29.4.06

Toilettenbenutzung für Dummies

Aus Großbritannien sind mir bereits einige Skurrilitäten zu Ohren gekommen. Aber was ich heute bei SpOn gelesen habe, das ist nur schwer zu toppen: der staatliche Gesundheitsdienst hat eine vierseitige Broschüre herausgegeben: "Good Defecation Dynamics" (in etwa: "Die Dynamik des guten Stuhlgangs"). Auf deutsch könnte man auch die Broschüre überschreiben mit "Toilettenbenutzung für Dummies". Die Broschüre glänzt mit brillianten Ratschlägen:
Verteilt wird die WC-Fibel in Krankenhäusern und Arztpraxen. Darin wird unter anderem empfohlen, auf der Toilette aufrecht, aber entspannt zu sitzen und den Mund geöffnet zu halten. Wörtlich heißt es: "Wenn Sie auf der Toilette sind, stellen Sie sicher, dass Ihre Füße eine gute Unterstützung haben. Vielleicht können Sie einen kleinen Schemel gebrauchen."
Faszinierend! Ich wundere mich, dass ich nun seit fast 40 Jahren (anfangs hatte ich noch Windeln, wie jeder Säugling) praktisch täglich Stuhlgang auf der Toilette habe, ohne jemals eine solche Anleitung zu besitzen. Sicher habe ich die ganze Zeit alles falsch gemacht :-)

Im Ernst: diese Broschüre ist um vieles bizarrer als so mancher Monty Python-Sketch oder so manche Stelle in Douglas Adams' Werken. MM hatte recht, als er einmal in seinem Weblog schrieb (oder war es in einer Forumsdiskussion?), dass die heutige Welt in mancher Hinsicht an "Hitchhiker's Guide to the Galaxy" erinnere.

Nachtrag: Ich meinte diese Stelle in MMs Weblog, wobei der Originalvergleich von Jens stammt.

28.4.06

Du und ich gegen AIDS

Diesen Beitrag habe ich 1:1 von Sven übernommen. Normalerweise tue ich das nicht, einfach Beiträge "klonen", aber diese Aktion halte ich für so wichtig, dass ein solches "Klonen" mir gerechtfertigt erscheint.

Die UNICEF ruft Blogger zur Unterstützung einer Unterschriftenaktion im Rahmen der Kampagne ?Du und ich gegen AIDS?auf, mit der von Regierung und Industrie stärkere Anstrengungen im Kampf gegen AIDS gefordert werden soll.
AIDS bedroht Kinder in ganz besonderem Maße. Die tödliche Immunschwäche macht nicht nur Millionen von Minderjährigen zu Waisen. Durch die Übertragung des HI-Virus im Mutterleib und bei der Geburt kommen zudem unzählige Neugeborene todkrank auf die Welt.

Unterschriftenaktion

Unterschreiben Sie die Forderungen von UNICEF and die Pharmaunternehmen und die deutsche Bundesregierung. Sie können auch einen Satz formulieren, warum Sie mit UNICEF gegen AIDS kämpfen.
Auf der Aktionsseite der UNICEF gibt es Infos und für den der?s mag auch Material zum auf die eigenen Seiten friemeln, z.B. einen Counter, der den Stand der Unterschriftenaktion zeigt oder ein Kasten, der zufällig ausgewählte Statements von Unterzeichnern auf die eigene Seite schaufelt.

Die Kampagne fordert u.a., die Preise für Medikamente zu senken, Medikamente für Kinder entwickeln, Aufklärung und Schule für alle und eine Aufstockung der Entwicklungshilfe.

(Achso, nicht nur bloggen, auch Unterschreiben nicht vergessen? ;-) )

Unterschrieben habe ich auch schon. Mein Satz lautete: "Ich unterstütze die UNICEF im Kampf gegen AIDS, weil AIDS eine furchbare Krankheit ist, gegen die weltweit immer noch zuwenig getan wird".

Übrigens unterstützt Shakira ebenfalls die Kampagne.

26.4.06

26. April 1986: Tschernobyl

1975 kam der berühmte Rasmussen-Report heraus. Rasmussen, der Verfasser des Reports, und sein Team legten darin dar, dass ein Super-GAU extrem unwahrscheinlich sei. Ich hörte Ende der Siebziger Jahre, kurz nach dem Atomunfall von Harrisburg (Three Miles Island) erstmals davon, und mir kamen die Berechnungen des Reports sehr dubios vor.

Heute vor 20 Jahren wurde ich auf die denkbar schlimmste Weise in meinen Befürchtungen bestätigt: gegen 1:23 ereignete sich in Block 4 des KKW Tschernobyl ein Super-GAU. Der Ablauf der Geschehnisse ist gut bei MM zusammengefaßt. Ich selbst erfuhr erstmals aus der Zeitung vom 28. (oder 29., bin mir nicht mehr ganz sicher) April davon, in Form eines Gerüchts (mit vielen Fragezeichen versehen), bis es am 29. (oder 30.)April böse Gewißheit wurde. Ich weiss noch, wie draußen wunderschönes Wetter war, ich das Fenster meiner Studentenbude öffnen wollte, und mir unsicher war, ob Lüften gut war. Ein grausiges Gefühl; Radioaktivität kann man weder riechen noch ohne Hilfsmittel sehen noch hören.

