31.3.06

Fertig!

Beide Artikel, die ich für das Magira 2006 versprochen hatte, wurden rechtzeitig fertig. Einer davon, eine Rezi des neuen Romans "Das Voynich-Rätsel" von Florian F. Marzin, gerade eben erst. Puuh! Die Frist läuft um Mitternacht ab...Aber das Buch ist super! Ich kann es nur empfehlen.

So, jetzt schaue ich mir eine Episode "Babylon 5: Crusade" an. Das habe ich mir verdient.

30.3.06

Update zu Flyerpilot.de

Zu Flyerpilot.de vs. Hessi gibt es neue Infos, gefunden bei Jens. Er zitiert aus dem FNP-Blog Martin Schunk von der Firma Printgroup, die Firma hinter flyerpilot.de:
"Wir sind natürlich für freie Meinungsäußerung", sagt er, "aber das bedeutet nicht, die Privatadresse der Geschäfstführerin auf einer Internetseite zu veröffentichen und damit ein Stalking und eine Belästigung loszutreten."

Gut, dieser Ansicht kann ich mich - wie schon Jens - anschließen: Privatadressen gegen den Willen des Betroffenen veröffentlichen, das ist nicht in Ordnung Trotzdem frage ich mich, warum dann in der Abmahnung von Google-Ranks und Schmähkritik die Rede war. Laut Herrn Schunk ist Printgroup an Google-Ranks nicht interessiert und will auch die Kritik Hessis selbst nicht verbieten. Zu erklären wäre dies durch einen übereifrigen Anwalt, der vom Internet keine Ahnung hat. Das "merkbefreit" aus dem vorherigen Absatz träfe also allenfalls auf die Handlungssweise des Anwalts zu.

Immerhin scheint hier ein Unterschied zu Transparency International zu bestehen: es wird die Kommunikation gesucht und nicht mit Gewalt auf ein Anwaltsschreiben noch eins draufgesetzt mit Klagen über "Verletzung des Urheberrechts".

Es bleibt zu hoffen, dass dies hier noch ein vernünftiges Ende nimmt.
Und wieder eine ungerechtfertigte Abmahnung

Da ist Transparency International gerade fertig und hat in einem Brief an Moni "hinreichende Aussagen getroffen" (na endlich!), da kommt der nächste Kandidat daher. Flyerpilot.de meint, sie müßten unbedingt Hessi abmahnen. Hessi hat, soweit mir bekannt, nichts getan als über den seiner Ansicht nach schlechten Service der Firma berichtet - das ist durch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung völlig gedeckt, wenn auch Hessi sich etwas sarkastisch geäußert hat. Und spätestens nach TI-D sollte auch flyerpilot.de wissen, dass man durch Abmahnungen nicht das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung außer Kraft setzen kann.

Die Abmahnung selbst entbehrt nicht einer gewissen Komik:
Die Anmeldung und Bewerbung Ihrer privaten Homepage unter dem Suchbegriff ?f.? bei Suchmaschinen ist rechtswidrig. Wir fordern die Beseitigung der Einträge unter dem Suchbegriff ?f.?.
Hier wäre es hilfreich, zu wissen, wie Google arbeitet. Wenn man es nicht weiss, sollte man solche Äußerungen lieber bei sich behalten.
Gleichzeitig informieren wir Sie darüber, dass wir uns auch an Google Deutschland wenden, um die Gründe für das Ranking ihrer privaten Seite auf Platz 2 der Trefferliste zu erfahren.
Google müßte wichtige Bestandteile seines Rankingsystems veröffentlichen, um dieser Aufforderung Folge zu leisten. Ich glaube nicht, dass Google das will. Sollte flyerpilot wirklich bei Google anfragen, wünsche ich viel Spaß.
Ihre Seite verfolgt hier nicht den Zweck, neutral über Erfahrungen zu diskutieren, sondern ausschließlich das Ziel, Negativberichte über f. zu veröffentlichen und andere Konkurrenzunternehmen zu empfehlen.
Soso, Hessi betreibt ein Anti-flyerpilot.de-Weblog! Geht's noch absurder? Merke: alberne Verschwörungstheorien sind keine Grundlage für eine Abmahnung.

Weitere Kommentare siehe MM und Jens. MM fand übrigens eine passende Umschreibung des Vorgehens des Anwalts von flyerpilot.de: "Vollkommen merkbefreit".
Verblüffende Gemeinsamkeiten

Derzeit arbeite ich daheim an einem Artikel für ein Jahrbuch. In diesem Artikel kommen sowohl die dänische Königin Margrethe II., die Metalband Blind Guardian sowie der Schauspieler Leonard Nimoy vor. Preisfrage an meine Leser: worum geht es in dem Artikel; mit welchem Thema haben alle drei zu tun? Tipps bitte in den Kommentaren. Auflösung folgt am Sonntag.

Hinweis: der Zusammenhang ist logisch und nicht konstruiert.
Universität Leeds trennt sich von rassistischem, frauenfeindlichem Dozenten

Nach wochenlangen Protesten gab die Universität Leeds endlich nach und suspendierte den Russisch- und Slawistik-Dozenten Frank Ellis, berichtet SpOn. Ellis hatte in seinen Vorlesungen immer wieder erklärt, dass Schwarze und Frauen einen niedrigeren IQ hätten als weiße Männer. Ellis fiel bereits in der Vergangenheit durch merkwürdige Aktionen auf:
Ellis steht nicht zum ersten Mal in der Kritik. Vor sechs Jahren besuchte er eine rechtsextremistische Gruppe in den USA, die bereits Mitglieder des Ku-Klux-Klans und Neonazis auf der Gästeliste hatte. Im Internet veröffentlichte er einen Artikel, in dem er beschrieb, wie die akademische Welt nach seiner Vorstellung ohne Weiße und Männer aussehen würde: "Es gäbe keine Wissenschaft, nur Hexerei, Dritte-Welt-Elend, Gejammer und Mega-Inkompetenz." Vom Feminismus hält Ellis gar nichts, von Frauen generell nicht viel und ihre intellektuelle Leistungsfähigkeit für geringer als die der Männer.

