29.11.05

Die Saturn-Spirale

Saturn, der Ringplanet, ist immer wieder für Überraschungen gut. Hier die neueste: der "F-Ring" ist, streng genommen, gar kein Ring, sondern eine Spirale!

Die spannende Frage für mich ist, wie lange diese Spirale im Saturnorbit stabil bleiben kann...
Tankbetrug?

Wenn man an einer Selbstbedienungs-Tankstelle tankt und bezahlt, kann es leicht einmal vorkommen, dass man sich in der Zapfsäulennummer irrt. Mir selbst ist das vor Jahren auch passiert; der Tankwart "rettete" mich, indem er fragte, ob es sein könne, dass in meinen Ford Fiesta 100 l Diesel passen (an der anderen Zapfsäule, deren Nummer ich irrtümlich angegeben hatte, tankte ein LKW).

Daher verstehe ich nicht, warum in diesem Fall die Staatsanwaltschaft Betrug vermutet. Denn soviel ich weiss, setzt Betrug eine entsprechende Intention voraus, die im konkreten Fall nicht vorliegt. Da wäre es besser gewesen, das Verfahren von vornherein einzustellen.

Ärgerlich daran ist nur, dass Herr S. (der Beschuldigte) auf seinen Anwaltskosten sitzenbleibt, obwwohl er höchstwahrscheinlich nichts verbrochen hat.

28.11.05

Kosmische Paranoia oder SETI@home als extraterrestrische Virenschleuder?

Seit einigen Jahren beteilige ich mich aktiv am Projekt SETI@home (Suche nach ausserirdischen Signalen u.a. mit dem Arecibo-Teleskop), weil ich es für eine tolle und unterstützenswerte Sache halte. Täglich rechnet mein PC daheim im Schnitt ein Datenpaket durch und sendet das Ergebnis an den Server. Ich habe bisher darin keine Gefahr gesehen.

Ginge es nach dem amerikanischen Teilchenphysiker Richard Carrigan, so habe ich mir damit eine unglaubliche Gefahr aufgehalst. Carrigan ist der Ansicht, dass ausserirdische Wesen Radiosignale dazu nutzen könnten, gefährliche Software in irdische Computersysteme einzuschleusen. Hinderungsgründe, wie etwa die Tatsache, dass ETs wohl kaum unsere Betriebssysteme kennen könnten, lässt Carrigan nicht gelten:
Allerdings können die Viren bei irdischen Rechnern deswegen eindringen, weil die Autoren die Programme und ihre Sicherheitslöcher kennen. Aliens allerdings wüssten wohl nicht im vorneherein, mit welchen Betriebssystemen irdische Computer ausgestattet sind. Naja, meint Carrigan, das ist zu irdisch und vom technischen Status quo her gedacht. Es sei zumindest theoretisch nicht auszuschließen, dass es Programme geben könnte, die ein Betriebssystem ausspähen und dann Lücken finden könnten, um in es einzudringen. Auch wenn er dafür kein Beispiel gibt, so schlägt er doch vor, wie man eine potenzielle Gefahr minimieren könnte. So sollte man nicht die potenziellen Signale ohne Firewall herunterladen und an Hunderttausende von Computern über das Internet verteilen, sondern sie erst einmal auf einem isolierten Computer zum Überprüfen parken.Es könnte auch schon gut sein, die Signale in Pakete wie bei Seti@home aufzuteilen. Dann könnten sich komplizierte Programme nicht so leicht entpacken.

Das sehe ich anders. Ausserirdische Zivilisationen werden voraussichtlich eine gänzlich andere Art von Computern entwickelt haben, mit Betriebssystem-Konzepten, die für uns völlig fremdartig sind. Ein Programm, das beliebige (!) Betriebssysteme ausspähen und dann in sie eindringen kann, wäre eine Art "Universal-Virus". Aufgrund der Komplexität der Aufgabe ("spähe beliebiges Betriebssystem aus und versuche, es zu infizieren") müßte ein solcher - hypothetischer - Universal-Virus ziemlich gross sein (etliche MB!) - so gross, dass es sich kaum lohnen würde, ihn über interstellare Entfernungen zu verschicken. Abgesehen davon, selbst wenn ein solcher Virus möglich wäre: was hätten die Ausserirdischen davon, wenn sie irgendeinen irdischen Computer infiziert hätten?