Ich erinnere mich auch noch an die Warnungen, die damals losgingen, in puncto "keinen Salat von draußen essen, und keine Pilze", und an die vielen unsachlichen Diskussionen von Leute, die z.B. keine Ahnung hatten, was hinter der Einheit "Becquerel" steht.

Seit Tschernobyl bin ich definitiv dagegen, dass neue KKWs in Deutschland oder anderswo gebaut werden. Dann lieber auf die Kernfusion warten, wo sich ja schon einiges tut.

Gut finde ich auch den Artikel "Heldentum" auf Telepolis.

24.4.06

Ist mein Blog auf einmal rechts?

Dr. Dean hat eine Liste von Blogs erstellt, die er als linksliberal einstuft:
Freiheitsliebe, Humanismus, Pazifismus, Anti-Rassismus, etwas Bildung und gelegentliche Intelligenzbeweise gehören schon mal dazu.
Viele Blogs, deren Inhaber ich persönlich kenne, sind darauf. Ich dagegen nicht. Das macht mich nachdenklich. Meiner Ansicht nach erfülle ich alle vorgenannten Bedingungen. Warum bin ich nicht drauf? Ist mein Blog auf einmal rechts? Oder zu weit links? Oder beweise ich zuwenig Bildung, oder gar zuwenig Freiheitsliebe, oder bin ich "kriegerisch"? Oder - die ganz paranoide Variante - hat Dr. Dean etwas gegen mich persönlich, obwohl ich ihn nicht einmal kenne? Für eine Information wäre ich sehr dankbar.

Nachtrag 25.04.: MMs Erklärung in den Kommentaren war richtig. Inzwischen bin ich in der Liste der linksliberalen Blogs drin. Vielen Dank dafür!

23.4.06

Die Geschichte der Autobahn: Mythos und Wahrheit

Gerade rechtsextreme Kreise betonen gerne, dass das Dritte Reich ja auch etwas Gutes hervorgebracht habe: es habe die ersten Autobahnen in Deutschland gebaut. Eine Überprüfung der historischen Fakten ergibt, dass diese Aussage arg vereinfacht und wesentliche Details unterschlägt.

AVUS und HaFraBa

Die erste Straße, die aus heutiger Sicht als Autobahn bezeichnet werden kann, war die Automobil-Verkehrs- und Übungs-Straße (AVUS), die heute einen Teil der A 115 bei Berlin darstellt. Sie wurde 1921 eröffnet. Betrieben wurde sie von einer Privatfirma, der AVUS GmbH. Die AVUS diente zunächst vor allem als Rennstrecke.

Der Begriff "Autobahn" wurde 1929 geprägt von dem Ingenieur Robert Otzen im Jahre 1929. Robert Otzen war Vorsitzender des Vereins "Vereins zum Bau einer Straße für den Kraftwagen-Schnellverkehr von Hamburg über Frankfurt a.M. nach Basel" (HaFraBa), der 1926 gegründet worden war mit dem Ziel, eine Schnellstraßenverbindung von Hamburg über Frankfurt nach Basel und von dort aus durch die Schweiz und Italien bis nach Genua zu errichten. Beeinflusst wurde der Verein durch den italienischen Autobahnpionier Puricelli, der 1923 die erste "Autostrada" dort gebaut hatte, von Mailand nach Como.

Eine in diesem Artikel wiedergegebene Karte des HaFraBa-Projekts zeigt, dass der Verlauf der HaFraBa von Frankfurt bis Basel gut mit dem heutigen Verlauf der A5 übereinstimmt.

Beide Initiativen - sowohl die AVUS GmbH als auch der HaFraBa-Verein - waren rein private Initiativen. Es war geplant, den Autobahnbau durch Maut zu finanzieren. Anträge auf staatliche Förderung scheiterten. Im Gegenteil: 1927 verbot die damalige Reichsregierung, auf öffentlichen Straßen Maut zu erheben. Auch die NSDAP sprach sichgegen den Bau von Autobahnen durch die öffentliche Hand aus, laut diesem Artikel sogar "vehement".

Auch andere Initiativen für den Bau von Fernstraßen gab es, etwa die STUFA. Aber weder die STUFA noch der HaFraBa-Verein noch die AVUS GmbH hatten jedoch, soweit mir bekannt, vor 1933 etwas mit der NSDAP zu tun.

Köln-Bonn

1932 wurde die erste Autobahn, die der Öffentlichkeit zugänglich war, dem Verkehr übergeben. Sie war 20 km lang und verband Köln mit Bonn. Heute trägt sie die Bezeichnung A 555. Eröffnet wurde sie übrigens vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Köln, Konrad Adenauer. Federführend für den Bau war die Rheinische Provinzialverwaltung. Für den Bau wurden Arbeitsbeschaffungsgelder benutzt.An diesem Bau war die NSDAP nirgends beteiligt.

