Das Treffen auf Burg SternbergDieses Weblog hatte mehrere Tage Ruhe. Grund dafür ist, dass ich von Freitag bis Sonntag weg war, auf der
Burg Sternberg. Dort gab es ein von vier Privatpersonen (Cushy, Christian, Peter und Olaf - mehr dazu später) veranstaltetes Asatru-Treffen. Hier meine subjektiven Eindrücke davon.
Zum Treffen selbst: ursprünglich sollte es ein Ostara-Treffen sein (gut, der Termin lag ein bisschen später, weil die Burg zu Ostara selbst nicht frei war). Die Veranstaltung war bewußt privat organisiert, damit auch Leute teilnehmen können, die mit Vereinen nichts am Hut haben; außerdem kommen so Mitglieder verschiedener Vereine zusammen. Meiner Meinung nach ist das gut so, ein Treffen ohne "Vereinsmeierei" zu haben, und ich hoffe, dass das so bleibt.
Freitag: Die AnkunftAm Freitag war erst einmal Anreise und gegenseitiges Kennenlernen. Die Zimmer waren benannt nach den neun Welten der germanischen Mythologie; ich war (aus unerfindlichen Gründen) in "Jötunheim" untergebracht (bin ich so riesig? :-) )
Nach dem (einfachen) Abendessen gab es eine kurze Vorstellungsrunde, da viele noch nicht den Rest kannten. Ich fiel dabei auf, indem ich das Horn auch auf meine Geierleins hob.
Anschließend wurde vor allem der "sprituellen" Seite gedacht. Einige Bierchen wollten getrunken werden, etliche Methörner kreisten, und gegen halb drei kreiste ich langsam Richtung Bett, wobei mir die Treppen zum Zimmer sehr hoch und sehr steil vorkamen (da muss jemand die Burg umgebaut haben :-) )
Samstag: Schamanismus-Seminar, Konzert und BlotDas Frühstück begann um neun. Dabei machte ich ein paar Entdeckungen: es gibt sehr leckere Brotaufstriche der Marke "Zwergenwiese" (mit Tomate, Schnittlauch und Bärlauch (!)) sowie "okölogisch korrekte" Bio-Nuß-Nougat-Creme (die schmeckte nicht einmal schlecht! Muss mal schauen, ob es die im tegut Darmstadt auch gibt).
Nach dem Frühstück war ein Tanzkurs, an dem ich aber nicht teilnahm. Ich eigne mich nicht wirklich für Tänze. Dafür gab es im Frühstücksraum einige "Verkaufsstände"; dort konnte man z.B.
Karans neue supergeniale CD "
Aphrodhita" erwerben. Oder viele wunderbare Holzarbeiten von Ralf von
Neunholz. Oder (was ich tat) drei Flaschen Wein aus dem Weinberg des
Eldaring.
Aber nach dem Tanzkurs wurde es interessant: es fand ein Schamanismus-Basis-Seminar statt, gehalten von Siegfried Kätsch von der
Foundation of Shamanic Studies. Siegfried Kätsch erwies sich als hervorragender Kenner der Materie. Positiv ist vor allem, dass sein Vortrag auf aktuellen, durch und durch seriösen ethnologischen Untersuchungen und Erkenntnissen beruhte (das betone ich deshalb, weil man unter dem Stichwort "Schamanismus" leicht an irgendwelche Eso-Kasper geraten kann, und da gehören die Mitglieder der Foundation eben nicht dazu).
Das Seminar dauerte sehr lange, daher gab es eine halbe Stunde Pause, diese nutzte ich dazu, einen Kaffee zu trinken, und einen in der Burg gebackenen, superleckeren Apfelkuchen (ein Stück, genauer gesagt) zu verspeisen. Und ich begrüßte Tom (ebenfalls ein Aettling wie ich, der kurz vorbeigekommen war, leider aber wegen seines Sohnes wieder wegmußte). Und ich suchte einen Stein. Denn zum Seminar gehörten auch zwei praktische Übungen. Die ersten: jeder nahm "seinen" Stein in die Hand und "reiste" (während Siegfried Kätsch und seine Frau trommelten) zur "Seele des Steins". Danach legten wir einen Steinkreis auf den Boden, und reisten in einer zweiten "schamanischen Reise" in diesen Steinkreis. (Sorry für alle Nicht-Schamanismus-Kenner, die das jetzt verwirrt, aber aus Platzgründen werde ich es nicht näher ausführen, sondern verweise auf die
Website der Foundation.).