Aus meiner Sicht sind Carrigans Gedankengänge pure, wahrhaft "kosmische" Paranoia.

27.11.05

Civilization IV: Neuer Patch

Habe mir heute den neuen Patch von Civilization IV heruntergeladen; ging supereinfach, man muss nur den entsprechenden Menüpunkt im CIV IV Hauptmenü aufrufen.

Der Patch beseitigt neben technischen Fehlern auch einige Bugs der Spiellogik. So wird die Ressource "Pferde" nun durch die zivilisatorische Errungenschaft "Tierzucht" erschlossen, was auch logisch ist. Ich habe mich vorher schon gewundert: Mit Tierzucht kann ich zwar Kühe, Schweine, Schafe etc. züchten, aber keine Pferde.

Bisher lief der Patch sehr stabil. Aber ich muss nachher mal weiterspielen.

26.11.05

Surreale Metaphern

Ich schreibe selbst CD- und Buchkritiken (viele davon sind auf darkweb,de zu finden). Daher lese ich immer gerne die Kritiken, die andere schreiben - ab und zu kann man etwas daraus lernen. Besonders interessant fand ich eine Kritik, die gestern im "Freitags-Echo", einer Beilage des Darmstädter Echos, erschien. Die Kritik steht auf Seite 4 und behandelt das neue Album des russischen Popduos t.A.T.u. In der Kritik steht u.a. der folgende Satz.
Harmonie straht mit Streichersounds und ruhigem Piano plötzlich das Stück "Gomenasai" aus - allein ein ganz gelegentlicher Synthiequietscher, der sich wie durch eine wanderne Bodenspalte aus dem Erdinnern emporquetscht, deutet an, dass es auch unter dieser behäbig scheinenden Ode brodelt. Ein bedrohlicher Vulkan der Gefühle, der heimlich, doch unaufhaltsam sein Potenzial steigert, einen gewaltsteigernden, bedrohlichen Magmakegel auftürmt wie derzeit wieder der Mount St. Helens am Pazifik.

Wie um alles in der Welt ist das zu verstehen? Erst schreibt er etwas von einem ruhigen Stück, und dann plötzlich kommen "Synthiequietscher" aus dem Erdinnern. Wie, bitteschön, klingt ein Synthesizerklang, der aus einer "wandernden Bodenspalte" emporsteigt? Und warum muss die Bodenspalte wandern, ginge auch eine "statische" Bodenspalte? Und einen Satz späer wird das Stück, das anfangs als ruhig beschrieben wird, mit dem ausbrechenden Mount St. Helens verglichen. Was möchte uns der Autor damit sagen? Und was bitte ist ein "gewaltsteigernder Magmakegel"?

Gut, dass unter der Oberfläche des Stücks Gefühle brodeln, das kam rüber ("brodelnde Gefühle", das ist eine alte deutsche Redensart). Aber die verwendeten geologisch-surrealen Metaphern finde ich in diesem Zusammenhang leicht verunglückt bzw. übertrieben.

24.11.05

Genau zur rechten Zeit

Letzten Freitag entschloss ich mich endlich, mit meinem Reifenhändler einen Termin auszumachen zum Aufziehen der Winterreifen. Ich bekam einen Termin heute morgen, 8:30.

Wohlgemerkt: letzten Freitag war hier in Darmstadt noch nichts zu sehen von Schnee, nicht einmal ansatzweise. Aber es kam anders. Am Dienstag hörte ich die ersten Vorhersagen, die "Schnee bis in die Niederungen" beinhalteten. Und gerade eben komme ich von Nancy zurück - mitten durch heftiges Schneegestöber mit Sturm. Der Schnee beginnt gerade, liegenzubleiben. Mein Reifenwechsel kam also genau zur rechten Zeit.