1933: die Reichsautobahnen

Erst nach der "Machterschleichung" der Nazis am 30. Januar 1933 lenkten sie ihr Interesse auf den Autobahnbau. Am 11. Februar desselben Jahres sprach Hitler bei der Eröffnung der "Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung" in Berlin von der "Inangriffnahme und Durchführung eines großzügigen Straßenbauplanes". Daraufhin besuchte im April 1933 Willy Hof von der HaFraBa Hitler und unterbreitete ihm die Autobahnpläne des Vereins. Hitler und seine Berater müssen dabei den propagandistischen Wert der Autobahnen für ihre Zwecke erkannt haben, denn am 1. Mai 1933 verkündete Hitler den "Bau eines Straßennetzes, das nur dem Autoverkehr vorbehalten sein sollte". Nicht alle Nazis waren von der HaFraBa begeistert, wie dieser Artikel ausführt:
Nicht wenige Nazis lehnten die Hafraba-Planungen aus ideologischen Gründen ab. Da sich unter den Mitgliedern der Hafraba mehrere Juden befanden, sah man in den "Autobahn"-Plänen eine "großkapitalistische und jüdische Interessenswirtschaft". Dennoch entstand aus den Hafraba-Plänen und -Studien die Basis für das Netz der Reichsautobahnen.
Doch von nun an ging es Schlag auf Schlag: am 18. August 1933 wurde der HaFraBa-Verein umgewandelt in die Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen e.V." (GeZuVor), eine Woche später erfolgte die Gründung der Gesellschaft "Reichsautobahnen" als Tochter der Deutschen Reichsbahn. Chef dieser Organisation wurde Dr. Ing. Fritz Todt.

Die Motivation für den Bau der Reichsautobahn: Arbeitsbeschaffung und Propaganda

Bereits an diesem Bericht wird die Motivation der Nazis für den Autobahnbau deutlich:
Am 23. September 1933 erfolgte mit dem ersten Spatenstich Hitlers für die nach Hafraba-Plänen gebauten Teilstrecke Frankfurt-Darmstadt der Anfang des Projektes der "Reichsautobahnen". Die Zeremonie um diesen "Ersten Spatenstich" wurde mit entsprechendem Aufwand inszeniert. Die Leute der Hafraba waren dazu zwar eingeladen, durften aber nicht mehr in Erscheinung treten. Jede Erwähnung der Vorgeschichte hatte zu unterbleiben.
Überall im Reich begannen nun die Bauten für die Reichsautobahnen nach den Plänen der HaFraBa. Die Fotos der vielen, Spaten schwingenden Arbeiter wurden vom Reichspropagandaministerium gehörig ausgeschlachtet unter dem martialischen Stichwort "Arbeitsschlacht". Dabei leistete der Bau der Reichsautobahnen gar keinen soo überwältigenden Beitrag zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit:
Obgleich am Beginn der der Bauarbeiten 1933 innerhalb weniger Monate eine beachtliche Anzahl an Arbeitskräften Beschäftigung fanden, relativiert sich die Bedeutung, wenn man das gesamte "Deutsche Reich" als Maßstab nimmt. Die Baustellen mit vielen Spaten schwingenden Arbeitern - in der "Arbeitsschlacht" - ließen sich aber für die Propaganda gut gebrauchen. Zudem wurden in relativ kurzer Zeit Leistungen erbracht, die ebenfalls gut zu "vermarkten" waren. Weitaus mehr Arbeitskräfte wurden aber in die Rüstung benötigt und zunehmend vom Autobahnbau abkommandiert. Nach Kriegsausbruch 1939 verschärfte sich die Situation und brachte schließlich die Bauarbeiten zum Erliegen.

Natürlich sprach die Propaganda auch von "militärischer Bedeutung". Aber die Reichswehr selbst betrachtete die Autobahnen eher skeptisch, da eine breite Straße - breiter als jede Eisenbahnlinie - leicht mit Bombern zerstört werden konnte. Für den Transport von Kriegsgerät und Nachschub setzte die Reichswehr lieber auf die Eisenbahn, zumal damals das Eisenbahnnetz wesentlich dichter war, als es das Reichsautobahnnetz je hätte sein können.

Fazit

Die Motivation Hitlers, eine Autobahn zu bauen, lag vor allem in der Propaganda. Die militärische Bedeutung war gering und wurde von der Reichswehr selbst nicht so gesehen. Der Effekt auf den Arbeitsmarkt war eher gering. Was die Pläne betrifft, so wurde der HaFraBa-Verein natürlich nicht erwähnt, ebensowenig die Tatsache, dass die ersten Autobahnen (AVUS und Köln-Bonn) aus der Zeit vor 1933 datieren. Insofern haben sich die Nazis damals also mit fremden Federn geschmückt.

21.4.06

Frau von der Leyen und die "Leid(t)kultur"

Seit gestern frage ich mich, was für ein Teufel die Bundesfamilienministern Ursula von der Leyen wohl geritten hat, ein "Bündnis für Erziehung" auszurufen und nur die beiden großen Kirchen einzubeziehen. Diverse Verbände - insbesondere moslemisch und jüdische - haben dagegen protestiert - zu Recht! Offenbar scheint Frau von der Leyen noch nicht gemerkt zu haben, dass unsere Gesellschaft in religiöser Hinsicht längst pluralistisch geworden ist. Telepolis führt sehr richtig aus:
Warum sollten von Staats wegen die beiden christlichen Kirchen die Grundlagen für die Werteerziehung im Elternhaus und im Kindergarten auf der Basis ihrer Vorstellungen legen können? Die Ministerin begründet dies so, dass "unsere gesamte Kultur" auf der "christlichen Kultur" gründe. Das stimmt nicht einmal historisch, denn die Wurzeln des Christentums reichen mindestens zurück in die griechische und jüdische Kultur und die abendländische Kultur ist natürlich auch unter dem Einfluss der muslimischen Kultur entstanden. Zudem sind viele kulturelle Schritte seit der Neuzeit nicht mit den Kirchen, sondern oft gegen sie vollzogen worden. Noch absurder wird es, wenn sie weiter "begründet": "Die ersten 19 Artikel unseres Grundgesetzes fassen doch im Prinzip die zehn Gebote zusammen."

