27.2.07

Panorama - einfach widerlich!

Näheres hier, ein guter Kommentar bei Sven.

25.2.07

Karriereoptimierung durch germanische Vornamen?

Fachidiotie kann manchmal seltsame Blüten treiben. Eine solche (Sumpf-)blüte hat MM in seinem Weblog aufgespießt: Der Namensforscher Jürgen Udolph fordert, dass Eltern ihre Kinder so benennen sollten, dass es später einmal der Karriere förderlich wird:
Personalchefs wissen, dass die oberen Schichten kurzzeitige Moden scheuen und werden eine Mandy, Cindy oder einen Kevin instinktiv der mediengläubigen, bildungsfernen Unterschicht zuordnen ? was ihnen als Bewerber für akademische Jobs Minuspunkte bringt. "Mandy Müller ist als Friseurin glaubhaft, als Anwältin oder Designerin dürfte sie es schwerer haben", sagt Prof. Jürgen Udolph, Inhaber des einzigen deutschen Lehrstuhls für Namenskunde in Leipzig. "Namen sind wie Stammbücher, sie erzählen viel über Herkunft und soziales Umfeld."

Wie aber soll man sein Kind nennen? Prof. Udolph hat hier sehr genaue Vorstellungen: man soll seinen Kindern germanische Vornamen geben.
Für die Zukunft hält Udolph denn auch eine Rückbesinnung auf germanische Namen für möglich: "Genealogie ist nach Sex das zweithäufigste Suchwort im Internet. Mit steigendem Interesse an der Herkunft wächst auch das Bewusstsein für die eigene Geschichte. Wer etwa um die Bedeutung seines Familiennamens weiß, wird sich eher fragen, ob man diesen mit asiatischen, arabischen und afrikanischen Vornamen mischen sollte.

[...]

Auch der Wunsch, den Kindern mit dem Namen eine Botschaft mitzugeben, spricht nach Ansicht des Leipziger Wissenschaftlers eher gegen ausländische und selbst biblische Idiome. Denn während deren Bedeutungsgehalt vor allem um Gott kreise, bezögen sich germanische Namen auf Allgemeineres wie Mut, Kraft, Durchsetzungsvermögen, Kampf, Freundschaft, Schutz, Weisheit, Ehre, Herrschaft und Heimat.


Wie Martin hatte ich auch hier die Assoziation: "Deutsche, gebt euren Kindern deutsche Vornamen". Von Botschaft per Namen halte ich auch wenig; und dass alle biblischen Vornamen immer um Gott kreisen, hat Martin bereits widerlegt.

[Sarkasmus on]
Mir ist noch etwas eingefallen: man könnte doch die Karriereorientierung per Namen weitertreiben und seinem Kind die Karriere per Vorname in den Weg legen.

Soll das Kind eines Tages die Welt erobern, empfehlen sich Vornamen wie Alexander (Dschinghis, obwohl naheliegend, scheidet leider aus, da dieser in Deutschland ein relativ schlechtes Image hat :) ); bei Frauen Victoria. Für zukünftige Fußballer erscheinen Franz, Uwe, Gerd oder (bei Torwarten) Oliver und Jens angemessen. Soll das Kind einmal Rockstar werden, so liegen Namen wie Johann (John), Paul, Georg (George) oder Richard (Ringo) - oder auch Michael (Mick) oder Keith - nahe. Wenn das Kind dagegen als Komponist einen Ruf haben soll, dann denke man an Johann Sebastian, Wolfgang Amadeus, Richard oder Ludwig.

Aber beim letzten Namen ist mir ein Problem aufgefallen. Ludwigs gab es mehrere in der Geschichte. Beim Namen Ludwig speziell läuft man Gefahr, dass das Kind sich nach dem "falschen" Ludwig entwickelt und als Folge davon lauter Märchenschlösser errichtet, sich massiv verschuldet, für unzurechnungsfähig erklärt wird und anschließend im Starnberger See ertrinkt :)))

[Sarkasmus off]

Mal ernsthaft: ich halte nichts davon, seinem Kind superexotische Namen zu geben; höchstens als Zweitname mit einem "normal" klingenden Rufnamen. Mir ist ein Fall bekannt, wo die Eltern mit Nachnamen Cäsar hießen und es ganz toll und witzig fanden, ihren Sohn "Julius" zu nennen - ha ha! Aber sich bei der Wahl des Namens von der Herkunft leiten zu lassen, finde ich albern. Noch absurder ist für mich der Gedanke, die Namenswahl vom Geschmack zukünftiger Personalchefs abhängig zu machen. Ein Vorname sollte gut zum Nachnamen passen und - zumindest als Erstname - nicht zu abgedreht sein; wo der Vorname selbst herkommt (germanisch, biblisch, römisch, griechisch...), ist für mich irrelevant. Namen, die negative Assoziationen erwecken (z.B. Adolf) verbieten sich von selbst.