23.11.05

Alles nur geklaut?

soeben erreichte mich per mail das folgende Statement der Band Punish yourself:
"Call it coincidence, similarity, call it rip-off, it still sucks"

It recently came to our attention that the Swiss band Undergod just released a new album featuring a song called "Killove", which bears a lot of similarity with our song Primitive (same guitar riff in the same key, same synth riff, same structure / tempo, and even some common lyrics). Listening to other songs by this band, it became obvious that these guys know how to "inspire themselves" of other bands - Rammstein, Ministry, Marilyn Manson, Filter... They told us this is all a coincidence. Maybe it is. And maybe God exists, too.
The case is now in the hands of the copyright societies, and may end in the hands of justice. We're not doing this for the money : Undergod probably doesn't sell enough records to pay for their guitar strings. And we're not doing this because we feel original or innovative : a lot of our songs can be heard as tributes to the artists we love, with some lyrical quotes and direct references (Iggy Pop). But sometimes the limit between tribute / inspiration and pure robbery is crossed, and that seems to be the case.
PUNISH YOURSELF


Ich kenne die beiden Songsl nicht, habe weder "Killove" nich "Primitive" gehört. Aber wenn es so sein sollte, wie Punish Yourself hier schreibt, dann wurde die Grenze zum Zitat klar überschritten (die Grenze liegt übrigens bei vier Takten, habe ich vor längerer Zeit in einem Zeitungsartikel gelesen. Sprich: vier Takte darfst du aus einem anderen Musikstück nehmen, ohne dass es als geklaut gilt. Aber ich bin kein Jurist, daher erfolgt diese Angabe ohne Gewähr). Wenn man einen Song covert, dann nur mit Angabe des Original-Autors. Wenn man dagegen eine Coverversion als eigenen Song ausgibt, dann ist das in meinen Augen Diebstahl.

Übrigens sind auch berühmte Musiker gegen Abkupfern nicht gefeit. 1970 veröffentlichte George Harrison "My Sweet Lord", ein Song, der schnell zum Hit wurde. Peinlicherweise ist dieser Song im Prinzip eine Coverversion von "He's So Fine" von den Chiffons. Allerdings hat George Harrison den Song nicht bewußt abgekupfert::
Ich war mir der Ähnlichkeit zwischen "My Sweet Lord" und "He's So Fine" nicht bewusst. Es wäre sehr einfach gewesen, an der einen oder anderen Stelle eine Note zu ändern, ohne die Aufnahme zu beeinträchtigen
Im vorliegenden Fall dagegen kann (sofern die Angaben von Punish Yourself richtig sind) von unbewußtem Kopieren keine Rede sein.

20.11.05

Ein Orion-Wochenende

Den Großteil des Wochenendes habe ich verbracht mit Rollenspiel: "Dark Orion", basierend auf der Kultserie "Raumpatrouille" von 1966. Die Regel haben wir selbst entwickelt, auf Basis von GURPS. Dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, dass auch nach den sieben Folgen der Originalserie einige Fragen ungeklärt sind.

Ein Teil davon betrifft die "Exoterristen", die "Frogs". Sie treten erstmals auf MZ-4 auf, töten dort bei der Eroberung der Station die gesamte Besatzung (zu sehen in Episode 1 der Serie). In Episode 4 versuchen sie dagegen, die Besatzung der Orion mittels "Telenose-Strahlen" auf größere Entfernung (!) hin dazu zu bewegen, zu desertieren, um an die neueste Waffe der Erde, den "Overkill", zu gelangen. Daraus folgt: die Frogs müssen bereits vor MZ-4 Kontakt zu Menschen gehabt haben, denn auf MZ-4 haben sie alle getötet.

Übrigens ist nicht sicher, dass die schimmernden humanoiden Umrisse, die auf MZ-4 herumlaufen, wirklich die eigentlichen Frogs sind. Es könnte sich auch um Roboter, künstliche Lebewesen oder Angehörige eines Hilfsvolks (analog etwa zu den Jem-Hadar aus "Star Trek") gehandelt haben. Schliesslich sind in der Serie sowohl Herkunft als auch Verbreitung der Frogs völlig unklar, ganz zu schweigen von ihrer Sozialstruktur.

Spekulation: im Vorspann der Serie ist von der "Menschheit und ihren Kolonien im Weltraum" die Rede, aber die gesamte Handlung der Fernsehserie spielt im Sonnensystem, so als habe die Erde nicht mehr viele Kontakte über das Sonnensystem hinaus (die Buchserie von H. Kneifel lasse ich hier mal aussen vor). Das erlaubt die Spekulation, dass es im Weltall eventuell menschliche Kolonien gibt, die von der Erde abgeschnitte sind - und weiterhin kann man spekulieren, dass die Frogs eventuell eine dieser Kolonien (oder mehrere) abgegriffen haben. Durch Experimente mit diesen Kolonisten könnten die Frogs ihre Telenose-Strahlen entwickelt haben.