Da kann man meiner Meinung nach nur noch mit Obelix sagen: "Die spinnen, die..."
Email vom Anwalt


Über eine gar seltsame email berichtet Frau Schnatterliese:
Sie schruben mir heute eine Mail, in der Sie mir verrieten, dass Sie einen Mandanten betreuen, der sich darobselbst, vom mir, ebenalls darobselbst, - ich zitiere Sie da mal - ?persönlich verunglimpft und beleidigt? fühlt. Das ist Ihnen, oder Ihrem Mandanten wohl über Ostern eingefallen, weil das Wetter so scheisseschlecht war, denn unter uns (und wir sind hier nahezu unter uns) die von IHnen angeprangerte angebliche Initialverunglimpfung und Ursprungsbeleidigung IST ZWEI JAHRE ALT und schlimmer noch es handelt sich um den Kommentar eines anderen Bloggers auf einen Kommentar auf einen Kommentar auf einen Kommentar auf einen Kommentar (undsoweiterundsofort ?) eines Beitrages meiner Wenigkeit, der sich im Grundsatz um die Notwenigkeit herumdrehte, welche ich damals sehr dringend empfand, mit der neuesten Mode zu gehen, jeden noch so bekloppten Unfug mitzumachen und sich einen jüngeren Liebhaber (wie Madonna, Demi Moore und andere) zuzulegen. Wie gesagt, heute vor zwei Jahren minus einen Monat, auf das Datum genau und noch nicht mal von mir geschrieben. Jessas.

So. Und nun hat Ihr Mandant, nach zwei Jahren und ungeachtet des Umstandes, dass das Corpus Delicti, das Blog, seit nunmehr einem Jahr geschlossen ist, ich blogge ja nun hier in meinem eigenen Haus, festgestellt, dass über die Verunglimpfung und Beleidigung hinaus auch noch seine vitalen geschäftlichen Interessen berührt seien. Sehen Sie, ich sehe das so, wenn die vitalen geschäftlichen Interessen Ihres Mandanten durch EINEN Kommentar in einem ZWEI Jahre alten Posting in einem Blog, das seit EINEM Jahr geschlossen ist, bedroht sind, also wenn das wirklich so ist, dann sehe ich schon ein wenig schwarz für Ihren Mandanten.
Der Frage kann ich mich nur anschließen. Ich habe keine Ahnung, welcher Kommentar das war, denn Frau Schnatterliese hat ihn gelöscht, und ich habe ihr Blog vorher nicht gekannt. Aber es entbehrt nicht einer gewissen Lächerlichkeit, nach zwei Jahren (!) eine solche Sache zu reklamieren, zumal sie nur in einem Kommentar steht.

In meinem Freundeskreis hat sich ein ähnlicher Fall zugetragen; dabei geht es um einen Verein, in dem ich früher Mitglied war. In jenem Verein war einer meiner Freunde Mitglied; nennen wir ihn X - Namen tun nichts zur Sache. X schrieb im November 2004 in einem Internetforum einen Kommentar, in dem er die Person Y heftig kritisierte (m.E. zwar heftig, aber noch mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu vereinbaren). Zu jenem Zeitpunkt war Y aus dem Verein ausgetreten, aber er trat im Laufe des Jahres 2005 wieder ein. Im Januar 2006 nun stellte X eine Anfrage an den Vereinsvorstand, und in seiner Antwort kritisierte der Vorstand X heftig wegen seines Postings über Y. Zwischen den beiden Ereignissen liegen, wie man leicht nachrechnen kann, 15 Monate. Was ich mich frage: wenn X's Kommentar so schlimm ist, warum hat Y nicht selbst versucht, den Kommentar aus dem Forum entfernen zu lassen? Meiner Ansicht nach ist das Ansinnen des Vorstandes genauso lächerlich.

Was ich übrigens noch grotesker finde, ist die Aufforderung des Anwalts an Frau Schnatterliese, den "bösen" Kommentar aus dem Google-Cache löschen zu lassen. Meiner Meinung nach ist für den Google-Cache alleine die Firma Google verantwortlich. Soviel ich weiss, hat Frau Schnatterliese nie darum gebeten, dass der Kommentar von Google gecached wird. Warum also sollte sie die Löschung beantragen?
Ein Glückwunsch...

geht heute nach Windsor. Den Ort kenne ich aus meiner Zeit bei MapInfo, weil sich dort die Europa-Zentrale der Firma befindet. Aber mein Glückwunsch hat nichts mit MapInfo zu tun, sondern mit einem Staatsoberhaupt. Elizabeth II., Königin von England und Oberhaupt des Commonwealth of Nations, wird heute 80. Zwar bin ich mit ihrem Verhalten in der Vergangenheit nicht immer einverstanden gewesen - und normalerweise finde ich Monarchien überholt - aber sie hat meiner Meinung nach einen Glückwunsch verdient.