Das Faß zum Überlaufen brachte ein von Ellis geschriebener Artikel in der Studentenzeitschrift "Leeds Student", über den SpOn schreibt:
Der Artikel des Dozenten ist unverhohlen rassistisch: Er erklärt darin, es gebe "eine beständige Diskrepanz zwischen dem durchschnittlichen IQ" schwarzer und weißer Menschen. Er frage sich deshalb, ob es überhaupt möglich sei, dass Menschen von so niedriger Intelligenz eine technisch entwickelte Zivilisation in Afrika aufbauen könnten.


Ich begrüße es, dass die Uni Leeds Mr. Ellis suspendiert hat. Allerdings frage ich mich, warum es so lange gedauert hat.
Scientology vs. South Park

Eine unglaubliche Geschichte: Laut diesem Bericht der Sunday Times verhindert Scientology die Ausstrahlung einer South Park Episode. Das erinnert mich (und nicht nur mich) an den Streit um die Mohammed-Karikaturen. Meiner Ansicht nach beweist Scientology damit maximale Humorlosigkeit und ein seltsames Demokratieverständnis. In einer freien, pluralistischen Gesellschaft müssen Religionen meiner Ansicht nach mit einem gewissen Maß an Kritik leben.

Sobald es die Episode auf DVD gibt, werde ich sie mir zulegen. Hätte ich nicht gemacht, wenn Sc. nicht protestiert hätte.

(gefunden via MM)

27.3.06

Transparency International zum zweiten

Moni hat heute eine erneute Mail vom Justitiar und Ethikbeauftragten von Transparency International bekommen, in der dieser fordert, sie (Moni) solle bitte den Blogeintrag mit seiner ersten Mail löschen, denn das Posten der Mail verstoße gegen das Urheberrecht. Außerdem sei das zweite Posting, in dem sie den Fall schildert, immer noch unwahr. Moni will dem Löschwunsch Folge leisten, weil sie sich keinen Anwalt leisten kann.

Ich finde es sehr schade, denn als Hartz IV-Empfängerin hätte Moni Anspruch auf Prozeßkostenhilfe, und damit könnte sie sich sehr wohl einen Anwalt leisten.

Was Transparency International betrifft, so halte ich die Begründung via Urheberrecht für einen schlechten Witz. Was bitte hat ein Anwaltsbrief mit geistigen Schöpfungen wie Kunstwerken, Romanen etc. (denn für die wurde das Urheberrecht gemacht) zu tun?
Transparency International - Name ironisch gemeint?

Nach der Euroweb-Geschichte nun eine weitere unglaubliche Sache mit einer Anwaltsdrohung.

Worum geht es? Einer Mitarbeiterin von Transparency International (TI) wurde unter etwas merkwürdigen Umständen zum Ende der Probezeit gekündigt. Ihre Freundin Moni hat in ihrem Weblog darüber berichtet. Und was macht TI? Schickt Moni am Freitag einen Brief, den man hier nachlesen kann. Man beachte die Fristsetzung auf Sonntagabend, damit Moni möglichst keinen Anwalt konsultieren kann. Moni hat den Text inzwischen entfernt, aber hier kann man ihn noch nachlesen.

Die Parallelen zum Fall "Jens Scholz vs. Euroweb" sind offensichtlich: wieder einmal soll Kritik mundtot gemacht werden, und wieder einmal wird eine letzten Endes leere Drohung ausgesprochen. Das Schlimme daran ist jedoch, dass hier eine NGO agiert, die sich Transparenz und ethisches Verhalten auf die Fahnen geschrieben hat (siehe ix). Ich kann mich da Sven nur anschließen:
ch frage mich, wie viele solcher Fälle noch passieren müssen, bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass aggressive juristische Drohungen kein Mittel ist, mit dem sich Meinungsfreiheit abschaffen lässt.

Und ja, genau darum geht es: Kontrolle über das freie Wort und die freie Meinung. Denn ich wüsste nicht, was für einen anderen Zweck solches Gehabe haben könnte, für alle anderen Zwecke wäre stets der Dialog die zu wählende Option.

Denn letztlich ist das völlig unnötig, diesen Beitrag löschen zu lassen, außerhalb eines überschaubaren Kreises, der vergleichbar mit einem Freundes- und Bekanntenkreis ist, dem man ja auch mal erzählt, was man von dem oder jenem hält, hätte davon niemand größer was mitbekommen - was sich nun allerdings schnell ändern kann - ein völlig unverständliches Vorgehen, auch aus “PR”-Sicht.

Angesichts des Gebarens kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Transparency International nichts von Transparenz hält, dass also der Name ironisch gemeint ist.

Ansonsten hoffe ich, dass Monis Entfernen des Textes nur vorläufig war und sie heute einen Anwalt aufsucht und sie ihn danach wieder ins Netz stellt. Ich erinnere nochmal an Udo Vetters Worte aus dem law blog:
Dazu sollte man wissen, dass Anwälte gerne drohen. Aber sich schwer tun, ihre Drohungen in die Tat umzusetzen. Bloß weil im Schreiben steht, Sie verletzen das Persönlichkeitsrecht unseres Mandanten, steht dies noch nicht fest. Gut möglich, dass der Anwalt seinem Mandanten gesagt hat: Mit einer einstweiligen Verfügung kommen wir wahrscheinlich nicht durch. Letztlich würden wir auf den Kosten sitzen bleiben. Aber versuchen wir es erst mal mit einem bösen Brief.

Kommunalwahl 2006 in Darmstadt: Sieger Uffbasse und UWIGA

Aufgrund des komplizierten Wahlsystems liegt derzeit erst ein vorläufiges Endergebnis der Darmstädter Kommunalwahl 2006 vor. Aber dieses Ergebnis läßt bereits gewisse Trends erkennen.

