Eine Meldung aus der Süddeutschen erweckte mein Interesse:
40 britische Psychiater, Epidemologen, Chemiker und Forensiker beurteilten neun verschiedene Gefahren des Missbrauchs von legalen und illegalen Drogen. Zu den Kriterien gehörten körperliche Schäden, wie etwa der plötzliche Tod durch Atemdepression bei Heroinmissbrauch, die Stärke des Abhängigkeitspotentials, Folgen für das soziale Umfeld, sowie öffentliche Gesundheitskosten.
Nach dieser Studie sind Heroin und Kokain am gefährlichsten; aber auf Platz 5 findet sich die in unserer Gesellschaft weit verbreitete Droge Alkohol, auf Platz 9 Nikotin.
Noch interessanter ist der Platz elf: Cannabis.
Ich halte die Studie und ihre Methodik, so wie es im Artikel dargestellt ist, für seriös; insbesondere auch aus dem Grund, dass das soziale Umfeld und die öffentlichen Gesundheitskosten mit einbezogen worden sind.
Die 40 britischen Wissenschaftler kamen zu einem nahekiegenden Schluss:
Aus den Punktewerten der Spezialisten erstellte Nutt eine Rangliste, die sich stark von behördlichen Klassifikationen unterscheidet: "Dass der Konsum von Alkohol und Nikotin legalisiert ist, erscheint aus wissenschaftlicher Sicht vollkommen beliebig", kritisiert Nutt: "Das derzeitige System ist durch und durch krank."
(Hervorhebung von mir)
Nun ist die Frage, wie man mit dieser Erkenntnis umgeht. Eine komplette Freigabe der Drogen, die harmloser als Alkohol sind, halte ich für grottenfalsch; Jugendliche können damit im Normalfall nicht umgehen (manche Erwachsene übrigens auch nicht), bei ihnen sehe ich auch noch im Falle von Cannabis Gefahren für die psychische Entwicklung. Aber gerade bei Cannabis scheint mir ein Umdenken angebracht.
Ich werde diese Studie zum Anlaß nehmen, das in meinem Roman zu thematisieren, um Denkanstöße zu geben.