30.3.05

Schleimige Schlangenzungen



Kurz vor Weihnachten 2002 sah ich zum ersteinmal "Die zwei Türme" im Kino. Dabei fiel mir wieder einmal auf, wieviel Wahrheit doch in diesem Fantasy-Werk steckt - wieviel Realität Tolkien (bzw., im Falle des Filmes, Peter Jackson) in seine scheinbar rein fantastische Welt gepackt hat. Besonders fiel mir das auf, als ich Brad Dourif sah, wie er Grima Schlangenzunge, den falschen, schleimigen Berater des Königs Theoden, verkörperte (siehe Bild).

Denn eine solche Schlangenzunge kenne ich persönlich (leider!). Diese Schlangenzunge hat u.a. maßgeblich dazu beigetragen, eine von mir lange Jahre unterstützte Organisation innerlich kaputt zu machen. Sven beschreibt die betreffende Person unter dem Stichwort "Auskotzen" näher. Der Beschreibung habe ich nichts hinzuzufügen.
Sonnenstürme - eine Gefahr für die interplanetare Raumfahrt

1859 fand die bisher größte Sonneneruption der Geschichte statt. Sie löste u.a. Polarlichter im Kuba, Hawaii und Süditalien aus und verursachte Telegrafenausfälle in Europa und Nordamerika. Das wirft die Frage auf, was passieren würde, wenn eine solche Eruption heute stattfinden würde. Ein Artikel auf Telepolis kommt zum Schluß, dass die Astronauten auf der ISS noch relativ gut wegkämen - zum einen hat die ISS einen Schutzraum speziell für Sonnenstürme, zum anderen fliegt die ISS noch innerhalb des Erdmagnetfeldes, das einen teilweisen Schutz bietet. Aber bei interplanetaren Flügen (z.B. zum Mars) müssen andere Lösungen her:
Aluminium bietet keine gute Abschirmung von Strahlung. Wir suchen nach alternativen Materialien, wie Polyethylenen oder Schäumen aus Kohlenstoff, die mit Wasserstoff imprägniert werden. Ein Worst-Case-Szenario wäre wahrscheinlich zu überleben, wenn andere Materialien als Aluminium eingesetzt werden.

29.3.05

Britischer Künstler foppt New Yorker Museen

In den letzten Jahren wurden mehrmals Gemälde aus Museen gestohlen; besonders beliebt waren dabei norwegische Museen. Doch vor kurzem hatten mehrere New Yorker Museen mit dem Gegenteil eines Diebstahls zu kämpfen. Der Straßen- und Graffitikünstler Banksy, Mitglied des Wooster Collective, drehte nämlich den Spieß um: als britischer Pensionär verkleidet, schmuggelte er eigene Ausstellungsstücke in die vier größten New Yorker Museen, darunter das weltberühmte "Museum of Modern Art" (MOMA) und hängte sie deutlich sichtbar auf, inclusive eines erläuternden Schildchens. Während das Metropolitan Museum recht schnell schaltete und "sein" "illegales" Ausstellungsstück rasch wieder entfernte, erwies sich gerade das MOMA als träge: Banksys Bild einer "Tesco Tomatensuppe", gemalt nach dem Vorbild Andy Warhols ("Campbell Tomato Soup"), blieb volle drei Tage unbemerkt, ehe es wieder abgehängt wurde. Das Wooster Collective hat alle vier Aktionen mit Fotos dokumentiert..

Als ich heute morgen über die Aktion gelesen habe, habe ich Tränen gelacht. Vor allem freut es mich, dass das weltberühmte Museum of Modern Art darauf reingefallen ist. Immerhin kann Banksy ab sofort in seiner Biografie erwähnen, dass er drei Tage lang im MOMA ausgestellt hat :-)

28.3.05

Wer kann besser mit Geld umgehen?

Ein altes, immer wieder in Wahlkämpfen vorgebrachtes Vorurteil lautet: "Die Sozis können nicht mit Geld umgehen.", während der CDU offenbar in finanziellen Dingen ein "besseres Händchen" zugetraut wird.