18.11.05

Das habe ich mir fast gedacht

You scored as Storyteller. You're more inclined toward the role playing side of the equation and less interested in numbers or experience points. You're quick to compromise if you can help move the story forward, and get bored when the game slows down for a long planning session. You want to play out a story that moves like it's orchestrated by a skilled novelist or film director.

Storyteller

75%

Method Actor

67%

Butt-Kicker

42%

Specialist

42%

Tactician

33%

Power Gamer

33%

Casual Gamer

17%

Law's Game Style
created with QuizFarm.com


(gefunden bei Wetterdistel)

16.11.05

Happy Birthday zum 175.!

Sehr selten gratuliere ich in diesem Weblog einer noch lebenden Person, und noch seltener jemand, der einen Rekord hält. Heute dagegen ist eine Rekordhalterin der besonderen Art dran: Harriet. Harriet braucht eine Torte mit seehr vielen Kerzen, um genau zu sein: 175. Der Grund: Harriet ist eine Riesenschildkröte (ich habe ihr schon letztes Jahr zum 174. gratuliert). Ihr Rekord: Harriet ist das älteste lebende Tier der Erde. Sie ist im November 1830 aus dem Ei geschlüpft und hat noch Charles Darwin gekannt, denn mit ihm kam sie nach England. Da sie sich aber dort nicht wohlfühlte, ließ Darwin sie 1837 nach Australien verschiffen, wo sie heute noch lebt. Besondere Ironie: Harriet wurde bis 1960 für ein Männchen gehalten, weil Darwin sie "Harry" getauft hatte.

Nähere Infos zu Harriet auf SpOn.

15.11.05

Beeindruckender Hinweis

Heute auf P.O.S-Radio:
In unseren DVD-Tipps geht es wie immer um DVDs.

(gefunden im Shopblogger)

Wow! Im DVD-Tipp geht es weder um Hosenknöpfe noch um Schokokekse noch um Spielzeugeisenbahnen, sondern wirklich um DVDs. Sowas nenne ich einen echten Pleonasmus.

14.11.05

Talisman und das Finanzamt

Dieser Eintrag hier ließ mich spontan an das Brettspiel "Talisman" denken. Hierzu muss ich ein bisschen ausholen und es für die Nicht-Talisman-Spieler erklären:

"Talisman" besteht aus dem Grundprinzip: "Würfeln - laufen - auf Zielfeld das tun, was dort draufsteht". Meistens hiess es "Abenteuerkarte ziehen". Ein Teil dieser Abenteuerkarten wirkte auf alle Spieler in derselben Region des Spielplans. Meistens sind diese Karten negativ (etwa ein Schneesturm).

Für "Talisman" gab es immer wieder Erweiterungen mit Zusatzbrettern. Eine davon hieß "Timescape" und simulierte Reisen durch Zeit und Raum (oder gar in Parallelwelten). Auf dem Timescape-Brett war man sicher vor o.g. Abenteuerkarten wie Schneesturm.

Genauer gesagt: fast sicher. Es gab eine Ausnahme: die Karte "Steuereintreiber". Da mussten alle Spieler Steuern zahlen, auch im Timescape.

Mit anderen Worten: du kannst in "Talisman" durch Reisen in Zeit und Raum im Prinzip allem entkommen - ausser der Steuer. Das Finanzamt kriegt dich immer, egal ob du in die Vergangenheit, in die Zukunft, oder in ein Paralleluniversum reist!

Echter Horror...könnte glatt von H.P. Lovecraft sein...
Rezensieren und Schrank aufbauen



An diesem Wochenende bin ich endlich meinen Rezensionspflichten nachgekommen und habe meine Rezis zu "Rosenrot" von Rammstein und zu "Aerial" von Kate Bush veröffentlicht (und inzwischen weiss ich auch, was "King of the Mountain" bedeutet :-) ),.

Heute (bzw. inzwischen gestern :-) ) hat mich mein Kumpel Mario besucht und mir geholfen, den Küchenschrank zu montieren, der seit längerem in meiner Garage wartete. Prima, nur muss ich aufpassen, beim Geschirrspülen nicht mit dem Kopf dran zu stossen.