In einem Kommentar in Curious Creatures hatte ich bereits die Vorahnung geäußert, dass Uffbasse und UWIGA wohl auf mindestens zwei Sitze kommen würden. Damit lag ich intuitiv richtig. Nach dem jetzigen vorläufigen Endergebnis können Uffbasse auf fünf und die UWIGA auf vier Sitze hoffen. Damit haben beide vermutlich die FDP überholt, die derzeit bei 5,9% liegt.

CDU und SPD mussten beide Verluste hinnehmen. Die SPD liegt derzeit knapp unter 30%, die CDU um 31%. Die Grünen haben ebenfalls ein wenig abgebaut. Bei den Linken liegt die Linkspartei-Liste vor der WASG; die Linke kann auf zwei Sitze hoffen, die WASG nur auf einen.

Das Suchen nach einer Mehrheit wird interessant. Für die "Klassiker" Rot-Grün und Schwarz-Gelb reicht es nicht. Eventuell Rot-Grün mit einer Duldung durch Uffbasse.

Insgesamt zeigt sich ein Trend weg von den klassischen Parteien, hin zu Wählervereinigungen. Offenbar sind die Wähler einerseits mit Rot-Grün nicht zufrieden, trauen aber andererseits CDU und FDP es auch nicht zu, die Probleme Darmstadts richtig anzupacken. Ich selbst begrüße es, dass Uffbasse und UWIGA recht stark abgeschnitten haben; das sorgt für frischen Wind in einer Kommunalpolitik, die mir bisher recht verkrustet vorkam.
Ostara 2006 auf Burg Sternberg

Am Wochenende war ich wieder Ostara feiern auf der Burg Sternberg. Mir hat die Feier sehr gefallen, ich habe viele Freunde und auch viele alte Bekannte wiedergetroffen. Insgesamt war das Wochenende sehr "hasig". Ein ausführlicher Bericht folgt.

24.3.06

Test: Programmierer oder Serienmörder?

Dieser Test hier beweist wieder einmal eins: man kann Serienmörder nicht am Aussehen erkennen. Gerade die schlimmsten "serial killer" sehen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - völlig normal aus.

(gefunden bei Cynx)

22.3.06

Pro-Ana-Seiten

Anarchistelfliege diskutiert in ihrem Weblog die interessante Frage, ob Pro-Anorexie-Webseiten im Internet verboten werdenn sollen oder nicht.

Ich halte ein Verbot dieser Seiten für wenig sinnvoll. Ich rege mich seit Jahren bzw. Jahrzehnten darüber auf, welches in meinen Augen kranke Schönheitsideal von den Medien propagiert wird. Eine meiner Cousinen war magersüchtig und ist daran beinahe gestorben - sie kam gerade noch rechtzeitig ins Krankenhaus. Seitdem sind mir diese ganzen - vorsicht! hier folgt ein überspitzter satirischer Ausdruck! Bitte nicht falsch verstehen, ist nicht frauenfeindlich gemeint! - "Skelette mit Titten" ein Dorn im Auge.

Mit anderen Worten: Die Pro-Ana-Seiten sind nur ein Symptom - die Ursache ist das oben genannte Schönheitsideal "hyperschlank", das Frauen - salopp gesprochen - nicht mehr weibliche Formen zugesteht. Besonders daneben finde ich es, wenn manche Frauen extrem abnehmen und dann ihren Busen - der natürlich beim Extremabnehmen ebenfalls kleiner wird - künstlich mit Silikon u.ä. vergrößern. Wie krank ist das denn?
Angemessene Antworten...

auf das Einbürgerungs-Quiz, das das Land Hessen demnächst unter einbürgerungswilligen Ausländern veranstalten will, finden sich bei den Singvøgeln.

20.3.06

Euroweb verschickt Post an Blogger - und kriegt selbst welche

Letzten Freitag oder Samstag erhielt Jens Post von den Anwälten der Firma Euroweb:
...zeigen wir die Vertretung der rechtlichen Interessen der Euroweb Internet GmbH, Neumannstraße 02, 40235 Düsseldorf an.
(...) In verschiedenen Beiträgen und Kommentaren auf Ihrer Internetseite verbreiten Sie unwahre und beleidigende Behauptungen über unsere Mandantin, die diese auf das übelste herabwürdigen und verunglimpfen. Sie schwärzen unsere Mandantin unter Behauptung unwahrer Tatsachen an.
Jens hat natürlich die Behauptungen überprüft, indem er in dem Artikel seines Weblogs, auf den sich das Anwaltsschreiben beziehen, nachgesehen hat. Dort konnte er aber nichts finden, das den oben zitierten Behauptunten entspricht. Ehrlich gesagt: mir geht es genauso.

Laut Law Blog haben sich im Laufe der letzten Woche mehrere Blogger und Forenbetreiber Abmahnungen eingehandelt. Udo Vetter (Lawblogs) Kommentar dazu:
Die halbgaren, lieblosen juristischen Argumente in den jüngsten Abmahnschreiben belegen, dass es den Iniatoren um mehr geht als den Einzelfall. Sie wollen - für ihre jeweiligen Auftraggeber - Angst verbreiten, die Schere im Kopf der Blogger installieren. Wenn du was über die schreibst oder zulässt, dass über die geschrieben wird, brauchst du einen Anwalt. Also lass es besser.

Lass es besser?

Dazu sollte man wissen, dass Anwälte gerne drohen. Aber sich schwer tun, ihre Drohungen in die Tat umzusetzen. Bloß weil im Schreiben steht, Sie verletzen das Persönlichkeitsrecht unseres Mandanten, steht dies noch nicht fest. Gut möglich, dass der Anwalt seinem Mandanten gesagt hat: Mit einer einstweiligen Verfügung kommen wir wahrscheinlich nicht durch. Letztlich würden wir auf den Kosten sitzen bleiben. Aber versuchen wir es erst mal mit einem bösen Brief.

