26. April 1986: Tschernobyl
1975 kam der berühmte Rasmussen-Report heraus. Rasmussen, der Verfasser des Reports, und sein Team legten darin dar, dass ein Super-GAU extrem unwahrscheinlich sei. Ich hörte Ende der Siebziger Jahre, kurz nach dem Atomunfall von Harrisburg (Three Miles Island) erstmals davon, und mir kamen die Berechnungen des Reports sehr dubios vor.
Heute vor 20 Jahren wurde ich auf die denkbar schlimmste Weise in meinen Befürchtungen bestätigt: gegen 1:23 ereignete sich in Block 4 des KKW Tschernobyl ein Super-GAU. Der Ablauf der Geschehnisse ist gut bei MM zusammengefaßt. Ich selbst erfuhr erstmals aus der Zeitung vom 28. (oder 29., bin mir nicht mehr ganz sicher) April davon, in Form eines Gerüchts (mit vielen Fragezeichen versehen), bis es am 29. (oder 30.)April böse Gewißheit wurde. Ich weiss noch, wie draußen wunderschönes Wetter war, ich das Fenster meiner Studentenbude öffnen wollte, und mir unsicher war, ob Lüften gut war. Ein grausiges Gefühl; Radioaktivität kann man weder riechen noch ohne Hilfsmittel sehen noch hören.
Ich erinnere mich auch noch an die Warnungen, die damals losgingen, in puncto "keinen Salat von draußen essen, und keine Pilze", und an die vielen unsachlichen Diskussionen von Leute, die z.B. keine Ahnung hatten, was hinter der Einheit "Becquerel" steht.
Seit Tschernobyl bin ich definitiv dagegen, dass neue KKWs in Deutschland oder anderswo gebaut werden. Dann lieber auf die Kernfusion warten, wo sich ja schon einiges tut.
Gut finde ich auch den Artikel "Heldentum" auf Telepolis.
1975 kam der berühmte Rasmussen-Report heraus. Rasmussen, der Verfasser des Reports, und sein Team legten darin dar, dass ein Super-GAU extrem unwahrscheinlich sei. Ich hörte Ende der Siebziger Jahre, kurz nach dem Atomunfall von Harrisburg (Three Miles Island) erstmals davon, und mir kamen die Berechnungen des Reports sehr dubios vor.
Heute vor 20 Jahren wurde ich auf die denkbar schlimmste Weise in meinen Befürchtungen bestätigt: gegen 1:23 ereignete sich in Block 4 des KKW Tschernobyl ein Super-GAU. Der Ablauf der Geschehnisse ist gut bei MM zusammengefaßt. Ich selbst erfuhr erstmals aus der Zeitung vom 28. (oder 29., bin mir nicht mehr ganz sicher) April davon, in Form eines Gerüchts (mit vielen Fragezeichen versehen), bis es am 29. (oder 30.)April böse Gewißheit wurde. Ich weiss noch, wie draußen wunderschönes Wetter war, ich das Fenster meiner Studentenbude öffnen wollte, und mir unsicher war, ob Lüften gut war. Ein grausiges Gefühl; Radioaktivität kann man weder riechen noch ohne Hilfsmittel sehen noch hören.
Ich erinnere mich auch noch an die Warnungen, die damals losgingen, in puncto "keinen Salat von draußen essen, und keine Pilze", und an die vielen unsachlichen Diskussionen von Leute, die z.B. keine Ahnung hatten, was hinter der Einheit "Becquerel" steht.
Seit Tschernobyl bin ich definitiv dagegen, dass neue KKWs in Deutschland oder anderswo gebaut werden. Dann lieber auf die Kernfusion warten, wo sich ja schon einiges tut.
Gut finde ich auch den Artikel "Heldentum" auf Telepolis.
3 Kommentare:
Kleine Haarspalterei:
Der 27. April 1986 war ein Sonntag, und es gab meines Wissens nicht einmal Gerüchte über einen "Super-GAU" in der UdSSR.
Erst die Anfrage der schwedischen Regierung (nachdem radioaktiver Fallout gemessen wurde) führte am Abend des 28. Aprils zur lapidaren TASS-Meldung am Abend über eine Havarie. Erst dann gingen die Spekulationen los.
Stimmt, bin um einen Tag verrutscht. Danke für den Hinweis. Habe es korrigiert.
Noch eine Anmerkung: die Kernfusion hat den entscheidenden Nachteil, dass es sie auf absehbare Zeit einfach nicht gibt.
Mit einem kommerziellen Betrieb von Fusionsreaktoren rechnen die Forscher allerdings erst in etwa 50 Jahren.
Ein Konzept "100% Sonnenenergie" halte ich dagegen mittelfristig auch bei ansteigender Energienachfrage für technisch realisierbar.
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