Nach dem Vortrag begrüßte ich erst einmal Tina und Jochen (zwei weitere Aettlinge), über die beiden freute ich mich sehr, nachdem ich sie seit Jul nicht mehr gesehen hatte.
Danach gab es ein Abendbüffet, und hier zeigte die Burgküche, was sie kann. Superlecker, selbst für eine Horde hungriger Asatru (schamanische Reisen machen Appetit - was nicht heißen soll, dass ich ohne das Seminar keinen gehabt hätte :-) ), und es blieb sogar um Mitternacht noch etwas übrig.
Direkt nach dem Abendessen kam das Konzert der
Singvögel. Es wurde eine Mischung aus alten und neuen Stücken gespielt, darunter eine Coverversion von "Smoke on the Water" mit neuem Text, der gleichzeitig das Konzertmotto erläuterte: "Geist ist geil". Das Konzert wurde von Micha gefilmt. Auf diese Aufnahmen freue ich mich schon, den das Konzert war mindestens genauso geil wie Geist (oder noch geiler). Ein Song ist leider nicht drauf; bei diesem Song (dessen Namen ich vergessen habe) sprangen Duke und Karan ins Publikum (ähnlich wie Sänger Rogue von den
Crüxshadows), einmal sang Duke direkt hinter mir. Aber Micha war da gerade am Cassette wechseln, so konnte das nicht gefilmt werden.
Nach dem Konzert kam ein Blot auf dem Blotplatz. Zuerst war es ein einfaches Ostara-Blot (den Frühling begrüßen, den Winter verabschieden - was einige von uns sehr deutlich taten). Danach eine Besonderheit: geleitet von Meldric, gab es eine "Asatru-Initiation" (kein tolles Wort, aber ich finde kein besseres). Cushy wollte sich eindeutig zu den Asen und Wanen bekennnen. Es wurde eine sehr schöne und ergreifende Zeremonie, insbesondere als alle Anwesenden es hinausschrien, dass Cushy nun Asatru war. Das müssen alle Wesen aus allen neun Welten gehört haben (und die Wesen, die taub sind, sollen es bitte hier nachlesen - notfalls schreibe ich ihnen eine Postkarte :-) )
Danach noch ein wenig Bier, aber ich wurde bald müde und ging ins Bett.
Sonntag: die AbreiseAm Sonntag wachte ich auf und hatte ein surreales Erlebnis. Es war acht Uhr morgens, und Ingmar, der im Stockbett über mir schlief, kam gerade herein. Er hatte bis jetzt durchgemacht. Ich stand auf, um zu duschen, und Ingmar legte sich hin, und löste mich beim Schnarchen ab :-)
Danach half ich ein wenig beim Getränke aufräumen, danach gab es ein Frühstück, das ich insofern besser fand, als dass Brötchen dabei waren. Danach noch einige wichtige und interessante Gespräche, und dann fuhr ich heimwärts.
Das FazitAn dieser Stelle ein fettes
DANKE an die Veranstalter Cushy, Christian, Peter und Olaf, ohne die das Super-Treffen nicht möglich gewesen wäre. Ich fand es super, endlich einmal die Menschen hinter den Internet-Namen kennenzulernen; so manches falsche Bild meinerseits wurde da geradegerückt (wobei ich denke, dass das auch den anderen Aettlingen gutgetan hat). Und ich konnte auch viele "alte" Bekannte wieder treffen, was mich genauso gefreut hat. Ein fettes
Lob auch an Sabine (die Burgchefin) und ihr Team. Ich hoffe sehr, dass 2006 wieder ein solches Treffen stattfindet. Und dann gibt es nur eins für mich:
I'll be back.