Das dürfte im Falle von Jens - und auch in den meisten anderen Fällen - durchaus zutreffen. Hier hilft nur eins: Zivilcourage zeigen! Nicht einknicken, auch wenn jemand via Anwalt Drohungen wie oben verschickt.

Ebenfalls gut finde ich den Tipp im selben Artikel, im Zweifelsfall die Meinungsfreiheit des Grundgesetzes auszunutzen und eben Kritik eindeutig als Meinung kennzeichnen. Danach richte ich mich bereits seit Jahren, wie jeder Leser dieses Blogs schnell feststellen wird. Falls doch Tatsachen behauptet werden: bei der Wahrheit bleiben. Denn gegen wahre Tatsachen kann niemand klagen - auch wenn die Wahrheit für ihn noch so unangenehm ist, und auch wenn er noch so viele Anwälte auffährt.

Nachtrag: soeben habe ich im Law Blog die Erwiderung von Udo Vetter - der von Jens mit der Wahrung seiner Interessen beauftragt wurde - gelesen. Und diese Antwort ist eine richtige Abmahnung:
Ihre in der Unterlassungsaufforderung vom 17.03.2006 über unseren Mandanten aufgestellten Behauptungen sind nicht unzutreffend.

Mit diesen unwahren Behauptungen hat Ihre Mandantschaft Ihrerseits das Persönlichkeitsrecht unseres Mandanten verletzt. Wir fordern Sie daher namens unseres Mandanten auf, bis

spätestens zum 27.03.2006

rechtsverbindlich zu erklären, dass unser Mandant durch seine Beiträge und Kommentare auf seiner Internetseite www.jensscholz.com kein schädigendes Verhalten gegenüber Ihrer Mandantschaft gezeigt hat, nicht in verschiedenen Beiträgen und Kommentaren unwahre und beleidigende Behauptungen über Ihre Mandantschaft verbreitet hat, die Ihre Mandantschaft auf das übelste herabwürdigen und verunglimpfen würden und Ihre Mandantschaft auch nicht unter Behauptung unwahrer Tatsachen angeschwärzt hat.

Die Kosten dieser Abmahnung haben Sie als Schadensersatz gemäß § 823 Abs. 1 BGB iVm Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG zu tragen.
Normalerweise bin ich kein Fan von Abmahnungen, aber in diesem Fall hat es meiner Ansicht nach die Richtigen getroffen, wenn man Eurowebs sonstiges Verhalten gegenüber Kritikern mit in Betracht zieht. Mit anderen Worten: Dieser "Schuss" per Anwaltsschreiben ging - was Euroweb betrifft - nach hinten los. Den Schaden trägt Euroweb in doppelter Hinsicht: zu den Kosten - die sich noch in Grenzen halten - kommt ein immenser Ansehensverlust, der in Geld nicht ausgedrückt werden kann. Ich hoffe, dass sich Euroweb in Zukunft auf einen anderen Umgang mit Kritikern besinnt.

17.3.06

Neue Strategie der NPD?

Nicht nur in Halberstadt scheint die NPD im Internet von "Besuchen" zu reden. Laut einem Bericht auf tagesschau.de (gefunden via thayer) scheint die NPD auch an einem Wochenende bei einer kirchlichen Begegnungsstätte nördlich von Berlin mit "Besuchen" gedroht zu haben. An jenem Wochenende sollte in der Begegnungsstätte ein Antirassismus-Seminar stattfinden, das sich speziell an dunkelhäutige Jugendliche richtet. Die Folgen:
Unter dem Motto "Die Weißen kommen" fragte die NPD auf ihrer Website des Kreisverbands Oderland / Ortsverband Fürstenwalde, "wieviel `Schwarzgeld` das deutschfeindliche Wochenende verschlingen wird?" Führender Mann in dem Kreisverband und treibende Kraft hinter der Aktion: der Pressesprecher der NPD-Bundespartei Klaus Beier, der für die rechtsextreme Partei im Kreistag Oder-Spree sitzt.

Diese Veröffentlichung der NPD veranlasste die Betreiber der in einem Wald gelegenen Begegnungsstätte - in Absprache mit dem Landkreis - einen privaten Sicherheitsdienst mit dem Schutz des Gebäudes zu beauftragen. Zusätzlich sagte die Polizei zu, mindestens einmal stündlich Streife zu fahren, außerdem beobachteten Beamte in zivil die Umgebung. So verursachte die NPD, die sich den Kampf gegen die Verschwendung von Steuermitteln auf die Fahnen geschrieben hat, durch ihre Drohung Kosten von mehreren tausend Euro.

In der Samstagnacht erschienen tatsächlich ein paar NPD-Mitglieder, angeführt vom örtlichen NPD-Pressesprecher Klaus Beier. Sie wurden des Geländes verwiesen. Dank starker Polizeipräsenz gab es keine Ausschreitungen. Beier ließ vorher noch die schöne Erklärung ab, dass das Seminar "deutschfeindlich" wäre, denn "Deutsche könnten nur weiß sein". Eine solche Äußerung empfinde ich als eindeutig rassistisch.

Thomas Thayer vermutet, dass dahinter eine neue Strategie der NPD stecken könnte. Ich vermute das auch. Aber gleichzeitig zeigt der Beitrag auch, was am besten gegen solche "Besuche" hilft: Zivilcourage - verbunden mit einer starken Polizeipräsenz. Wenn beides zusammentrifft, dann hat die NPD wenig Chancen.

16.3.06

Juvenator - Raubsaurier-Baby ohne Federn gibt Rätsel auf

1998 wurden - laut Telepolis - in einem Steinbruch bei Schamhaupten (südliche Fränkische Alb, Naturpark Altmühltal, Landkreis Eichstätt) die fossilen Überreste eines bis dahin unbekannten kleinen Raubsauriers entdeckt, genauer gesagt: eines "Dino-Babys", das nach den Schätzungen der Forscher gerade einmal wenige Wochen bzw. Monate alt war. Die Gattung wurde auf den Namen "Juvenator starki" getauft ("starki" nach der Familie Stark, der der o.g. Steinbruch gehört). Juvenator ist verwandt mit den Compsognathiden.