18.4.06

Und wieder ein Fragebogen

(gefunden bei Cynx)

1. What does your Blogname mean?
Vor 225 Millionen Jahren, damals auf Pangäa, gehörte der Eoraptor zu den ersten Dinosauriern. Aus ihm entstanden alle Raubsaurier, vom kleinen Raptor bis hin zum T.Rex, und aus einer Seitenlinie der Raptoren entwickelten sich die Vögel. Der Eoraptor stand also am Anfang einer Entwicklung, und genauso sehe ich mein Blog: ich versuche, Entwicklungen aller Art zu dokumentieren.

2. Elaborate on your default picture.
Führe ich derzeit nicht.

4. What?s your current relationship status?
Welche Beziehung?

5. What EXACTLY are you wearing right now?
Schwarze Jeans, dunkelblaues Hemd, schwarze Schuhe.

6. What is your current problem?
Zwenig Zeit, um alles zu tun, was ich gerne machen würde.

7. What do you love most?
Mich selbst, meine Eltern, meine Geierleins.

8. What makes you most happy?
Ein gutes Buch, ein guter Film, ein geniales Musikwerk, eine gute Unterhaltung.

9. Are you musically inclined?
Ich bin im Nebenberuf Musikjournalist, aber musiziere derzeit nicht selbst. Früher habe ich im Chor mitgesungen, werde damit evtl. wieder anfangen.

10. If you could go back in time, and change something, what would it be?
Ich würde in den Achtziger Jahren ein Konzert der Sisters of Mercy besuchen.

11. If you MUST be an animal for ONE day, what would you be?
Allosaurus.

12. Ever have a near death experience?
Nein, außer man zählt meinen Auftritt vor der KDV-Kommission 1983 dazu.

13. Name an obvious quality you have?
Ich bin in Pragmatiker.

14. What?s the name of the song that?s stuck in your head right now?
Nightwish, Bless the child.

15. Who did you cut and paste this from?
Irgendein Blog. Ursprünglich gefunden habe ich es bei Cynx, aber da geht Cut and Paste nicht.

16. Name someone you share a birthday with.
Gustav Holst (Komponist, "Die Planeten"), Glenn Hughes (Deep Purple), Joe Strummer (The Clash), Carrie-Anne Moss (Schauspielerin, "Matrix"-Trilogie), Cauchy (Mathematiker), Count Basie (Musiker).

Ironischerweise ist der 21. August auch ein berühmter Todestag: Elizabeth Bathory (1614), Trotzki (1940), Robert Moog (Erfinder des Moog-Synthies, 2005)

17. Have you ever vandalized someone?s private property?
Nicht bewußt.


18. Have you ever been in a fight?

Ja, ist aber schon recht lange her.

19. Have you ever sang in front of a large audience?
Ja, mit dem Chor damals, sogar mehrfach.


20. What is the first thing you notice about the opposite sex?

Haare, Augen, Klamottenfarbe.

21. What do you usually order from starbucks?
Nix.

23. Has anybody ever said you look like a celebrity?
Nein, und das ist gut so.

25. Do you still watch kiddy movies or TV shows?
Ja. Nächsten Freitag plane ich z.B., "Ice Age 2" zu besuchen.

26. Do/did you have braces?
Ja, ich hatte fünf Jahre Zahnspangen, damals, in den Siebziger Jahren.

27. Are you comfortable with your height?
Klar.

28. What is the most romantic thing someone has ever done for you?
ZENSIERT


29. Do you speak any other languages?

Englisch sehr gut, Französisch Grundkenntnisse, ein wenig Mittelhochdeutsch.

17.4.06

Wuff-Liga



Derzeit lese ich den Battletech-Roman "Früchte voll Bitterkeit" von Hermann Ritter und Erik Schreiber. Der Roman ist recht ernsthaft, wie man es beim Titel erwarten sollte. Eine Rezension schreibe ich, sobald ich mit dem Lesen fertig bin - bin erst auf Seite 202.

Ich habe ihn heute auf der Rückfahrt von meinen Eltern im Zug gelesen. Aber an einer Stelle musste ich mich sehr beherrschen, um nicht mitten im Intercity laut loszulachen.

Erklärung: im Battletech-Hintergrund gibt es u.a, eine "Liga freier Welten", die seit Jahrhunderten vom Haus Marik regiert wird. Jedes Kapitel im Roman wird nun durch fiktive (oder manchmal auch echte) Zitate eingeleitet. Eins davon - auf Seite 73 oben - ist Elise Marik, offenbar die aktuelle Herrscherin der Liga, zugeschrieben:
Meine Vorfahren herrschten über Wölfe. Mein Vater herrschte über Hunde. Ich führe die Liga freier Welpen
Da kann man nur eins sagen: wuff!

15.4.06

Gütiger Erfinder

Mal ein Psychotest mit einem ganz bunten Ergebnis:


(gefunden bei Jens)

14.4.06

Update in Sachen Abmahnungen

In Sachen Abmahnungen gibt es wieder ein Update:

Den Fall flyerpilot.de vs. Hessi" sehe ich nach dieser Stellungnahme der printgroup GmbH & Co KG (Eigentümer von flyerpilot.de) als erledigt an. Prima! Warum nicht gleich so?