Und auf ein neues Spiel wurde ich auch aufmerksam: FreeCiv. Hat viele sehr interessante Ansätze, und kann u.U. gut mit Civ IV mithalten.

Ich glaube, mit diesem Wochenende kann ich zufrieden sein.

Jetzt haue ich mich aufs Ohr und lese vorher noch weiter in "Glas" von Stephen King, beim Konflikt "Roland von Gilead und sein Ka-Thet vs. Blaine den Mono". Ersteres ist eine Gruppe aus fünf Personen (Roland, Susannah, Eddie, Jake und Oy (Oy ist ein intelligentes dachsähnliches Fantasie-Lebewesen, ein "Billy-Bumbler", und zählt daher bei mir auch als Person!). Blaine der Mono dagegen ist eine intelligente, superschnelle Einschienenbahn (!). Wobei ich mich eins frage: welche Kultur ist so bescheuert und stattet eine simple Einschienenbahn (die nur von A nach B fährt) mit künstlicher Intelligenz aus? Da kann ich ja gleich meinen Toaster mit einer KI bestücken...

10.11.05

Asteroidenabwehr durch Schwerkraft

Die beiden Nasa-Astronauten Edward T. Lu und Stanley G. Love haben eine neue Methode zur Abwehr von NEOs (Near Earth Objects) vorgeschlagen, die auf den ersten Blick sehr einfach ist: Schwerkraft. Wenn z.B. ein 20 t schweres Raumschiff ein Jahr lang konstant neben einem 200 m durchmessenden Asteroiden herfliegt im Abstand von anderthalb Asteroidenradien, so würde sich die Geschwindigkeit des Asteroiden um 2 mm pro Sekunden verändern. Das mutet nicht sehr viel an, aber es reicht aus, um den Asteroiden ggf. die Erde verfehlen zu lassen.

Das neue Verfahren hat einige Vorteile. Als erstes funktioniert das Verfahren unabhängig von Form, Rotation und Konsistenz des Asteroiden. Zum zweiten werden keine Explosivstoffe eingesetzt; insbesondere müßte man keine Atomwaffen in den Weltraum schießen. Das bedeutet auch, dass man keine Probleme mit eventuell herumfliegenden Asteroidentrümmern haben wird, weil keine Trümmer anfallen.

Der Nachteil des Verfahrens liegt darin, dass man eine Vorwarnzeit von mindestens einem Jahr braucht, um es anzuwenden. Daher wäre es umso wichtiger, endlich alle erdnahen Asteroiden komplett zu erfassen (bisher ist das noch nicht geschehen).
Anti-Nazi-Button strafbar wegen durchgestrichenem Hakenkreuz

Das Amtsgericht Tübingen verurteilte gestern einen Studenten wegen des "Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen". Der Student hatte auf einer Demo einen Anti-Nazi-Button getragen, der ein durchgestrichenes Hakenkreuz zeigt. Einzelheiten siehe Bericht im Schwäbischen Tagblatt. Besonders skurril mutet die Begründung des Staatsanwalts für die Anklage an: "Japanische Touristen" müssten vor den Hakenkreuzen geschützt werden, auch wenn sie durchgestrichen seien.

Udo Vetter setzte sich im Law Blog ausführlich damit auseinander:
Verständlich ist die Entscheidung nicht.

Der angeblich verletzte § 86a Strafgesetzbuch bestraft ?die abstrakte Gefahr einer inhaltlichen Identifizierung mit dem Bedeutungsgehalt symbolträchtiger Kennzeichen, deren ? Verwendung den Anschein erwecken könnte, verfassungswidrige Organisationen könnten trotz ihres Verbots ungehindert ihre Wiederbelebung betreiben? (Tröndle/Fischer, StGB, § 86a Randnummer 1). Dieser Eindruck wird natürlich nicht von Leuten erweckt, die gegen diese Bestrebungen demonstrieren.

Das Argument des Gerichts, solche Symbole sollten grundsätzlich aus der öffentlichen Wahrnehmung herausgehalten werden, geht sogar deutlich darüber hinaus. Gegen eine solche Tabuisierung spricht schon, dass umfangreiche Ausnahmen gelten.