Eins ist aber überraschend: im Gegensatz zu seinen nächsten Verwandten hat Juvenator keine Federn. Beim o.g. Fossil hat man zwar Spuren von Hautabdrücken gefunden, aber keinerlei Hinweise auf ein Federkleid.

Auch mich hat das zunächst stutzen lassen. Aber dann fiel mir ein, dass frisch geschlüpfte Wellensittiche auch keine Federn besitzen. Eventuell liegt die Erklärung für die Federlosigkeit also darin, dass junge Juvenatoren keine Federn besaßen.

15.3.06

Stargate SG-1 neunte Staffel

Soeben habe ich die letzte Episode (9.20) der neunten Staffel von Stargate SG-1 gesehen. Da wird es Zeit, mal Bilanz zu ziehen. Was ist neu?

Neuer Hauptdarsteller

In der neunten Staffel wurde Richard Dean Anderson (Colonel - am Ende General - O'Neill) endgültig ersetzt durch Ben Browder (Lt. Colonel Cameron Mitchell). An ihn mußte ich mich erst einmal gewöhnen, und ein wenig vermisse ich O'Neills trockenen Humor noch heute. Allerdings spielt Ben Browder seine Rolle echt gut.

Wer mich ebenfalls positiv überrascht hat, ist Beau Bridges als neuer General.

Neuer Feind

Die Goa'uld wurden in der letzten Staffel weitestgehend besiegt. An ihre Stelle ist aber ein neuer Feind getreten: Origin. Origin ist eine Religion, die mich sehr an den christlichen Fundamentalismus erinnert, der in gewissen Staaten der USA derzeit boomt. Aus einigen Bemerkungen Cameron Mitchells, als er einen Prior (Origin-Priester) reden hört: "Er klingt wie meine Großmutter" (Mitchells Großmutter war sehr streng gläubig!) entnehme ich, dass die Stargate-Macher diese Parallele beabsichtigt haben, mit anderen Worten: Origin ist eine Satire auf die Neocons. Wohlgemerkt: es ist keine pauschale Religions- oder Christentumsbeschimpfung - schließlich wird Mitchell selbst als Christ dargestellt.

Die Ori - so nennen die Origin-Anhänger ihre "Götter" - gehen wesentlich heimtückischer vor als die Goa'uld. Letztere kame meistens mit vielen Truppen und recht großmäulig daher, und haben etliche Planeten erobert - und nebenher meistens alles zerstört. Die Ori dagegen senden zunächst lediglich einen Prior. Dieser bewirkt mittels technologischer HIlfsmittel einige "Wunder" und versucht damit, die Bevölkerung des Planeten zu konvertieren. Oft - speziell auf technologisch rückständigen Welten - ist er damit erfolgreich, so dass der Planet an die Ori fällt. Der Vorteil dieser Methode: die Infrastruktur des Planeten bleibt intakt. Gegen Ende der Staffel zeigt sich aber,d ass die Ori auch anders vorgehen können - mehr möchte ich hier nicht verraten.

Artus, Merlin & Co.

In einer der ersten Folgen der neuen Staffel begibt sich das SG-1 Team in eine Höhle, die unter (!) Glastonbury/England liegt - Asgard Beamtechnolgie macht's möglich. Dort finden sie Spuren und Hinweise auf Merlin. Merlin war als ein "Ancient" (Antiker). genau wie Artus und die anderen Gestalten aus der Gralslegende. Wirtziger Ansatz. Ich frage mich nur, warum die Spuren von Artus & Co. nicht schon früher aufgetaucht sind...

Fazit: trotz einzelner Schwächen werde ich wohl auch die zehnte Staffel von SG-1 mir ansehen.

12.3.06

Dr. Wafa Sultan: Schallende Ohrfeige für islamische Extremisten

Bereits vor einiger Zeit zitierte ich im Zusammenhang mit dem "Mohammed-Karikaturen-Streit" den jüdischen Publizisten David Gall von hagalil.com:
Eine gewisse Form der Streitkultur muss man auch von der islamischen Welt verlangen.

Eine verschärfte Version dieses Arguments hat nun die syrisch-amerikanische Psychiaterin Dr. Wafa Sultan in einer Diskussion auf dem arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera gebracht, berichtet Telepolis. Wafa Sultan stammt dem Bericht zufolge aus Syrien, wurde muslimisch erzogen, ging jedoch später in die USA und legte dort ihre Religion ab. Heute bezeichnet sie sich als "säkular".

Bereits zweimal diskutierte sie auf Al-Jazeera mit islamischen Religionsgelehrten. Bei der ersten Diskussion stellte sie dem algerischen Islamisten Ahmad bin Muhammad sehr direkte und kritische Fragen zur Praxis der religiösen Koranerziehung, die dieser nur ausweichend beantwortete. Das ließ aufhorchen.

Berühmt wurde Wafa Sultan jedoch durch die zweite Diskussion Ende Februar dieses Jahres, mit dem islamischen Religionsgelehrten Dr. Ibrahim Al-Khoul. Dabei brachte sie Dr. Al-Khoul im Laufe der Diskussion immer mehr in Bedrängnis. Unter Wafa Sultans Argumenten stach besonders eins hervor:
Die Juden haben eine große Tragödie (dem Holocaust) durchlebt und die Welt dazu gebracht, sie zu respektieren, mit ihrem Wissen, nicht mit Terror, mit ihrer Arbeit, nicht mit Weinen und Klagen. Die Menschheit verdankt jüdischen Wissenschaftlern die meisten der wissenschaftlichen Entdeckungen im 19. und 20.Jahrhundert. 15 Millionen Menschen, die in aller Welt verstreut waren, vereinigten sich und erwarben ihre Rechte durch Arbeit und Wissen.

