28.6.08

Der Tunguska-Impakt: potenzieller Krater gefunden


Nächsten Montag jährt sich zum hundersten Mal das sog. "Tunguska-Ereignis". Damals (also am 30. Juni 1908) explodierte in der Nähe des sibirischen Flusses "Steininge Tunguska" ein Feuerball am Himmel ein Feuerball. Da die Region sehr abgelegen ist und in Russland sich einige Umwälzungen abspielten (Stichworte: Erster Weltkrieg, Oktoberrevolution) erreichte erst 1927 eine Expedition, geleitet von dem Mineralogen Leonid A. Kulik, die Stelle der Explosion. Dort bot sich ihnen ein Bild des Grauens: um Umkreis von 80 km waren alle Bäume umgeknickt, im Umkreis von 30 km zusätzlich verbrannt. Michael Khan hat in seinem Weblog den Verlauf der Ereignisse gut zusammengefasst.

Auffallen war aber, dass ein Krater fehlte. Die gängige Theorie lautete daher, dass es sich um einen kleinen Kometen gehandelt habe, der vor dem Erreichen des Erdbodens explodiert wäre. Inzwischen gibt es auch einige Alternativtheorien, einige davon recht exotisch: Einschlag eines Schwarzen Miniloches (das die Erde bei den Azoren wieder verlassen haben soll), Explosion eines außerirdischen Raumschiffs, Antimaterie etc. Die überzeugendste Alternativtheorie spricht von einer Methangasexplosion.

Eine Expedition im Jahre 2007 brachte nun neue Erkenntnisse, die auf einen möglichen Krater hindeuten. Der Tscheko-See, ein kreisrunder See in der Nähe der Explosionsstelle, ist auf alten Militärkarten aus dem Jahre 1883 nicht verzeichnet, muss also danach entstanden sein. Ultraschall-Untersuchungen zeigten, dass das Tiefenprofil des Sees untypisch ist für "normale" sibirische Seen - aber gut zu einem Impaktkrater passt. Außerdem befindet sich direkt unter der Seemitte einen "starken Reflektor für Schallwellen", eventuell ein felsiges Objekt von einem Meter Durchmesser.

Eine neue Expedition soll dieses Jahr Proben der Seemitte entnehmen, die zeigen, was genau dort die Schallwellen reflektiert. Eventuell könnte es ein Stück des damals explodierten Himmelskörper sein. Damit wäre endgültig die Theorie der Methangasexplosion widerlegt.

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1 Kommentare:

Blogger Hunterlady meinte...

Interessante Sache das.
Ich hab gestern auch den Bericht auf 3Sat dazu gesehen, und so wie ich das verstanden habe besteht auch die Möglichkeit, das ein Komet/Meteorit eine Gasexplosion ausgelöst haben könnte.
Passen dazu würde, das es angeblich Berichte darüber gibt, das dieses Ereignis gut 15 Minuten dauerte.
Würde zu der Theorie passen, das eine Gasexplosion eine Art "Sturm" auslösen kann.
Am tollsten finde ich aber die Theorie, das ein außerirdisches Raumschiff sich opferte, um die Erde vor einem Katastrophalen Einschlag zu bewahren.*hrhr*

4:57 PM  

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