24.2.07

Das habe ich erwartet


You scored as Grufti.

Grufti

90%

Hippie

70%

Skinhead

50%

Punk

40%

Biker

40%

Autonome/r

40%

Techno-Spacken

40%

Teddy Boy

30%

Headbanger

30%

Rapper

20%

Rasta

0%

Mod

0%

Subkultur-Quiz (deutsch)
created with QuizFarm.com


Die Fragen waren teilweise etwas merkwürdig. Aber was soll's - soo ernsthaft ist der Test wohl nicht.

Gefunden via Trashqueen.

21.2.07

Welt ohne Hausfrauen

Idh habe bereits in meinem Blog mehrmals von meinem Romanprojekt berichtet. Dabei ist mir vor kurzem etwas aufgefallen (genauer gesagt, wurde ich durch eine Email darauf aufmerksam): An meinem Romanentwurf läßt sich eine gewisse gesellschaftliche Änderung ablesen.

In der Generation meiner Eltern war es noch gang und gäbe, dass nach einer Heirat die Frau zu Hause bleibt und sich auf die Rolle der Hausfrau und Mutter beschränkt. In der heutigen Welt ist es nicht mehr so: in den meisten Familien, die ich kenne, arbeiten beide, Mann und Frau. In der Hintergrundwelt, die ich für meinen Roman entworfen habe, gibt es nun alles mögliche (und unmögliche), aber eins gibt es bisher nicht: Hausfrauen. Mehr noch: Ich habe beim bisherigen Entwerfen nicht einmal ansatzweise daran gedacht, eine Hausfrau einzubauen. Alle weiblichen Charaktere sind berufstätig; konkret: es gibt zwei weibliche Hauptfiguren, Anya (Sängerin) und Telaya (Elbenkönigin), und diverse Nebencharaktere, die aber alle ebenfalls Berufe haben (z.B. Schreiberin). Das bedeutet, dass eine der wichtigsten Forderungen der Emanzipationsbewegung der Siebziger - die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau - für mich so selbstverständlich geworden ist, dass ich selbst in einem Fantasy-Rahmen, in dem ich als Autor alle Freiheiten hätte, nicht einmal auf die Idee komme, etwas anderes zu erfinden. Mehr noch: ich will es gar nicht anders.

18.2.07

Antagonisten

Ein wichtiger Bestandteil eines jeden Romans sind neben den Protagonisten (den "Helden") die Gegenspieler oder Antagonisten. Durch das Zusammentreffen von beiden ergeben sich Konflikte, und diese sind das A und O eines spannenden Werkes. Dies gilt ganz besonders für Romane und Kurzgeschichten des phantastischen Genres. Aber gerade im Bereich der Fantasy habe ich im Laufe meines Lebens schon viele schlechte Antagonisten kennengelernt. Mit "schlecht" meine ich dabei "schlecht entworfen". Oftmals sind die Antagonisten einfach nur grundlos grausam und "böse". Das finde ich anstrengend.

Der Autor Robert Asprin hat vor Jahren ein Gemeinschaftsprojekt namems Thieves' World gestartet. In einem der Bücher dazu schrieb er den folgenden Satz:
Villains must behave logically
Dieser Satz hat sich mir eingeprägt und ist zum wichtigen Bestandteil meines schriftstellerischen Ethos geworden. Auch Antagonisten müssen eine klare Motivation haben!

Was mein eigenes Romanprojekt betrifft, so habe ich dort natürlich auch einen Antagonisten eingebaut. Dabei habe ich mir erst diverse Werke anderer Autoren angesehen. Dabei habe ich sehr schnell verworfen, einen Antagonisten alla Sauron, Saruman, Darth Vader, Lord Foul etc. einzubauen. Um dem Roman mehr satirischen Charakter zu geben, habe ich meinen Ober-Antagonisten danach nach einer real existierenden Persönlichkeit entworfen, die jeder kennt und die die meisten Menschen auf der Welt nicht mögen. Ich will den Namen nicht nennen, aber seine derzeitige Postadresse beinhaltet eine "1600" und den Straßennamen "Pennsylvania Avenue". Dieser Antagonist verfügt über beträchtliche Ressourcen, von denen er einige auf die armen Protagonisten loshetzt.