Wir haben nicht einen einzigen Juden gesehen, der sich in einem deutschen Restaurant in die Luft gesprengt hat. Wir haben keinen einzigen Juden gesehen, der eine Kirche zerstört hat. Wir haben keinen einzigen Juden gesehen, der protestierte, in dem er Menschen tötete.
Muslime haben drei Buddhastatuen zu Staub gemacht. Es gibt keinen Buddhisten, der eine Moschee angezündet hatte, einen Muslim getötet hat oder eine Botschaft verbrannt.

Nur Muslime verteidigen ihren Glauben, indem sie Kirchen abbrennen, Menschen töten und Botschaften zerstören. Dieser Weg wird keine Ergebnisse bringen. Die Muslime müsse sich selbst fragen, was sie für die Menschheit tun können, bevor sie von der Menschheit Respekt verlangen können.

Das Argument ist großartig und brilliant formuliert. Kritisch anzumerken ist, dass die Taliban, die indirekt oben erwähnt werden (Zerstörung der Buddha-Statuen in Afghanistan Anfang 2001), meiner Ansicht nach keine echten Muslime sind. Außerdem muss ich zur Person von Wafa Sultan anmerken, dass ich ihre Ansicht, der derzeitige Konflikt sei ein Konflikt zwischen einer "modernen Mentalität" (Westen) und einer "mittelalterlichen Mentalität" (islamische Welt), nicht teile. Man kann die islamische Welt nicht so über einen Kamm scheren. Dies ändert aber nichts an dem oben vorgebrachten Argument. Dr. Al-Khoul hatte übrigens dem Argument nichts entgegenzusetzen:
Schon zuvor hatte Dr. Al-Khoul ziemlich hilflos erklärt, dass er die blasphemischen Äußerungen von Dr. Sultan nicht zurechtweisen müsse, da sie offensichtlich eine Häretikerin sei.
Naja..für einen Akademiker und Religionsgelehrten ist das ein ziemlich peinliches Statement, finde ich. Andererseits wundert es mich nicht, dass er kein Gegenargument fand. Ich habe nämlich auch nach längerem Nachdenken ebenfalls keins gefunden.

Die Video-Aufzeichnung von Dr. Wafa Sultans schallender "Ohrfeige" für islamische Extremisten kursiert inzwischen auf Hunderttausenden Handys in der islamischen Welt. Hierin zeigt sich ein Wandel in der arabischen Welt, der in Richtung des obigen Zitats von David Gall geht. Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter bezeichnete Wafa Sultan sogar als "Ankunft eines muslimischen Voltaires". Ich halte das zum derzeitigen Zeitpunkt für stark übertrieben. Dennoch bewundere ich Wafa Sultan für den Mut, den sie aufbrachte, in einem arabischen Fernsehsender solche Worte zu sagen.
Autonome sprengen NPD-Treff

Nach einem Bericht des Darmstädter Echos haben Autonome letzten Freitagabend eine in einer Gaststätte in Roßdorf-Gundernhausen stattfindende NPD-Versammlung gesprengt, indem sie die Gaststätte sturmten und die Scheiben zertrümmerten. Dabei wurde auch eine dort zufällig gleichzeitig stattfindende Familienfeier in Mitleidenschaft gezogen.

Was die NPD-Versammlung betrifft, so tut sie mir nicht leid. Eine Partei, die - wie in Halberstadt geschehen - bei Konzerten Andersdenkender mehr oder weniger unverhüllt mit Gewalt droht, hat meines Erachtens nichts anderes verdient. Insofern bestätigt die Aktion das alte Sprichwort, dass Gewalt immer Gegengewalt erzeugt.

Meines Erachtens ist es aber nicht in Ordnung, dass bei der Aktion Unschuldige - in diesem Fall die Familienfeier, deren Beteiligte meinen Informationen nach nichts mit der NPD zu tun haben/hatten - unter den Protesten leiden mussten. Meiner Ansicht nach müssen Proteste gegen Rechts immer so ablaufen, dass Unschuldige nicht beeinträchtigt oder gar gefährdet werden; von schweren Sachbeschädigungen wie in diesem Fall halte ich ebenfalls nichts. Daher finde ich gewaltfreie Gegendemos wie etwa demnächst in Gütersloh wesentlich besser als das Einwerfen von Gaststätten-Fensterscheiben.
Hafenfest 2006 - zum letzten Mal

Am Wochenende war ich, wie fast jedes Jahr vorher, auf dem Hafenfest 2006, einem FOLLOW-Con in Münchhausen bei Marburg. Mir gefiel das Fest sehr. Ich traf viele nette Leute wieder, konnte einige interessante Gespräche führen, teilweise bis halb drei Uhr morgens. Die Organisation und die Küche waren sehr gut. Nochmals ein fettes Lob meinerseits ans Hafenfest-Team! Gut war vor allem die Idee, das Essen nicht als Büffet zu präsentieren, sondern einzeln in der Küche zuzubereiten und an den Platz zu bringen. Dadurch entfiel der ansonsten auftretende hektische "Sturm aufs Büffet".

Für die Rahmenhandlung waren diesmal die Soltanier - das sind Heino und ich - zuständig. Wir hatten uns als Plot überlegt, dass die Hafenkneipe diesmal im schönen Oneleans erscheint im Pays de Vartijala. Ich als Bürgermeister von Oneleans eröffnete daher den magiranischen Teil des Festes - stilvoll gekleidet.incl. echter Bürgermeister-Amtskette, die ganz schön schwer war (ächz!) und dem Wort von der "Bürde des Amtes" eine ganz neue Bedeutung verlieh :) . Als ich die Kneipe eröffnet hatte, wurde bekannt, dass sich ein Werwolf unter die Gäste geschlichen hatte. Dieser infizierte im Laufe des Abends immer mehr Gäste, so dass am Ende 30 Werwölfe (!) anwesend waren, bevor der Original-Werwolf ausfindig gemacht werden konnte. Nachdem er enzytechnisch tot war, war der Fluch beendet.