In einem anderen Fall beweist die SAP AG, dass man auch anders vorgehen kann: Im 37sechsblog ist ein Schreiben der SAP abgedruckt, in dem die SAP moniert, dass das 37sechsblog das SAP Logo benutzt. Man beachte: nur die Verwendung des Logos wird beanstandet, nicht der Text. Und Sätze wie "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihre Website diesbezüglich prüfen werden.." klingen doch gleich ganz anders als die Sprüche, die der Justitiar von Transpareny International gegen die Bloggerin Moni abgelassen hat.

Thomas Thayer berichtet in seinem Blog über einen weiteren Fall aus Österreich, in dem der Swingerclubbetreiber “Vickerl” Hennemann gegen einen Blogger vorgeht wegen angeblicher Rufschädigung. Der Blogger hatte behauptet, Hennemann "krache wie eine Kaisersemmel" und "pfeife auf dem letzten Loch". Vor Gericht behauptete "Vickerl" Hennemann, der dem Bericht nach ein wenig cholerisch veranlagt sein muss, dass er bis zu 70% weniger Kunden habe, und sprach von "Rufmord". Ich frage mich allerdings, ob das alleine auf den einen Blogeintrag zurückgeführt werden kann. Mich erinnert der Fall eher an das "Königlich Bayerische Amtsgericht" - abgesehen davon, dass er in Österreich spielt.

13.4.06

Zwei Jubliäen: 12.4.1961, 12.4.1981

Durch MM wurde ich auf zwei Jubiläen aufmerksam:

Am 12. April 1961 begann durch den Flug von Juri Gagarin in der Raumkapsel "Wostok 1" die bemannte Raumfahrt. Der Flug Gagarins war eine enorme Pionierleistung - und ein enormes Risiko, was aber erst nach dem Ende der Sowjetunion herauskam.

Genau zwanzig Jahre später, am 12. April 1981, startete Space Shuttle "Columbia" zu seinem Jungfernflug. Dieser erste Flug wurde von vielen Hoffnungen begleitet, auch von meiner Seite aus. Vor allem hoffte ich, dass die Raumfahrt wesentlich preiswerter werden würde als die teuren Apollo-Missionen. Aber leider hatte die NASA bei der Entwicklung des Shuttles gespart - wofür sie später teuer bezahlen musste, mit der Katastrophe der "Challenger" 1986 und der der "Columbia" 2003; um die Toten der beiden Shuttleflüge trauere ich noch heute. Manchmal kann es sehr teuer kommen, im Vorfeld Sparbrötchen zu spielen. Selbst in kommerzieller Hinsicht lief die europäische Ariane inzwischen dem Space Shuttle dem Rang ab. Siehe hierzu auch SpOn.

12.4.06

Schrödinger und der Jugendlichkeitswahn

Vor kurzem brachte Karan das Beispiel der Opernsängerin Erika Sunnegardh, die nach langen Jahren, in denen sie kellnern musste, endlich den Durchbruch schaffte und mit 40 Jahren die Hauptrolle in Beethovens Fidelio an der Metropolitan Opera bekam. Mir fiel als Vergleich dazu Erwin Schrödinger ein: er galt unter seinen Kollegen als unauffälliger, nicht allzu guter Physiker - bis er mit 38 Jahren die Wellenmechanik entwickelte, die für die Quantenmechanik von grundlegender Bedeutung war und ist. 1933 erhielt Schrödinger dafür verdienterweise den Nobelpreis. Sunnegardh und Schrödinger sind beides Beispiele dafür, dass man sich niemals aufgeben sollte.

Heute fiel mir ein, dass Erwin Schrödinger auch gut geeignet ist, den modernen Jugendlichkeitswahn zu widerlegen. In der heutigen Gesellschaft ist es schon schwer, sich mit 40 Jahren auf eine neue Stelle zu bewerben. In meinem Bekanntenkreis fiel einmal die Äußerung, einige Personalchefs von heute hätten erklärt, dass sie schon keinen 38jährigen Arbeitnehmer mehr einstellen würden, weil der zu alt sei. Speziell im modernen Wissenschaftsbetrieb wurde vor einigen Jahren ernsthaft die Hypothese aufgestellt - ich weiss leider nicht mehr, von wem - dass Wissenschaftler ihre grundlegenden Ideen meist vor dem 30. Geburtstag gehabt hätten. Schöne Hypothesen, nur: wie paßt Erwin Schrödinger in dieses Bild? Vor allem wenn ich mir vorstellen, dass manche Personalchefs ihm heute keine Chance geben würden..

Angesichts des Beispiels Schrödinger kann ich nicht umhin, zu konstatieren: es sieht schlecht aus für den Jugendlichkeitswahn. Es ist ohnehin bizarr, dass das Rentenalter immer höher geschraubt wird, andererseits aber die Arbeitnehmer ab 40 fast keinen neuen Job mehr finden, wenn sie ihren alten verloren haben. Hier wäre ein große gesellschaftliche Änderung dringend angesagt.
Zum geplanten Islamgipfel der Kanzlerin...

