aber wurden dann die Einschränkungen genannt, die in Malaysia für Konzerte gelten. So dürfen die Künstler keine Kleidung mit "Drogenbezug" oder "obszönen Botschaften" tragen, außerdem muss die Haut von der Brust bis zu den Knien bedeckt sein. Das alles mag noch angehen, wobei man sich streiten kann, wo die Obszönität bzw. der Drogenbezug anfängt. Aber die Vorschriften gehen noch weiter: Künstler dürfen während des Konzerts nicht schreien, hüpfen, andere Menschen umarmen oder küssen. Spätestens hier wird es bizarr und grotesk. Meiner Ansicht nach sind unter den genannten Bedingungen Rockkonzerte fast undurchführbar. Anstelle von Avril Lavigne würde ich auf den Auftritt verzichten.
Abgesehen davon frage ich mich, wer sich solche Gesetze ausdenkt. Meiner Ansicht nach müssen das irgendwelche fundamentalistisch-fanatischen Spaßbremsen sein. Will Malaysia am Ende dem Iran Konkurrenz machen?
EDIT: Inzwischen hat das Kultusministerium von Malaysia entschieden,
dass das Konzert nicht zur Kultur des Landes passt, und mit dieser Begründung das Konzert untersagt.
Labels: Avril Lavigne, bizarr, Fundamentalismus, Malaysia