Z.E.N.S.U.R
Interessanter Vergleich des Abschiedsbrief des Amokläufers von Emsdetten. Telepolis hat die ungekürzte Fassung veröffentlicht, bei BILD und RTL dagegen war nur die gekürzte Fassung zu lesen - gekürzt vor allem bei medien- und gesellschaftskritischen Passagen, was ich sehr aufschlußreich finde.
(gefunden via Karan)
Interessanter Vergleich des Abschiedsbrief des Amokläufers von Emsdetten. Telepolis hat die ungekürzte Fassung veröffentlicht, bei BILD und RTL dagegen war nur die gekürzte Fassung zu lesen - gekürzt vor allem bei medien- und gesellschaftskritischen Passagen, was ich sehr aufschlußreich finde.
(gefunden via Karan)
2 Kommentare:
Ehrlich gesagt finde ich die weinerliche "Ihr-seid-alle-schuld"-Scheiße durchweg zum Kotzen. Und ich finde es auch recht unerheblich, welche Teile davon man weglässt. So oder so ist es ungereimter Mist eines Menschen, der krank im Kopf ist und dem das Wort Verantwortung oder auch nur Eigenverantwortung gänzlich fremd ist. Man kann den Medien sicher viel nachsagen. Aber jemandem, der so tot im Hirn ist, so verrottet innerlich, der wäre auch nicht anders, wenn unsere Medien Vorzeigeexmplare an Fairness und Können wären - was sie nicht sind. Als Frau fand ich es auch recht bezeichnend, dass er 'schöne Frauen' unter Besitztümer wie Auto und Haus rechnet. Natürlich ist das bei primitiven Menschen durchaus so üblich, aber es zeigt eben auch, dass er mit dem Konzept 'Mitmenschen' generell ein Problem hat. Es sind eben nur Objekte, die nicht so ragieren, wie er es gern hätte. Und ich fürchte, daran sind auch nicht die Medien schuld, denn dann müsste das ja für uns alle so sein. Wir sind schließlich allen diesen Medien ausgesetzt.
@juyooh: Ich stimme Dir darin zu, dass Bastian B. leider nie "Verantwortung" oder auch nur "Selbstverantwortung" gelernt hat. "Krank im Kopf" oder "tot im Hirn" war er m. E. nicht. Ich traue mir zu, das zu beurteilen, ich war nämlich auch mal kurz vor dem Punkt, an dem ich "erweiterte Suizid" (also noch ein "paar von denen mitnehmen) begangen hätte. (Siehe in meinem Blog: http://martinm.twoday.net/stories/2975019/ ). Wobei ich mir die Frage stelle, weshalb ich meinen schrecklichen Plan damals nicht ausgeführt habe. Sicherlich auch deshalb, weil ich zumindest ahnte, was "Verantwortung" bedeutet. Aber ich wage zu bezweifeln, dass ich je so übel drauf gekommen wäre, psychische Veranlagung hin, "komische" Denkstrukturen her, wenn die soziale Umwelt anders ausgesehen hätte. Und die Medien und die Politik bestimmen nun mal weitgehend mit, wie das soziale Klima aussieht - heute noch mehr als damals bei mir. "Schöen Frauen" als "Trophäen", als Statussymbole zu sehen, ist übler Macho-Stil, aber leider selbst unter Erwachsenen Männern, die ich keinesweg "primitiv" nennen würde. Auch das ist Folge eines immer noch stramm patriachialischen, deutlich hierachische und vor allem extrem auf Statussymbole fixierten Gesellschaft. Von sich aus, denke ich mal, kommt kein junger Mann, auch keiner, der psychisch labil ist, auf diesen extrem frauenfeindlichen Trichter. Tatsächlich war es ja so, dass Bastian B. dieses "Machospiel" - hübsche Freundin als "Trophäe", zum Vorzeigen - nicht mitmachte.
Das Menschen nur als "Objekte" gesehen werden, ist m. E. eine der schwersten "moralischen Krankheiten" unserer Gesellschaft. ("Menschenmaterial") Da sind Bastian B. und sein "Amoklauf" letzten Endes "nur" Symptome.
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