Meiner Ansicht nach hat das Tübinger Gericht die Intentionen des § 86a nicht verstanden. Bei diesem Paragraphen ging (und geht) es dem Gesetzgeber darum, zu verhindern, dass alte und neue Nazi-Organisationen unter den alten Symbolen munter auf eine Wiederbelebung des Dritten Reiches o.ä. hinarbeiten. Ein Button, auf dem das Hakenkreuz durchgestrichen ist, zeigt dagegen klar das Gegenteil, nämlich dass der Träger den Nationalsozialismus strikt ablehnt. Insofern kann ich über diese Gerichtsentscheidung nur den Kopf schütteln, ja empfinde sie sogar als peinlich. Abgesehen davon kann ich nicht nachvollziehen, warum der Staatsanwalt die Wahrnehmung japanischer Touristen als Massstab der Rechtsprechung heranziehen will - wobei auch japanische Touristen verstehen dürften, dass ein durchgestrichenes Hakenkreuz für "Gegen Nazis" steht.

Der Student will gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Ich wünsche ihm alles Gute, auf dass die nächste Instanz vernünftig entscheiden möge.

9.11.05

Rückblick

Normalerweise käme hier ein Rückblick auf diverse historische Ereignisse am 9. November. (Ausrufung der Weimarer Republik 1918, Pogromnacht 1939, Fall der Mauer 1989). Aber da ich heute erkältet bin, erspare ich mir das und verweise einfach auf den entsprechenden Blogeintrag vom Vorjahr.
Die Queen Mary II und das Einparken

Hier der Dialog der Woche, aus dem ZDF Frühstüksfernsehen. Thema: Die Queen Mary II (eins der größen Kreuzfahrtschiffe der Welt) ist in Hamburg für elf Tage ins Trockendock gefahren. Folgender Dialog zwischen dem Kapitän der QM II und einer (offensichtlich ein wenig überforderten) Reporterin:
Rep: Das Schiff ist 321 Meter lang, die Werft nur 326 Meter. Auf was muss man denn besonders beim Einrangieren achten?
Captain (trocken): Vorne nicht dagegen zu fahren.


:-)))))

(gefunden bei Cynx)

8.11.05

Mißverstandene Theorien

Vor ein paar Tagen habe ich in einem Weblogeintrag bei Missy Deluxe einen tollen Kommentar gefunden:
wir brauchen halt mal wieder einen ordentlichen weltkrieg oder so, auf jeden fall scheint es mit der natürlichen auslese a la darwin ja im momment nicht so hinzuhauen?

Ich kennen diesen "dr don k", der den Kommentar abgelassen hat, nicht, und habe, soviel ich weiss, auch nichts vorher von ihm gelesen. Aber auf jeden Fall scheint er zu den Sozialdarwinisten zu gehören, die es immer noch nicht begriffen haben, dass ihre Weltanschauung längst in die Tonne gehört:
Heute gilt der Sozialdarwinismus als diskreditiert. In der Biologie selbst hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass evolutionäre Vorgänge nicht von einer Höherentwicklung begleitet werden, ja dass eine objektive Einteilung der Lebensformen in höhere und niedrigere Gruppen unmöglich ist. Genetische Untersuchungen haben die Existenz eines biologisch begründbaren menschlichen Rassenbegriffs, auf dem Rassentheorien und die nationalsozialistische Ideologie vom "Herrenmenschen" beruhten, ad absurdum geführt. Zudem muss der Begriff "survival of the fittest" als irreführend gelten, da nicht Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges ist. Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weitverbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken.

Schließlich gilt schon die unreflektierte Übernahme einer an der Tier- und Pflanzenwelt orientierten Theorie zur Beschreibung menschlicher Beziehungen als ungerechtfertigt. Von philosophischer Seite aus hat sich darüberhinaus grundsätzlicher Widerstand gegen die Gleichsetzung eines biologischen Ist-Zustandes mit einem moralischem Soll-Zustand erhoben. Der im Rahmen des Biologismus manchmal noch anzutreffende Versuch, aus der Natur Werte für die menschliche Gesellschaft abzuleiten, gilt heute als naturalistischer Fehlschluss ("naturalistic fallacy").

Sozialdarwinistisches Gedankengut wird daher heute mehrheitlich als amoralisch und antisozial angesehen, weil von allen moralischen Kategorien bei der Beurteilung einer Handlung abgesehen und eine Verbesserung sozialer Verhältnisse durch Eingriffe von außen abgelehnt wird.

