We will, we will rock you!
Gestern war ich zusammen mit ein paar Freunden und Bekannten im Musical "We Will Rock You" in Köln.
Die Story ist an sich hanebüchen, enthält aber viele Anspielungen auf Queen-Songs: in ferner Zukunft regiert auf der Erde der (fiktive) Großkonzern GlobalSoft, geleitet von der gefürchteten Killer Queen. Alle Menschen sind per Internet und TV gleichgeschaltet, die wenigen, die rebellieren, werden von Globalsofts Geheimpolizei, die von dem gefürchteten Kommandanten Khashoggi angeführt wird, inhaftiert und "psychisch umprogrammiert". "Handgemachte" Musik ist verboten, wie auch der Besitz von Musikinstrumenten. Nur von Globalsoft hergestellte und lizenzierte Musik ist zulässig (hier sehe ich eine versteckte Kritik am DRM-Wahn).
Zu den Rebellen, die an dieser "heilen Konsumwelt" nicht teilnehmen wollen, gehört Galileo Figaro. Er hört ständig Liedtexte und Musik in seinem Kopf, beides vorgetragen in einer uralten, längst ausgestorbenen Sprache namens Englisch. Leider erkennt er die Bedeutung nicht. Ebenso eine Rebellin ist die siebzehnjährige Scaramouche, mit dunkelroten Haaren und einem schwarzen Kleid eine Art "Punk-Goth-Girl".
Später treten noch die Bohemians auf, die (passenderweise) im Heartbreak Hotel wohnen. Sie haben sich alle die Namen toter Rock- und Popstars gegeben. Leider haben sie zwar eine Namensliste, aber keinerlei Informationen zu den einzelnen Stars. So kommt es, dass sich einer der Rebellen, ein wie eine superschlanke Ausgabe von James Brown wirkender Schwarzer, ausgerechnet "Jeanette Biedermann" nennt. Das führt später zu surrealen Dialogen wie "Jeanette Biedermann ist für uns gestorben." Der "Anführer "der Bohemians wiederum nennt sich ausgerechet Dieter Bohlen.
Der älteste Bohemian, ein Bibliothekar, nennt sich "Bap Niedecken" (eine Hommage an den Spielort des Musicals). Bap nennt eine alte "Videokastagnette" sein eigen, die er seinen "Schatzzz" nennt (wunderbare Anspielung). Auf dieser VHS-Cassette ist der Anfang des "Bohemian Rhapsody"-Videos von Queen, der Rest wurde leider von einer Folge "Bauer sucht Frau" überschrieben :).
Das ganze Musical nimmt sich also nicht allzu ernst.
Eine kleine überraschende Wendung ergibt sich am Schluss, als Scaramouche sich als hervorragende Gitarristin herausstellt, und nicht Galileo, wie man es vielleicht erwarten würde.
Die Rollen sind gut besetzt. Daniela Sandhofer als Scaramouche und Charlie Luske als Galileo Figaro waren klasse. Auch die "Bösen" waren von Format: Die Killer Queen wirkte wie Tina Turner auf Speed, Khashoggi hätte man sich gut vorstellen können als Oberschurken eines James-Bond-Films. Léon von Leeuwenberg hatte an seiner Rolle als Bap Niedecken sichtlich Spass, was man insbesondere am Gollum-Zitat gemerkt hat. Die Queen-Songs sind elegant in die Handlung eingebaut.
Insgesamt war es ein toller Nachmittag. Ich kann "We Will Rock You" allen alten Rock-Fans empfehlen. Um alle Anspielungen zu verstehen, ist es hilfreich, sowohl die Werke von Queen als auch die anderer Rockmusiker ein bißchen zu kennen.
Gestern war ich zusammen mit ein paar Freunden und Bekannten im Musical "We Will Rock You" in Köln.
Die Story ist an sich hanebüchen, enthält aber viele Anspielungen auf Queen-Songs: in ferner Zukunft regiert auf der Erde der (fiktive) Großkonzern GlobalSoft, geleitet von der gefürchteten Killer Queen. Alle Menschen sind per Internet und TV gleichgeschaltet, die wenigen, die rebellieren, werden von Globalsofts Geheimpolizei, die von dem gefürchteten Kommandanten Khashoggi angeführt wird, inhaftiert und "psychisch umprogrammiert". "Handgemachte" Musik ist verboten, wie auch der Besitz von Musikinstrumenten. Nur von Globalsoft hergestellte und lizenzierte Musik ist zulässig (hier sehe ich eine versteckte Kritik am DRM-Wahn).
Zu den Rebellen, die an dieser "heilen Konsumwelt" nicht teilnehmen wollen, gehört Galileo Figaro. Er hört ständig Liedtexte und Musik in seinem Kopf, beides vorgetragen in einer uralten, längst ausgestorbenen Sprache namens Englisch. Leider erkennt er die Bedeutung nicht. Ebenso eine Rebellin ist die siebzehnjährige Scaramouche, mit dunkelroten Haaren und einem schwarzen Kleid eine Art "Punk-Goth-Girl".
Später treten noch die Bohemians auf, die (passenderweise) im Heartbreak Hotel wohnen. Sie haben sich alle die Namen toter Rock- und Popstars gegeben. Leider haben sie zwar eine Namensliste, aber keinerlei Informationen zu den einzelnen Stars. So kommt es, dass sich einer der Rebellen, ein wie eine superschlanke Ausgabe von James Brown wirkender Schwarzer, ausgerechnet "Jeanette Biedermann" nennt. Das führt später zu surrealen Dialogen wie "Jeanette Biedermann ist für uns gestorben." Der "Anführer "der Bohemians wiederum nennt sich ausgerechet Dieter Bohlen.
Der älteste Bohemian, ein Bibliothekar, nennt sich "Bap Niedecken" (eine Hommage an den Spielort des Musicals). Bap nennt eine alte "Videokastagnette" sein eigen, die er seinen "Schatzzz" nennt (wunderbare Anspielung). Auf dieser VHS-Cassette ist der Anfang des "Bohemian Rhapsody"-Videos von Queen, der Rest wurde leider von einer Folge "Bauer sucht Frau" überschrieben :).
Das ganze Musical nimmt sich also nicht allzu ernst.
Eine kleine überraschende Wendung ergibt sich am Schluss, als Scaramouche sich als hervorragende Gitarristin herausstellt, und nicht Galileo, wie man es vielleicht erwarten würde.
Die Rollen sind gut besetzt. Daniela Sandhofer als Scaramouche und Charlie Luske als Galileo Figaro waren klasse. Auch die "Bösen" waren von Format: Die Killer Queen wirkte wie Tina Turner auf Speed, Khashoggi hätte man sich gut vorstellen können als Oberschurken eines James-Bond-Films. Léon von Leeuwenberg hatte an seiner Rolle als Bap Niedecken sichtlich Spass, was man insbesondere am Gollum-Zitat gemerkt hat. Die Queen-Songs sind elegant in die Handlung eingebaut.
Insgesamt war es ein toller Nachmittag. Ich kann "We Will Rock You" allen alten Rock-Fans empfehlen. Um alle Anspielungen zu verstehen, ist es hilfreich, sowohl die Werke von Queen als auch die anderer Rockmusiker ein bißchen zu kennen.
Labels: Musical, Queen, We Will Rock You
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