Das Hafenfest 2006 war leider das letzte dieser Art, was viele der Anwesenden sehr bedauerten, incl. meinereiner. Ob es nächstes Jahr einen Ersatz-Con zur gleichen Zeit, aber an anderem Ort, geben wird, ist derzeit noch unbekannt.


10.3.06

Skandal in Halberstadt

Der Liedermacher Konstantin Wecker ist derzeit auf einer "Nazis raus"-Tour im Osten der Republik unterwegs, um dem dort - aber nicht nur dort - immer mehr aufkeimendem Rechtsradikalismus ein Zeichen entgegenzusetzen. Im Rahmen dieser Tour wollte er auch in Halberstadt in der Aula der Schule auftreten. Nach Ankündigung des Konzerts drohte die örtliche NPD unverhohlen damit, sie würde beim Konzert "vorbeischauen". Daraufhin schissen sich einige dortige Kommunalpolitiker vor Angst in die Hosenbekamen einige Kommunalpolitiker dort kalte Füße und verhinderten das Konzert.

Ein unglaublicher Vorgang! Meiner Ansicht nach ist die Feigheit dieser Kommunalpolitiker skandalös! Nähere Infos bei Sven, gute Kommentare dazu bei MM und den Singvøgeln.

9.3.06

Vielseitiger Tag

Heute war ich im Saalbau in Frankfurt-Griesheim, auf der GeoAS-Tagung 2006 der AGIS GmbH. Es gab einige hervorragende Vorträge über Geoas Internet City, MapInfo "Grande", Google Earth und anderes. Über die interessantesten dieser Vorträge werde ich in meinem "Berufs-Weblog" in den nächsten Tagen näher berichten.

Am Abend erledigte ich endlich den Umtausch eines defekten WLAN-Adapters - Garantiefall - beim AV-Markt in Darmstadt. Den Adapter hatte ich bereits am 3.12.2005 (!) abgegeben, aber der Hersteller hatte bis vor kurzem geschlafen. Heute erhielt ich die Gutschrift des Einkaufspreises, die aber sofort für einen neuen Adapter des gleichen Typs wieder draufging. Dadurch entstand eine Rechnung über den wahrhaft mörderischen Betrag von 0,00 €. Diese Rechnung erforderte aber ein Mehrfaches des Verwaltungsaufwandes, der bei einem normalen Kauf anfällt. MM hat schon recht, wenn er sagt, dass die heutige Welt in manchen Dingen an den "Hitchhiker's Guide to the Galaxy" erinnert.

7.3.06

Jödi-Ritter und Co reloaded



Und wieder einmal stammen die coolsten Wahlplakate von Uffbasse. Nach dem "Jödi-Ritter" bei der OB-Wahl letztes Jahr haben sie nun nochmal einen draufgesetzt und sind nun "reloaded"

Uffbasse ist mir übrigens nicht nur wegen ihrer Wahlplakate sympathisch, sondern auch wegen ihrer Inhalte. Die Gruppierung setzt sich konsequent für lokale Kultur "von unten" ein - Kultur, die in den letzten Jahren im Zeichen des Rotstifts gerade im kommunalen Bereich immer mehr unter die Räder kommt. Dazu kommen diverse aus meiner Sicht sympathische Charakterzüge der beiden jetzigen Fraktionsmitglieder Jörg Dillmann und Kerstin Lau. Jörg Dillmann etwa gehört zu den wenigen Kommunalpolitikern, die auch mal zugeben, von bestimmten Dingen nichts zu verstehen, und die in solchen Momenten "die Klappe halten". Soviel Ehrlichkeit und Zurückhaltung würde auch so manch anderem Mitglied der Stadtverordnetenversammlung gut zu Gesicht stehen.

5.3.06

Lesung mit Titus Müller

Letzten Donnerstagabend war ich auf einer Lesung mit Titus Müller, den ich sowohl durch das PR-Heft 2319 "Die Siedler von Vulgata" kenne wie auch durch den Roman "Die Brillenmacherin", der derzeit in Fortsetzungen im Darmstädter Echo erscheint, wobei ich die Fortsetzungen nur sehr sporadisch lese. "Die Siedler von Vulgata" ist der Grund, warum ich die Lesung besuchte.

Titus Müller trug in seinem Vortrag zwei Ausschnitte aus der "Brillenmacherin" sowie eine preisgekrönte Kurzgeschichte vor. Beides gefiel mir sehr gut, und ich entschloss mich, ein Exemplar der "Brillenmacherin" zu erwerben und von Titus Müller signieren zu lassen. Als ich ihm erzählte, dass das Buch ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter werden sollte, schrieb er sofort eine wunderschöne, persönliche Widmung für sie hinein. Mal sehen, ob ihr das Buch gefällt.
Lord of War

Mittwochabend war ich im KInopolis Viernheim in "Lord of War", einem neuen Film mit Nicholas Cage. Cage spielt darin einen internationalen Waffenhändler, der in vielen weltweiten Konflikten beide Seiten beliefert, egal um wen es sich handelt. Seine Rechtfertigung: "Wenn ich es nicht mache, macht es jemand anders." Eines Tages jedoch kommt seine Frau dahinter, und er verspricht ihr, damit aufzuhören. In einer Nebenrolle als konkurrierender Waffenhändler ist Ian Holm zu sehen, der in der HdR-Trilogie von Peter Jackson den Bilbo Beutlin spielte.

"Lord of War" geht das Thema "Waffenhändler" mit einer großen Portion tiefschwarzen Humors an. Man mag vielleicht denken, dass das dem an sich sehr ernsthaften und bitteren Thema nicht angemessen ist. Aber ich bin anderer Ansicht; ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich dem Thema sonst nähern soll. Die einzige Alternative, die mir eingefallen ist, ist ein Film mit moralischem Zeigefinger. Aber solche Filme, die einem ihre Aussage regelrecht "reinwürgen"; finde ich inzwischen unerträglich.