Offenbar scheint das aber nicht überall zu stimmen. Denn das Blog der NRW-SPD titelte heute: "CDU Hattingen ist pleite". Laut dem Artikel (und einer zugehörigen WAZ-Meldung) fehlen 35.000 Euro in der Kasse, da sich die CDU Hattingen im Kommunalwahlkampf finanziell übernommen hat (wobei die CDU die Höhe des Betrags dementiert hat).

Natürlich ist die Meldung mit Vorsicht zu genießen, da sie aus einem Blog der SPD stammt. Aber bemerkenswert ist es schon, zumal die für das Kassenloch verantwortliche Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes als Kandidatin für das NRW-Familienministerium gilt - einen Wahlsieg der CDU bei den nächsten Landtagswahlen vorausgesetzt.

Jedenfalls betrachte ich diese Geschichte als einen weiteren Beleg dafür, dass das o.g. Gerücht so nicht stimmt.

Beitrag gefunden bei Curious Creatures.

27.3.05

Warnhinweis auf Slips

Schon seit längerem sind die USA führend in Sachen Warnhinweisen auf Produkten, denn wie wir alle wissen: Das Leben ist gefährlich. Aber der neue Warnhinweis der Firma WaitWear übertrifft alles bisher dagewesene. WaitWear druckt auf weibliche Slips Jungfräulichkeits-Schutzhinweise wie etwa: "Kein unerlaubtes Betreten auf diesem Grundstück - Mein Vater passt auf!" oder "Virginity Lane: Exit When Married", berichtet Telepolis (mit Bild). Wäre diese Meldung ein paar Tage später erschienen, so hätte ich sie für einen Aprilscherz gehalten, aber sie ist datiert mit "26.03.05", also wird es sich nicht um einen Scherz handeln. Und so wie ich die US-Puritaner einschätze, liegt hier auf keine Realsatire vor.

Telepolis-Autor Ernst Corinth schrieb über den Sinn dieser Warnhinweise:
Ob jedoch solch ein Aufdruck auf einem Slip Sinn macht, scheint allerdings mehr als fraglich. Um den nämlich überhaupt lesen zu können, muss zuvor ja bereits von der Trägerin einiges freigelegt und ziemlich viel ausgezogen worden sein. Und dann ist die Jungfräulichkeit wohl oft in allerhöchster Gefahr.
Dem ist meiner Meinung nach nichts mehr hinzuzufügen.

Zitat der Woche

Enttäuschungen sollte man verbrennen und nicht einbalsamieren

von Mark Twain alias Samuel Longhorne Clemens (1835 - 1910)

Wobei es sehr kreative Wege gibt, Enttäuschungen zu verbrennen. Trent Reznor etwa wandelte seine Enttäuschung über das Christentum um in zwei geniale Songs: "Terrible Lie" und "Heresy", Alanis Morrissette machte aus ihrer Enttäuschung über einen Lover das geniale "You oughta know", und auch die Singvögel haben schon eine Enttäuschung in einen Supersong umgewandelt (ich verrate aber nicht, welchen).

Mark Twain Zitat gefunden bei Missy Deluxe.
Der Wochenend-Con oder Lustige Möbeltransporte

Dieses Weblog hat lange keine Einträge mehr gesehen, was daran liegt, dass ich Freitagmittag auf einen privaten Con gefahren bin, zu Heino und Wiebke. Die beiden wohnen jetzt in Lischeid (das ist ein kleiner Ort zwischen Marburg und Kassel). Am Freitagabend standen erst einmal Munchkin und "Anno Domini - Staat und Kirche" auf dem Programm. Letzteres paßte zum Tag, da es viele Papstfragen enthält, die man zeitlich oftmals nur schwer einschätzen kann.