..ein sehr treffender Kommentar von Meonly:
ch begrüße auch den geplanten Islam-Gipfel*, bei dem sich Frau Merkel und Herr Schäuble mit Vertretern muslimischer Verbände treffen wollen. Konfrontation mit den phobischen Stimuli nennt man sowas wohl in der Verhaltenstherapie, gelle? Da muss ich sogar dem Herrn Schäuble mal Respekt zollen. Find' ich echt mutig, dass er sich auf diese Weise endlich seinen irrationalen Ängsten stellen will. Weiter so! Ich drück' ihm beide Daumen, dass es ihm hilft, seine Horrorvisionen zu überwinden.
STRIKE! Das ist ein heißer Kandidat für das Zitat des Monats. Ich wünschte, ich könnte so bissige Kommentare schreiben!

10.4.06

Rekord-Telefonrechnung: Malaysier soll 180 Billionen Euro bezahlen

Immer wieder kommt es vor, dass jemand eine überhöhte Telefonrechnung erhält. Oftmals ist es schwierig, nachzuweisen, dass die Rechnung ungerechtfertigt ist.

Der Malaysier Yahaya Wahab hat zwar eine überhöhte Telefonrechnung erhalten, aber dieses Problem hat er definitiv nicht. Für den Telefonanschluss seines vor wenigen Monaten verstorbenen Vaters erhielt er lt. SpOn von der malaysischen Telekommunikationsgesellschaft Telekom Malaysia eine Rechnung in Höhe von 806,4 Billionen Ringgit. Das sind umgerechnet etwa 180 Billionen Euro. Hinweis: eine Billion entspricht 1000 Milliarden oder einer Million Millionen.

Um sich die Absurdität nochmals klarzumachen:
Der malayische Staat würde rund 2250 Jahre brauchen, Wahabs Telefonrechnung zu begleichen, wenn er sein gesamtes Bruttosozialprodukt von rund 80 Milliarden Euro für den Schuldendienst einsetzte. Ohne Zinsen, versteht sich.


Als ob die Höhe nicht schon grotesk genug wäre, kommt noch ein besonders absurdes Element hinzu: die 180 Billionen Euro sollen zustandegekommen sein durch Telefonate, die nach dem Tode seines Vaters über dessen nicht mehr existierenden Anschluss geführt wurden.

Laut SpOn wollte sich Telekom Malaysia zunächst dazu nicht äußern:
Telekom Malaysia verzichtete zunächst auf eine offizielle Stellungnahme.


Eine Telefonrechnung wie diese ist meiner Ansicht nach ein Fall fürs Guinness Buch der Rekorde. Was mich aber wundert: es wäre technisch gesehen sicher kein Problem, einen Filter zu installieren, der bei Rechnungen ab einer gewissen Höhe einen Ausdruck zunächst verhindert und stattdessen den Kundendienst alarmiert, der die Rechnung auf Plausibilität prüft. So hätte Telekom Malaysia die Blamage vermieden.

Auf jeden Fall kann Yahaya Wahab den Fall gelassen angehen. Telekom Malaysia dürfte Schwierigkeiten haben, den Betrag vor Gericht einzuklagen. Soviel SpOn berichtet, ging er das Ganze auch gelassen an: er benachrichtigte die Presse. Den Betrag selbst hat er - wen wundert es - nicht bezahlt.

9.4.06

Fressen wie die Weltmeister

Beim Shopblogger findet sich eine schier unglaubliche Liste von Lebensmitteln, die künstlich auf Fußball-Bezug getrimmt wurden. Unglaublich! Nicht einmal Obelix könnte die alle auf einmal essen. Besonders grausig finde ich übrigens die "Halbzeit-Pizza" mit Currywurst und die Fußball-Würstchen.

7.4.06

Bravo, Frau Rowling!

SpOn: Joanne Rowling wettert gegen Magermodels. Frau Rowlings Ausführungen kann ich nur unterschreiben.

Erinnert mich an diese Diskussion über Pro-Ana-Seiten. Mit der für mich erschreckenden Aussage:
Tausende von halbwüchsigen Mädchen hungern gerade jetzt, weil sie die Maße der Models erreichen wollen, die von der Modeindustrie als Ideal präsentiert werden. Ein Model wiegt im Durchschnitt 23% weniger als eine Frau die nicht modelt, und in vielen Frauenzeitschriften werden Diäten als gesund angepriesen neben den Fotos von Frauen, die ein Gewicht halten, welches 15% unter ihrem Idealgewicht liegt.


Ab sofort....



..erhältlich bei den Singvøgeln.

6.4.06

Euroweb erleidet Niederlage vor Gericht

Die Euroweb GmbH hat in einem Prozess versucht, dem selbstständigen Tischler Günter Geisler zu verbieten, euroweb-kritische Emails zu verschicken. Damit hat sie gestern vor Gericht eine Niederlage erlitten, berichtet heise.de:
Der Vorsitzende Richter am Landgericht Düsseldorf machte in der Verhandlung schnell klar, dass er dem Antrag wenig Chancen einräumte. Geisler und Euroweb stünden in keinem Wettbewerbsverhältnis, daher sei das Wettbewerbsrecht hier nicht anwendbar. Auch die Grenze zu Beleidigung und übler Nachrede sah er nicht überschritten: "Zur Demokratie gehört ein Diskurs unter den Menschen", erklärte der Richter. Die in der Mail enthaltenen Formulierungen wie "Abzocke" oder "über den Tisch ziehen" sah er nicht als unwahre Tatsachenbehauptungen, sondern als Unmutsäußerungen, die von dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt sind. Allerdings mahnte er den Handwerker Geisler, vorsichtig bei dem zu sein, was er verbreite: "Es ist immer schwierig, eine Abgrenzung zu treffen."