"Lord of War" behandelt das Thema Waffenhandel übrigens nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern richtet seinen Blick auch auf die weltweiten wirtschaftlichen und politischen Strukturen, die den heutigen Waffenhandel erst ermöglichen. So wird am Schluss des Films die Information eingeblendet, dass die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats gleichzeitig die fünf größten Waffenexporteure der Erde sind. Dieser Satz hat mich nachdenklich gemacht. Eigentlich soll der Weltsicherheitsrat den Weltfrieden garantieren oder zumindest darauf hinarbeiten. Wenn aber die fünf ständigen Mitglieder alle indirekt an Waffenlieferungen verdienen - wie ernsthaft werden sie sich dann für den Weltfrieden engagieren? Haben sie überhaupt Interesse am Frieden?

2.3.06

Erst Bio, dann doch nicht

Ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn eine Firma nicht jeden Händler beliefern will, sondern an die Läden, die ihre Waren führt, gewisse Ansprüche stellt. Aber was ich heute im Shopblogger lesen mußte, geht zu weit: Die Firma K. sagt erst zu, Björn Harstes Sparmarkt zu beliefern. Björn Harste trifft bereits Vorbereitungen, die bestellten Bio-Lebensmittel in Empfang zu nehmen. Aber in quasi letzter Sekunde macht die Firma K. einen Rückzieher und erklärt, sie beliefere nur "Naturkost-Fachhandel". Für dieses Verhalten fallen mir nur zwei Worte mit "un-" ein: unglaublich und unverschämt. Als Krönung des Ganzen soll Björn noch den Blogeintrag, in dem er geschrieben hat, dass er sich auf K's erste Lieferung freut, entfernen. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.

1.3.06

Make it so!

Your results:
You are Jean-Luc Picard
































Jean-Luc Picard
65%
Geordi LaForge
65%
Chekov
55%
Leonard McCoy (Bones)
50%
An Expendable Character (Redshirt)
50%
Spock
47%
Deanna Troi
45%
Beverly Crusher
45%
Mr. Scott
45%
Worf
45%
Uhura
40%
Data
40%
James T. Kirk (Captain)
40%
Will Riker
30%
Mr. Sulu
30%
A lover of Shakespeare and other
fine literature. You have a decisive mind
and a firm hand in dealing with others.


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Hmm...heisst das jetzt, das ich Führungsqualitäten habe? Oder heisst das nur, dass ich gerne Earl Grey Tee trinke? :-)

(gefunden bei Mela, die den Test übrigens witzigerweise als Red Shirt abgeschlossen hat)
Rabenclan: Bilanz der ersten 100 Tage

In seinem Weblog "Oileán na mBeo" zieht Mat eine ausführliche Bilanz der ersten 100 Tage des neuen Rabenclan-Vorstands. Hier sein Fazit:
Der neue Vorstand ist seit 100 Tagen im Amt.
Bisherige Leistungen in dieser Amtszeit:

* Verkleinerung des Vorstandes auf drei Personen
* Einsetzen einer Geschäftführerin, die nach §683 BGB Aufwendungen ersetzt bekommt
* Der erste Vorsitzende versteckt sich hinter einem Pseudonym
* Keine aktualisierte Fassung der Satzung auf der Webseite, laut der im Internet öffentlich bereitgestellten Fassung sind immer noch fünf Vorstände vorgesehen.
* Kein Protokoll der Mitgliederversammlung
* Faktische Abschaltung des Internet-Forums
* Unterstellung von Zustimmung zur Abschaltung
* Kein Rundbrief
* Eine Veranstaltung, die von 25 Personen besucht wurde.
* Einnahmen durch die Mitgliedsbeiträge von ca. 140 Mitglieder (bei 20% angenommenen Nichtzahlern) während der 100 Tage: 1600 EUR

Was ich persönlich besonders bemerkenswert finde, ist die Begründung für die Reduktion auf drei Vorstandsmitglieder, denn damit sollte ja der Vorstand verschlankt werden um effektiver zu arbeiten. Leider ist bisher nur das Gegenteil festzustellen. Noch nie in der Geschichte des Rabenclans hat es solange gedauert bis ein Protokoll erschienen ist. (Anm. Es ist immer noch nicht vorhanden). Desweiteren ist unklar, ob ggf. Satzungsänderungen beschlossen worden sind und ob die geänderte Satzung auch beim Amtsgericht eingegangen ist.
Mein Eindruck dieser Bilanz. peinlich!

Was die o.g. Einnahmen-Hochrechnung über 1600 EUR betrifft, so halte ich das für relativ hoch gegriffen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Zahl von 140 Mitgliedern noch stimmt; es gab einige Austritte im letzten Jahr, unter anderem meinereiner. Trotzdem sollten sich die verbliebenen Mitglieder fragen, wofür sie jeden Monat 5 EUR Mitgliedsbeiträge zahlen (bzw. 2,50 EUR bei aus sozialen Gründen reduzierten Beiträgen). Die Vereinszeitschrift "Heidenarbeit" erscheint offenbar nur noch einmal jährlich, sie alleine rechtfertigt daher meiner Ansicht nach keine 60 bzw. 30 EUR pro Jahr. Und die Rabenclan-Feste tragen sich im Prinzip selbst, zumindest war das in den letzten beiden Jahren so. Natürlich kann es ab und zu leichte Verluste geben, die der Verein abfangen muss, aber für diese Verluste werden sicher keine 1600 EUR pro Quartal benötigt. Da das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung immer noch fehlt (s.o.), können die Mitglieder, sofern sie nicht da waren, auch nicht wissen, wofür im letzten Jahr die Mitgliedsbeiträge verwendet wurden.

Besonders peinlich finde ich, dass sich der 1. Vorsitzende hinter einem Pseudonym versteckt. Man bekommt den Eindruck, dass er nicht zu seiner Position steht. Ich frage mich, warum er sich dann zum 1. Vorsitzenden hat wählen lassen.