13.2.07

Charles Darwins Geburtstag

Ohne ihn hätte dieses Blog kein Thema: Charles Darwin, der Vater der Evolutionstheorie, wurde heute..äh: gestern :) 198 Jahre alt. Da ich jetzt leider müde bin, verweise ich einfach auf den ausgezeichneten Bericht bei Martin.

12.2.07

Glück und Mut

Inspiriert durch ein Heraklit-Zitat bei Karan, hier ein Zitat des lateinischen Dichters Publius Vergilius Maro , den meisten bekannt als Vergil:
Audaces fortuna iuvat
Auf englisch heißt das:
Fortune favors the Bold
Deutsch könnte man sagen: "Das Glück ist mit den Mutigen"; aber da fehlt der Stabreim der englischen Übersetzung, daher klingt es nicht so gut.

11.2.07

Keine Zufälle

Gestern habe ich mir zu Recherchezwecken den Film "Terminator 2: Judgement Day" nochmals auf DVD angeschaut. Dabei ist mir etwas aufgefallen, das mich die ganzen Jahre unbewußt gestört hat, ohne dass ich es klar benennen konnte. Dieses Detail betrifft das Ende des Films.

Der Film handelt u.a. vom Kampf gegen einen an sich unbesiegbaren Gegner, den T-1000. Dieses "Quecksilbermännchen" besteht aus einer Art flüssigem Metall und kann die Gestalt jedes Gegenstandes annehmen, den es berührt. Darüber hinaus kann es durch jede Ritze hindurchfließen. Durch normale Mittel, seien es Schußwaffen, Schwerter, Baseballschläger oder was auch immer, kann der T-1000 nicht aufgehalten werden. Mit anderen Worten: er ist im Prinzip unbesiegbar.

Im Film gewinnen die "Guten" gegen den T-1000 dadurch, dass sie ihn durch den Rückstoß einiger Gewehrkugeln sowie einen Hieb in einen Hochofen mit flüssigem Eisen stoßen. Dass sie sich an diesem Hochofen befinden, ist reiner Zufall; ebenso ist es "Glück", dass der T-1000 genau über dem Hochofen steht.

Und genau an dieser Stelle setzt meine Kritik an: die "Guten" gewinnen letzten Endes durch reinen Dusel! Sicher, sie machen sich die Situation zunutze. Aber das ist mir zuwenig.

Beim Schreiben meiner eigenen Geschichten achte ich darauf, dass Zufälle keine übermäßige Rolle spielen. Sicher, auch bei mir haben die Helden mal Glück. Aber wann immer ein Problem sich vor ihnen auftürmt, finden sie eine systematische Lösung.

Ich werde eine Abart des T-1000 in meinen Roman einbauen. Aber die Methode, das "Quecksilbermännchen" zu besiegen, wird eine andere sein - eine, die in "Terminator 2" nicht vorkommt.

5.2.07

Der Autor und der Weltverbesserer

Vor etwa 2.800 Jahren (die Gelehrten sind sich nicht ganz einig) schrieb ein gewisser Homer in Griechenland die beiden Werke "Ilias" und "Odyssee", die man heute als Fantasy im weitesten Sinne einordnen würde. Beide erlangten im antiken Griechenland schnell Popularität. Unter anderem las um 340 v.u.Z. ein makedonischer Königssohn die "Odyssee" und die "Ilias". Dieser Königssohn namens Alexander bezog seine spirituelle Grundeinstellung aus Homers Werken - und mit diesen Werken im Gepäck zog er los und eroberte den Großteil der damals bekannten Welt, bis er im Alter von knapp 33 Jahren starb. Durch seine Eroberungen änderte Alexander den Verlauf der Menschheitsgeschichte erheblich.

Eine weitere Sache ist beim Lesen des Alexander-Buches von Robin Lane Fox aufgefallen: Die Welt nach Alexanders Tod war nicht nur verändert, sie war besser. (Vermutlich werden mich viele Historiker für diese These schlagen :) ). Also war Alexander im positiven Sinne ein Weltverbesserer.