Am Samstag dagegen hatten wir (die Conteilnehmer) versprochen, noch ein paar Möbel per Anhänger aus der alten Wohnung abzutransportieren. Das ganze wurde zum großen "Lustige-Möbeltransporte-Spiel". Und das ging so: wir fuhren quer durch die nordhessische Pampa nach Allendorf/Eder zu Klaus' Neffen. Dort tauschten wir Klaus' BMW gegen einen Ford Mondeo mit Anhänger. Mit dem fuhren wir zu Heinos und Wiebkes alter Wohnung in Bürgeln und luden die Restmöbel auf den Hänger: zwei Tische, ein Sofa, eine Eckbank - letztere in mehrere Teile zerlegt. Dann landeten Eckbank und der eine Tisch beim Kesselmeister, danach kamen das Sofa und der andere Tisch zu Klaus nach Niederwetter. Dann holten wir noch Bier, Cola und Knabbereien für den Abend in Wetter, dann fuhren wir zurück nach Allenberg, Mondeo gegen BMW tauschen, dann ging es wieder zurück nach Lischeid, wo wir genau rechtzeitig zu einem superleckeren Abendessen kamen. Die Ironie an der ganzen Aktion liegt im Zeitaufwand. Das Be- und Entladen des Hängers dauerte nur jeweils ein paar Minuten, das Fahren dagegen nahm insgesamt mehrere Stunden in Anspruch.

Der Samstagabend verging recht schnell mit Siedler und Talisman, wobei wir bei Siedler einen totalen Chaosplan aufbauten, was sich aber am Ende als gut erwies.

Insgesamt war es ein wunderschöner Con, und ich habe dabei viel von Nordhessen gesehen :-)

25.3.05

GEZ darf Personendaten erwerben

Zum 1. April tritt der neue Rundfunkstaatsvertrag in Kraft. Das bedeutet zum einen eine Erhöhung der Rundfunkgebühren um 88 Cent, zum anderen aber eine Erweiterung der Rechte der GEZ, laut Telepolis:
Der § 8 im vierten Abschnitt des neuen Vertrags erlaubt den Landesrundfunkanstalten bzw. der von ihnen beauftragen GEZ "im Rahmen des Einzugs der Rundfunkgebühren" die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten. Damit wird die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen, dass die GEZ bei kommerziellen Adressenhändlern Datensätze kaufen kann, die Alter, Beruf, finanzielle Situation und besondere Interessen der Person enthalten. Diese Angaben werden dann mit ihrer der GEZ-eigenen Datenbank abgeglichen.

Mit anderen Worten: die GEZ darf wie ein Privatunternehmen Adressen kaufen, und dann als öffentlich-rechtliches Unternehmen Gebührenbescheide verschicken.Schon heute erhält die GEZ regelmäßig Daten der Einwohnermeldeämter, was ich schlimm genug finde. Aber mit der o.g. neuen Regelung wird es noch schlimmer: nun kann die GEZ legal z.B. die Kundenadressen eines TV-Magazins erwerben und mit ihrer Datenbank abgleichen, wobei natürlich alle Abonnenten, die keine Rundfunkgebühren zahlen, erst einmal Schwarzseher sind.

Ich halte das Ganze für datenschutzrechtlich sehr bedenklich. Wobei viele Zeitungen, wie etwa die FAZ , das ähnlich sehen.

Mit der vor kurzem von mir diskutierten Rundfunkgebühr pro Wohnung wäre der ganze Aufwand übrigens überflüssig.

24.3.05

Und wieder einmal hat Malik recht

Fredmund Malik, den ich schon einmal zitiert habe, beklagt sich in seiner aktuellen Kolumne über "Deutsche Selbstzerfleischung". Kurz: Deutschland schneidet in vielen internationalen Vergleichen gut bis sehr gut ab, aber in deutschen Talkshows wird oft über die schlechte wirtschaftliche Lage Deutschlands gejammert, wobei als Vergleich teilweise falsche (!) Zahlen über andere Länder (wie etwa die USA) herangezogen werden.

Malik fragt auch nach den Ursachen. Was das betrifft, kann ich wiederum nur Sven recht geben: es liegt am "heiligen" Shareholder value, der inzwischen jegliches wirtschaftliches Handeln zu dominieren scheint. Das führt dann zu Entwicklungen wie kürzlich, als ein großes deutsches Bankhaus einen guten Gewinn meldete - und gleichzeitig ankündigte, jeden vierzehnten Mitarbeiter entlassen zu wollen, denn der Gewinn pro Aktie wäre noch nicht groß genug.
Kara ist jetzt in Folkwang

Meine Wellensittichdame Kara (Ex-Chefin im Käfig, mit einem Charakter, der an Captain Janeway erinnerte) ist gestern gestorben. Sie war seit Montag krank, unbekannte Infektion; ich war Dienstag beim Tierarzt und bekam von ihm ein Medikament, das ich Kara morgens und abends in den Schnabel träufeln sollte. Gestern abend fiel sie, während ich gerade telefonierte, von der Stange und verstauchte sich dabei den Fuß. Der Schock und die Schmerzen waren zuviel für sie. Sie zappelte zunächst noch etwas, danach rührte sie sich nicht mehr.

