18.2.07

Antagonisten

Ein wichtiger Bestandteil eines jeden Romans sind neben den Protagonisten (den "Helden") die Gegenspieler oder Antagonisten. Durch das Zusammentreffen von beiden ergeben sich Konflikte, und diese sind das A und O eines spannenden Werkes. Dies gilt ganz besonders für Romane und Kurzgeschichten des phantastischen Genres. Aber gerade im Bereich der Fantasy habe ich im Laufe meines Lebens schon viele schlechte Antagonisten kennengelernt. Mit "schlecht" meine ich dabei "schlecht entworfen". Oftmals sind die Antagonisten einfach nur grundlos grausam und "böse". Das finde ich anstrengend.

Der Autor Robert Asprin hat vor Jahren ein Gemeinschaftsprojekt namems Thieves' World gestartet. In einem der Bücher dazu schrieb er den folgenden Satz:
Villains must behave logically
Dieser Satz hat sich mir eingeprägt und ist zum wichtigen Bestandteil meines schriftstellerischen Ethos geworden. Auch Antagonisten müssen eine klare Motivation haben!

Was mein eigenes Romanprojekt betrifft, so habe ich dort natürlich auch einen Antagonisten eingebaut. Dabei habe ich mir erst diverse Werke anderer Autoren angesehen. Dabei habe ich sehr schnell verworfen, einen Antagonisten alla Sauron, Saruman, Darth Vader, Lord Foul etc. einzubauen. Um dem Roman mehr satirischen Charakter zu geben, habe ich meinen Ober-Antagonisten danach nach einer real existierenden Persönlichkeit entworfen, die jeder kennt und die die meisten Menschen auf der Welt nicht mögen. Ich will den Namen nicht nennen, aber seine derzeitige Postadresse beinhaltet eine "1600" und den Straßennamen "Pennsylvania Avenue". Dieser Antagonist verfügt über beträchtliche Ressourcen, von denen er einige auf die armen Protagonisten loshetzt.