Und Homer, der Alexanders Grundeinstellung geliefert hatte war einer der einflußreichsten Fantasy-Autoren aller Zeiten. Ich nehme stark an, dass Homer diese Wirkung seiner Werke nicht nur nicht beabsichtigt hat - er hätte sie niemals für möglich gehalten.
Singvøgel in Ansbach

Das Wochenende stand ganz im Zeichen des Singvøgel-Konzerts in Ansbach. Es war das erste, bei dem ich Sven als Drummer gesehen habe (er war bereits bei einigen Auftritten vorher dabei), und das beste, das ich je erlebt habe. Es ist unglaublich, wieviel es ausmacht, wenn zu einer Band ein Schlagzeuger hinzugefügt wird. Einige der "alten" Singvøgel-Lieder sind nicht mehr wiederzuerkennen!

Ein neuer Song gefiel mir besonders: "Großer Donner", mit dem Refrain:
Dann sind mal wieder ein paar Riesen
ein paar Riesen übel dran
. Bei diesen Textzeilen kann man "Riesen übel" auch zusammenschreiben :)

Insgesamt habe ich viele alte Freunde wiedergetroffen, was mir sehr gut getan hat.

3.2.07

Angels Fall First

Seit ein paar Tagen habe ich meine Nightwish-Sammlung vervollständigt. Witzigerweise lasse ich am meisten das Debütalbum "Angels Fall First" laufen, da mir besonders "Elvenpath" gefällt. Nach dem Elfenpfad sehne ich mich besonders, zumal unsere Welt mehr und mehr an Mordor erinnert (beim Anhören des Liedes "Kaltes Land" der Singvøgel fiel es mir heute wieder auf).

Eine besondere Überraschung bot der Song "Tutankhamen" (Tut-Ench-Amun). Beim Anhören dieses Songs im Auto stutzte ich. Tauchte da etwa das Wort "Stargate" auf, oder hatte ich mich verhört? Daheim habe ich gleich auf der Website nachgesehen - und tatsächlich:
Treasure of
Tutankhamen
I am the one it is
Take me with you
Through the stargate
To the valley of the kings
(Hervorhebung von mir).

Meiner Ansicht nach stellt dies eine eindeutige Referenz auf Stargate SG-1 dar - die erste derartige Referenz, die ich in einem "normalen" Rocksong gefunden habe.

Das Thema "Stargate" beschäftigt mich schon lange. Oft verspüre ich den Wunsch, durch ein Stargate diesen "vermordorten" Planeten zu verlassen. Aber so wie ich mich kenne, würde ich nach ein paar Tagen wieder zurückkommen, da ich meine Freunde nicht im Stich lassen würde.

Interessant ist auch der Vergleich zwischen dem Bandfoto auf "Angels Fall First" und den Bildern im Booklet der neuesten CD/DVD "End of an Era" (aufgenommen 2005). Insbesondere bei Tarja fällt der Unterschied auf. Auf "Angels Fall First" ist sie noch ein Teenager, auf "End of an Era" dagegen eine Frau (und was für eine!).

1.2.07

Jubiläum: 25. Darmstädter Spät Lese Abend

Gestern abend war Jubiläum: der Darmstädter Spät Lese Abend fand zum fünfundzwanzigsten Mal. Anwesend waren die Autoren Falko Löffler und Robin Geiß. Falko Löffler las aus seinem Roman "Drachenwächter", einem Werk der epischen Fantasy, das voraussichtlich diesen Monat erscheinen wird. Schade, dass er noch nicht da war, ich hätte gerne eins mitgenommen. Robin Geiß las aus seinem Fantasy-Horror-Thriller "Tarlot": Es ging um ein zwölfjähriges Mädchen, das vor einem Jahr gestorben war, aber noch lebte und offenbar übernatürliche Kräfte entwickelt hatte. Auch dieses Buch muss ich mir irgendwann zulegen.

Anschließend unterhielten wir (die Anwesenden) uns über die Erfahrungen mit Verlagen, insbesondere in Bezug auf das Lektorat und auf die Gestaltung von Covern.
Saurier konnte als erster greifen

Bisher galten die Primaten als die Erfinder der Greifhand - aber das wurde vor kurzem in Frage gestellt. Neueste Untersuchungen am Skelett eines kleinen Sauriers mit dem possierlichen Namen "Bambiraptor" legen nahe, dass dieser bereits vor 75 Millionen Jahren mit seinen Klauen greifen konnte: "Dinosaurier mit Präzisionsgriff" titelte wissenschaft.de.

Das Witzige daran: der Saurier ist ein Vorfahr der Vögel. Ich höre bereits im Hintergrund meine lieben Mitbewohner triumphierend tschilpen...

(via MM)