Heute morgen habe ich Karas Leiche zum Tierarzt gebracht. Kara wird vom Tierarzt eingeschickt an ein Labor, in dem sie seziert wird. Der Nachteil: das Labor, das sie seziert, schickt sie nicht mehr zurück, somit kann ich sie nicht begraben. Aber der Schutz meiner drei noch lebenden Geier hat Vorrang - ich muss wissen, woran Kara gestorben ist.

23.3.05

Wir helfen suchen

Kathleen hat ein neues, angenehmes Design in ihrem Weblog. Und sie sucht eine Wohnung in Berlin und bittet darum, die betreffende Meldung zu verlinken. Machen wir doch glatt!

22.3.05

Kultur - wer erschafft die?

Karan wirft in ihrem Weblog eine gute Frage auf:
Kürzlich sah ich einen Film, in dem es um die wirtschaftliche Situation von freischaffenden Künstlern ging. Das Fazit war ziemlich verheerend.

Kultur stiftet Identität. Wem überlassen wir ("die Gesellschaft") es, unsere Identität zu prägen? Den Fernsehmachern? Den Journalisten? Den Comedy-Helden, die die Hallen der Republik füllen? Der Vermarktungsindustrie von Musik und Film?


Das bringt mich auf die Frage, wer Kultur erschafft. Meine spontane erste Antwort: "Wir alle." Um das zu erläutern, gehe ich einfach mal von der Person aus, die ich am besten kenne bzw. am besten zu kennen glaube: meinereiner :-)

Tatsächlich bin auch ich ein Kulturschaffender. Das beginnt bereits bei diesem Weblog hier. Viele Leute haben bei "Kultur" irgendeine Vorstellung aus der Schule im Kopf, dass "Kultur" etwas ganz elitäres, abgehobenes, niveauvolles sein müsse. Das halte ich für einen Denkfehler. Kultur, das ist sowohl Ravel als auch Rammstein, sowohl Shakespeare als auch K.H. Scheer, sowohl Michelangelo als auch Micky Maus. Das Niveau mag unterschiedlich sein, aber Kultur definiert sich nicht über Niveau.

Das bringt mich weiter zu der Frage: wer oder was prägt die Kultur? In der heutigen Zeit sind das tatsächlich die Massenmedien, wobei ich immer noch das Fernsehen als das Medium Nr. 1 ansetzen würde, in letzter Zeit allerdings ergänzt durch das Internet. Und gerade beim Fernsehen haben immer mehr Medienkonzerne das Sagen, während die Öffentlich-Rechtlichen entweder im Elfenbeinturm sitzen oder den Privaten nacheifern.

Im Fernsehen macht sich (vor allem im musikalischen Bereich) etwas breit, das ich den "Mainstream" nennen möchte. Der Mainstream zeichnet sich vor allem durch eins aus: er ist nicht innovativ. Das aber ist ein Problem, da die breite Masse (die Empfänger (meistens Konsumenten) des Mainstreams) ab und zu etwas Neues möchte. Daher gibt es neben dem Mainstream eine Reihe von Subkulturen und Sub-Szenen, aus denen immer wieder neue Elemente in den Mainstream vordringen und ihn so "befruchten". Hierfür als Beispiel ein paar Bands, die ursprünglich aus der Subkultur der Gothic-Szene stammen und nun im Mainstream gelandet sind: Wolfsheim, Deine Lakaien, L'Ame Immortelle, Within Temptation. Wobei ein solcher "Aufstieg in den Mainstream" sehr kraß ausfallen kann. Beispiel Deine Lakaien: 1991 bestritt die Band Konzerte in kleinen Clubs vor teilweise 20-30 Zuhörern. 1999, also acht Jahre später, landete das Lakaien-Album "Kasmodiah" auf Platz 4 der Media-Control-Charts, und zu den Konzerten kamen teilweise mehrere tausend Besucher. Allerdings hat bei diesem "Aufstieg" die Marketing-Maschine des Sony-Konzerns nicht unerheblich nachgeholfen.

