Gedanken zur Rassismusbekämpfung
Aufgrund dieses Artikels von Sven habe ich beschlossen, mal meine Vorgehensweisen und Regeln darzulegen, wie ich Rassismus bekämpfe, wobei dieselben Regeln auch für meine Bekämpfung des Antisemitismus gelten.
Rassismus bekämpfe ich dadurch, indem ich ihn (u.a. in meinem Weblog) beim Namen nenne und dadurch darauf aufmerksam mache (womit ich nicht der einzige bin). Dabei halte ich mich an ein paar wichtige Regeln, damit aus der Bekämpfung nicht ein Eigentor wird.
Zum einen achte ich auf die Quellen. Ich bevorzuge Primärquellen, z.B. Interviews, Artikel, Bücher, Songtexte, in denen jemand selbst sich äußert. Bei Hörensagen bin ich äußerst skeptisch. Die Quellen zitiere ich meistens direkt.
Dann achte ich auf die korrekte Bezeichnung. Zum Beispiel bin ich - im Gegensatz zu gewissen Antifa-Kreisen - sehr zurückhaltend mit dem Begriff "Nazi" bzw. "Neonazi".
Ein Nazi bzw. Neonazi (beide Worte sind so etwas wie Synonyme geworden) ist laut Wikipedia ein "Anhänger nationalsozialistischen Gedankenguts". Sicher ist praktisch jeder Nazi ein Rassist - aber nicht jeder Rassist ist ein Nazi. Entsprechendes gilt für Antisemiten. Ohne entsprechende Nachweise, dass jemand nationalsozialistisches Gedankengut vertritt, kann die Bezeichnung "Nazi" nach hinten losgehen. Dies ist z.B. dem WDR passiert. Vor über zehn Jahren wurde in einem WDR-Beitrag eine gewisse Person (nennen wir sie X, Name tut nichts zur Sache) als Nazi bezeichnet. X zog vor Gericht, und das Gericht verbot dem WDR, X ab sofort als Nazi zu bezeichnen. Seitdem geht X mit diesem Urteil hausieren, nach dem Motto: "Ich habe einen Titel erstritten, dass man mich nicht Nazi nennen darf". Viele Leute, die davon hören, begehen nun einen Denkfehler: "Kein Nazi = Demokrat". Dabei beweist das Urteil gar nichts, höchstens, dass X kein Anhänger des Nationalsozialismusses ist. X könnte theoretisch trotzdem Rassist o.ä. sein.
Übrigens ist das eine beliebte Verteidigungsstrategie von Leuten, die wegen verdächtiger Äußerungen kritisiert wurden: sie stellen sich hin und erklären: "Ich bin kein Nazi". Viele fallen darauf rein und denken dann, dass der Betreffende OK wäre. Aber die richtige Antwort auf so etwas lautet: "Gut, du bist kein Nazi - aber du hast hier (Quelle 1) und da (Quelle 2)....rassistische/antisemitische/sozialdarwinistische Äußerungen von dir gegeben." Die meisten verstummen dann, einige reagieren mit Ausflüchten. Dann muss man dranbleiben und die Ausflüchte als solche bezeichnen. Am besten klappt diese Verteidigungsstrategie natürlich, wenn die Leute gleich (z.B. durch übereifrige Antifa-Mitglieder) als Nazis bezeichnet wurden.
Daher bin ich gegen einen inflationären Gebrauch des Begriffes "Nazi".
Nicht vergessen sollte man die wenigen Fälle (sie sind selten, aber es gibt sie), in denen jemand missverstanden wurde. Mit anderen Worten: jemand hat eine Äußerung getätigt, die auf den ersten Blick antisemitisch klingt, aber so nicht gemeint war. Durch konkretes Bennenen der Vorwürfe, wie oben beschrieben, gibt man diesen Leuten die Chance, ihr dummes Statement geradezurücken. Inwiefern sich das von Ausflüchten unterscheidet, kann man pauschal nicht sagen; hier kommt es auf den Einzelfall an.
Aufgrund dieses Artikels von Sven habe ich beschlossen, mal meine Vorgehensweisen und Regeln darzulegen, wie ich Rassismus bekämpfe, wobei dieselben Regeln auch für meine Bekämpfung des Antisemitismus gelten.
Rassismus bekämpfe ich dadurch, indem ich ihn (u.a. in meinem Weblog) beim Namen nenne und dadurch darauf aufmerksam mache (womit ich nicht der einzige bin). Dabei halte ich mich an ein paar wichtige Regeln, damit aus der Bekämpfung nicht ein Eigentor wird.