Ich bewerte dieses Urteil als einen Sieg für die Meinungsfreiheit und freue mich für Herrn Geisler.

Bemerkenswert sind auch die Ausführungen des Euroweb-Geschäftsführers laut dem Bericht:
Euroweb-Geschäftsführer Christoph Preuß erklärte nach der Verhandlung, dass die Foren- und Blogeinträge in seinem Unternehmen ein massives Problem darstellten. Er sei es seinen 160 Mitarbeitern schuldig gewesen, juristisch gegen die Behauptungen vorzugehen. Er habe nach den Veröffentlichung in den verschiedenen Weblogs mehrere Betriebsversammlungen abgehalten, weil die eigenen Mitarbeiter verunsichert gewesen seien. So sei der Thread auf Gulli.com in den ersten Suchergebnissen von Google aufgetaucht. Es sei ein "immenser Imageschaden" enstanden.

Sicher, ein Imageschaden mag durch den Thread auf Gulli.com entstanden sein. Aber trotzdem war die Vorgehensweise - juristischer Rundumschlag gegen alle Kritiker - falsch; nun ist der Imageschaden millionenmal größer. Meiner Ansicht nach sollte Euroweb mal die eigenen Vertriebspraktiken und die Preisstruktur überdenken und ggf. überarbeiten, anstatt die juristische Keule zu schwingen.

5.4.06

Die nicht mutige Mischgemüsekasserolle

Es ist grundsätzlich löblich, wenn eine Website im Internet türkische Kochrezepte publiziert; die türkische Küche bietet viele leckere Speisen. Noch besser ist es, wenn die Rezepte auch in deutscher Sprache aufgeführt werden, da habe ich eine Chance, sie zu verstehen. Aber wenn man einfach irgendeine Software zur Übersetzung ins Deutsche einsetzt, kann es zu surrealen Ergebnissen führen. Hier als Beispiel ein Auszug aus dem Rezept für "Feige Mischgemüsekasserolle":
Sprühregen mit Salz und Pfeffer; Decke. Backen Sie in einem gemäßigten Ofen für 1 Stunde, oder bis Hühnchen und Gemüse zart sind. Dienen Sie heiß.
Guter Apetite.

Interessant. "Sprühregen" mit Salz und Pfeffer"; ich kenne aus den Werken von Charles Fort Berichte, dass es an manchen Orten Fische, Frösche und andere Seltsamkeiten geregnet haben soll. Ein Regen aus Salz und Pfeffer ist bisher nicht dabei. Und beim "gemäßigten Ofen" habe ich keine Ahnung, wie ich feststellen soll, ob ich einen extremistischen Ofen besitze. Kann da eventuell der Verfassungsschutz helfen? Das "heiß dienen" kann ich mir dagegen vorstellen - aber das hat weniger mit Essen und Trinken zu tun :-)

(Rezept gefunden via thayer).
Krähen und Physik

Ein Artikel in der Netzeitung berichtet über einen Versuch mit sieben Saatkrähen (Corvus frugilegus), die dabei ein gewisses physikalisches Verständnis gezeigt haben. Die Forscher überlegen aber immer noch, inwiefern man aufgrund des Versuches Rückschlüsse auf die Physikkenntnisse der Krähen schließen kann.

Was ich mich sofort frage: kann man den Versuch auch mit Wellensittichen machen? :-)

(gefunden via MM)

3.4.06

Der dunkle Turm

Gestern abend habe ich es endlich geschafft: ich habe die letzten 150 Seiten des "Dunklen Turms" von Stephen King gelesen. Ich hatte die Lektüre kurzfristig unterbrochen, weil eine Rezension zum "Voynich-Rätsel" auf dem Terminkalender stand.

Ich will jetzt nicht allzu viele Details über den letzten Band verraten, besonders nicht über das Ende, da eventuell der eine oder andere Leser dieses Blogs den Zyklus selbst lesen will. Ich habe gestern im Bett noch einige Zeit über den Zyklus als Ganzes nachgedacht. Ich denke, dass das Ende in gewisser Weise logisch ist, allerdings habe ich es nicht vorhergesehen.

Insgesamt hat sich der Zyklus gelohnt. Was in "Schwarz" und "Drei" langsam begann, steigerte sich von Band zu Band. Beeindruckend ist auch der Zeitraum, in dem der gesamte Zyklus entstand: die ersten Zeilen schrieb King nach eigenen Worten im Juni 1970, die letzten erst 2004. Witzig ist, dass King sich als Person selbst eingebaut hat, allerdings ohne allzu viele Details über sein Leben zu verraten. Im Nachwort klagt er ein wenig, dass seine Frau und er infolge Kings Ruhm wenig Privatleben haben. Das kann ich nachvollziehen; allerdings sind solte Klagen meiner Ansicht nach etwas zweispältig. Schließlich hat King sein Leben lang daran gearbeitet, ein berühmter Schriftsteller zu werden, und da sind Nebenwirkungen des Ruhms absehbar.