Mit anderen Worten: Sozialdarwinisten haben Darwins Evolutionstheorie in entscheidenden Punkten nicht richtig verstanden und verfallen darüber hinaus einem Fehlschluss, eben der o.g. "naturalistic fallacy". Die 1:1 Übernahme von ethischen Werten direkt aus der Natur in die menschliche Gesellschaft ist nicht sinnvoll.
Britisches Gefängnis hat Probleme mit Einbrechern

Das Erlstoke-Gefängnis (nahe Devizes/GB) hatte bis vor kurzem mit einem Problem zu tun, das für Haftanstalten sehr ungewöhnlich ist: es wurde mit "Einbrechern" konfrontiert. Bei den "Einbrechern" handelte es sich um ein Dachspärchen, das sich unter dem Außenzaun des Gefängnisses durchgegraben und auf dem Anstaltsgeländer einen Bau errichtet hatte.

Aufgrund der strengen britischen Gesetzgebung (Dachse sind ganzjänrig geschützt) war es gar nicht so einfach, die unerwünschten Besucher wieder loszuwerden. Erst mit einer Ausnahmegenehmigung konnten die beiden eingefangen und lebend entfernt werden.

Über den weiteren Verbleib der beiden Dachse ist nichts bekannt. Ebensowenig ist bekannt, ob den beiden nach ihrer "Haftentlassung" ein Bewährungshelfer zur Seite gestellt wurde.

(Quelle: BBC News, gefunden im Knastblog )

7.11.05

König des Berges

Heute morgen wollte ich auf der Hinfahrt zur Arbeit eigentlich "Aerial" von Kate Bush nochmal durchhören, aber ich bin beim ersten Lied "King of the Mountain" hängengeblieben - und sogar vor lauter Mithören geblitzt worden (Mist!). "King of the Mountain" ist ein wunderbares Lied, das ich nur mit dem Wort "elfisch" (oder elbisch?) umschreiben kann, wie schon frühere Werke von Kate Bush. Der Text dagegen scheint eine Art Spott zu enthalten - Spott im Elfenstil?

3.11.05

Gruslig: Giftmischerin bloggt ihre Tat

Unglaubliches auf SpOn:
Monatelang hat eine 16 Jahre alte Japanerin ihrer Mutter Rattengift ins Essen gemischt, bis die Frau ins Koma fiel. Das von einem britischen Serienmörder faszinierte Mädchen hielt Dosen und Effekte der langsamen Vergiftung minutiös fest - öffentlich, in ihrem Online-Tagebuch.

Hier wundern mich zwei Dinge. Zum einen frage ich mich, warum die Mutter nicht zum Arzt gegangen ist. Zum anderen ist es erschreckend, dass keiner das Blog des Mädchens gelesen und es ernst genommen sowie die Polizei alarmiert hat.

Andererseits bin ich froh, dass die Sechzehnjährige alles in ihr Blog geschrieben hat, so konnte man ihr die Tat einwandfrei nachweisen (ohne Blog wäre das wesentlich schwieriger gewesen). So konnte sie gestoppt werden. Wäre die offensichtlich soziopathische Sechzehnjährige mit der Tat durchgekommen, so hätte aus ihr eine Serienkillern werden können, die Gesche Gottfried locker in den Schatten gestellt hätte - eine gruslige Vorstellung. So dagegen wurde sie rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen, wobei ich hoffe, dass sie so schnell nicht wieder freikommt (am besten gar nicht mehr).

2.11.05

Pluto besser bemondet als bisher gedacht

Der Planet (Noch-Planet?) Pluto besitzt mehr Monde, als bisher bekannt war. Mittels des Hubble Space-Telescopes wurden zwei neue Trabanten entdeckt, mit einem Durchmesser von ca. 45 bzw. 160 km. Sie umkreisen Pluto in einer Entfernung von etwa 44.000 km. Damit ist Pluto das erste KBO (Kuiper Belt Object), bei dem mehr als ein Mond entdeckt wurde. Damit erhielt die Debatte, ob Pluto als Planet zu zählen ist, weitere Nahrung.

Pluto ist seit 1930 bekannt, der erste (und wohl mit Abstand größte) Pluto-Mond Charon wurde 1978 entdeckt.