Zum einen achte ich auf die Quellen. Ich bevorzuge Primärquellen, z.B. Interviews, Artikel, Bücher, Songtexte, in denen jemand selbst sich äußert. Bei Hörensagen bin ich äußerst skeptisch. Die Quellen zitiere ich meistens direkt.
Dann achte ich auf die korrekte Bezeichnung. Zum Beispiel bin ich - im Gegensatz zu gewissen Antifa-Kreisen - sehr zurückhaltend mit dem Begriff "Nazi" bzw. "Neonazi".
Ein Nazi bzw. Neonazi (beide Worte sind so etwas wie Synonyme geworden) ist laut Wikipedia ein "Anhänger nationalsozialistischen Gedankenguts". Sicher ist praktisch jeder Nazi ein Rassist - aber nicht jeder Rassist ist ein Nazi. Entsprechendes gilt für Antisemiten. Ohne entsprechende Nachweise, dass jemand nationalsozialistisches Gedankengut vertritt, kann die Bezeichnung "Nazi" nach hinten losgehen. Dies ist z.B. dem WDR passiert. Vor über zehn Jahren wurde in einem WDR-Beitrag eine gewisse Person (nennen wir sie X, Name tut nichts zur Sache) als Nazi bezeichnet. X zog vor Gericht, und das Gericht verbot dem WDR, X ab sofort als Nazi zu bezeichnen. Seitdem geht X mit diesem Urteil hausieren, nach dem Motto: "Ich habe einen Titel erstritten, dass man mich nicht Nazi nennen darf". Viele Leute, die davon hören, begehen nun einen Denkfehler: "Kein Nazi = Demokrat". Dabei beweist das Urteil gar nichts, höchstens, dass X kein Anhänger des Nationalsozialismusses ist. X könnte theoretisch trotzdem Rassist o.ä. sein.
Übrigens ist das eine beliebte Verteidigungsstrategie von Leuten, die wegen verdächtiger Äußerungen kritisiert wurden: sie stellen sich hin und erklären: "Ich bin kein Nazi". Viele fallen darauf rein und denken dann, dass der Betreffende OK wäre. Aber die richtige Antwort auf so etwas lautet: "Gut, du bist kein Nazi - aber du hast hier (Quelle 1) und da (Quelle 2)....rassistische/antisemitische/sozialdarwinistische Äußerungen von dir gegeben." Die meisten verstummen dann, einige reagieren mit Ausflüchten. Dann muss man dranbleiben und die Ausflüchte als solche bezeichnen. Am besten klappt diese Verteidigungsstrategie natürlich, wenn die Leute gleich (z.B. durch übereifrige Antifa-Mitglieder) als Nazis bezeichnet wurden.
Daher bin ich gegen einen inflationären Gebrauch des Begriffes "Nazi".
Nicht vergessen sollte man die wenigen Fälle (sie sind selten, aber es gibt sie), in denen jemand missverstanden wurde. Mit anderen Worten: jemand hat eine Äußerung getätigt, die auf den ersten Blick antisemitisch klingt, aber so nicht gemeint war. Durch konkretes Bennenen der Vorwürfe, wie oben beschrieben, gibt man diesen Leuten die Chance, ihr dummes Statement geradezurücken. Inwiefern sich das von Ausflüchten unterscheidet, kann man pauschal nicht sagen; hier kommt es auf den Einzelfall an.
2 Kommentare:
Du hast Recht. Mit dem Begriff Nazi sollte man sehr vorsichtig umgehen - nicht zuletzt um zu verhindern, dass durch die Häufigkeit, mit der man den Begriff verwendet, eine Art Verharmlosung entsteht. Es reizt natürlich, einen reaktionären Konservativen, dessen Meinung man nicht teilt, mit eben diesem Epithet zu bedenken. Aber im Grunde schafft man damit den "echten Nazis" nur eine Bezugsgruppenplattform am konservativen Ende der Gesellschaft. Das kann nicht Ziel der Sache sein.
Dein Kommentar enthält eine wichtige Ergänzung: durch übermäßigen Gebrauch des Wortes "Nazi" entsteht eine Art Verharmlosung. Auch wenn man sich über die von dir beschriebenen reaktionären Konservativen (Neocons etc.) ärgert, sollte man davon absehen, sie als Nazis zu titulieren.
Kommentar veröffentlichen
<< Startseite