Dauerbrenner Ladenschluß
Nach Abschluß der Föderalismus-Reform wird die Zuständigkeit für den Ladenschluß bei den Ländern liegen. Einige der Länder planen, dies gleich auszunutzen, unter anderem Hessen. In Hessen soll der Ladenschluß von Montag bis Samstag komplett freigegeben werden; Sonn- und Feiertage bleiben geschützt. Prompt haben Teile der Opposition sowie der Gewerkschaften Bedenken angemeldet.
Ich kann mich noch gut an die massiven Debatten in den Achtziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts erinnern. Damals wohnte ich im Großraum Stuttgart. Dort gab es als Besonderheit am Bahnhof die Klett-Passage. In der Passage durften Läden unter der Woche bis 22 Uhr geöffnet bleiben. Das war in jener Zeit, als der Ladenschluss auf 18:30 lag, eine Sensation. Die Verbraucher strömten in Massen in die Klett-Passage, was beweist, dass es einen Bedarf an längeren Ladenöffnungszeiten gab. Beinahe wäre die Passage durch eine Klage von konkurrierenden Geschäften aus der Nachbarschaft, die um halb sieben schließen mussten, gestoppt worden, aber in letzter Minute half eine trickreiche Gesetzesänderung, die für unterirdische Passagen an Verkehrsknotenpunkten Ausnahmen zuließ.
Ich selbst litt zu Beginn meiner Berufstätigkeit unter der Hektik nach Feierabend: schnell, schnell einkaufen, bevor die Läden zumachen. Ich musste oft überlegen, ob ich in den Laden X oder den Laden Y fahre; beides ging bis 18:30 Uhr nicht mehr. Das hat mich massiv genervt. Nach und nach gab es Besserung: erst nur donnerstags bis 20:30 Uhr, dann montags bis samstags bis 20 Uhr. Letzteres hat dazu geführt, dass ich nach Feierabend.entspannt einkaufen kann, ohne mich stressen zu müssen. Bei jedem neuen Gesetz gab es übrigens ein kollektives Aufjaulen der jeweiligen Einzelhandelsgewerkschaften, was aus Sicht der Beschäftigten verständlich sein mag, aber aus meiner Sicht als Verbraucher nicht.
Was einige der Ladenschlußbefürworter immer noch nicht verstanden haben, ist, dass Ladenöffnungszeiten ein KANN sind und kein Muss. Bereits heute haben sich die Geschäfte in der Darmstädter Innenstadt auf 9 bis 19 Uhr geeignet, sprich: die theoretisch möglichen Öffnungszeiten werden nicht ausgeschöpft. Nach einer Freigabe der Ladenöffnungszeiten rechne ich von daher nicht mit großen Änderungen, im Gegensatz zu früher. Insofern empfehle ich den Aufjaulern, mal ein bisschen Ruhe zu bewahren (wobei ich einräumen muss, dass bei der Änderung von 18:30 auf 20 Uhr das Jaulen am stärksten war; heute hält es sich in Grenzen).
Nach Abschluß der Föderalismus-Reform wird die Zuständigkeit für den Ladenschluß bei den Ländern liegen. Einige der Länder planen, dies gleich auszunutzen, unter anderem Hessen. In Hessen soll der Ladenschluß von Montag bis Samstag komplett freigegeben werden; Sonn- und Feiertage bleiben geschützt. Prompt haben Teile der Opposition sowie der Gewerkschaften Bedenken angemeldet.
Ich kann mich noch gut an die massiven Debatten in den Achtziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts erinnern. Damals wohnte ich im Großraum Stuttgart. Dort gab es als Besonderheit am Bahnhof die Klett-Passage. In der Passage durften Läden unter der Woche bis 22 Uhr geöffnet bleiben. Das war in jener Zeit, als der Ladenschluss auf 18:30 lag, eine Sensation. Die Verbraucher strömten in Massen in die Klett-Passage, was beweist, dass es einen Bedarf an längeren Ladenöffnungszeiten gab. Beinahe wäre die Passage durch eine Klage von konkurrierenden Geschäften aus der Nachbarschaft, die um halb sieben schließen mussten, gestoppt worden, aber in letzter Minute half eine trickreiche Gesetzesänderung, die für unterirdische Passagen an Verkehrsknotenpunkten Ausnahmen zuließ.
Ich selbst litt zu Beginn meiner Berufstätigkeit unter der Hektik nach Feierabend: schnell, schnell einkaufen, bevor die Läden zumachen. Ich musste oft überlegen, ob ich in den Laden X oder den Laden Y fahre; beides ging bis 18:30 Uhr nicht mehr. Das hat mich massiv genervt. Nach und nach gab es Besserung: erst nur donnerstags bis 20:30 Uhr, dann montags bis samstags bis 20 Uhr. Letzteres hat dazu geführt, dass ich nach Feierabend.entspannt einkaufen kann, ohne mich stressen zu müssen. Bei jedem neuen Gesetz gab es übrigens ein kollektives Aufjaulen der jeweiligen Einzelhandelsgewerkschaften, was aus Sicht der Beschäftigten verständlich sein mag, aber aus meiner Sicht als Verbraucher nicht.
Was einige der Ladenschlußbefürworter immer noch nicht verstanden haben, ist, dass Ladenöffnungszeiten ein KANN sind und kein Muss. Bereits heute haben sich die Geschäfte in der Darmstädter Innenstadt auf 9 bis 19 Uhr geeignet, sprich: die theoretisch möglichen Öffnungszeiten werden nicht ausgeschöpft. Nach einer Freigabe der Ladenöffnungszeiten rechne ich von daher nicht mit großen Änderungen, im Gegensatz zu früher. Insofern empfehle ich den Aufjaulern, mal ein bisschen Ruhe zu bewahren (wobei ich einräumen muss, dass bei der Änderung von 18:30 auf 20 Uhr das Jaulen am stärksten war; heute hält es sich in Grenzen).
1 Kommentare:
Als ich in Kiel arbeitete, wurde die Öffnungszeit bis 20 Uhr eingeführt. Die erlaubte es mir dann endlich auch mal nach der Arbeit einzukaufen. Da man ja vor 18 Uhr das Labor nicht verlassen konnte, jedenfalls nicht ohne dummen Spruch vom Chef. Das bei ihm zuhause das Frauchen einkauft hatte er nämlich verdrängt.
Früher war das Argument ja auch, dass es bei längeren Öffnungszeiten dann teuer werden würde.
Dass aber denoch Bedarf besteht, und die Leute bereit sind auch mehr zu bezahlen, zeigen gerade die Tankstellen, die alles Mögliche verkaufen.
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