Tatsächlich ist es heutzutage für einen Künstler sehr schwer bis fast unmöglich, ohne Marketing den Mainstream zu erreichen, da man ohne Marketing nicht bei den Musiksendern unterkommt (und an denen führt kein Weg mehr vorbei). Das ist eine Entwicklung, die ich für recht bedenklich halte, da sie nicht unbedingt geeignet ist, musikalische Qualität zu fördern.
Witzbold-Sperre bei ebay

Gerade eben habe ich bei ebay ein neues Feature für Verkäufer entdeckt: man kann nun bestimmte Kundengruppen sperren. Davon habe ich soeben Gebrauch gemacht: ich lasse keine Bieter mehr zu, die ein Profil von -1 oder schlechter haben (das sind, auf gut deutsch, Bieter, die mehr negative als positive Bewertungen erhalten haben). Damit bin ich gegen Scherzkekse wie diesen hier abgesichert.

Ich überlege mir auch die Sperre zu setzen bei Käufern, die innerhalb der letzten 30 Tage mindestens zweimal wegen nichtbezahlter Artikel verwarnt wurden. Derzeit lasse ich es aber, da ich nicht genau weiss, wie die Verwarnungen zustandekommen.

21.3.05

Walter Hoffmann neuer OB von Darmstadt

Gestern konnte Walter Hoffmann die Stichwahl zum Oberbürgermeister von Darmstadt für sich entscheiden. Mit 55,4% der Stimmen war das Ergebnis überraschend deutlich. Einige Wahlkreise, die am 6. März noch Gehrke die meisten Stimmen gegeben hatten, hatte Hoffmann zurückerobert, darunter auch meinen Wahlkreis. Wobei meine Stimme nicht den Ausschlag gegeben hat, da ich "briefgewählt" hatte (gibt es das Verb überhaupt?).

Sein direkter Konkurrent Dr. Wolfgang Gehrke kam nur auf 44,6%. Das war schlechter als bei der Stichwahl vor sechs Jahren, als Gehrke gegen den damaligen Amtsinhaber Peter Benz 49,2% der Stimmen erzielte.

Im Echo kam heute morgen auch gleich die Frage, ob Gehrke bei der nächsten OB-Wahl wieder antreten würde. Hmmm...wenn ich richtig informiert bin, ist Gehrke heute 59 Jahre alt. bei der nächsten regulären OB-Wahl in sechs Jahren wäre er 65. In Baden-Württemberg dürfte er damit gar nicht mehr zur Wahl antreten. Die hessische Regelung ist mir unbekannt, aber ob es Sinn macht, mit 65 noch Ob von Darmstadt werden zu wollen, sei dahingestellt. Ich an seiner Stelle würde mir das nicht antun wollen.
Wochenende mit diversen Veranstaltungen

Dieses Wochenende war vollgepackt mit Terminen, daher keine Blogeinträge. Zuerst ein Thing meines Fylkis in Würzburg (nebst Setzen des Fylki-Steins), danach ein Treffen meines schamanischen Arbeitskreises in Pfungstadt, und sonntagabends ein Besuch im Antik-Lokales in Darmstadt-Eberstadt, wo es die beste Pizza Deutschlands gibt.

18.3.05

Böses Erwachen: Heide Simonis stolpert über eine Stimme

Manchmal reicht eine Stimme Mehrheit nicht aus. Das musste Heide Simonis gestern im schleswig-holsteinischen Landtag schmerzhaft erfahren. In vier Wahlgängen erhielt sie nur 34 statt der notwendigen 35 Stimmen. Ein Abgeordneter hat sich permanent enthalten; man vermutet ihn bei der SPD.

Ich finde es recht bedauerlich, dass die geplante Regierung nicht zustandekommt. Ich bin aber gespannt, was nun folgt, nachdem Heide Simonis wohl nicht mehr zur Verfügung steht. Eine Ampelkoalition mit SPD, Grünen und FDP - oder doch eine große Koalition?

Nebenbei bemerkt: der einseitig auf die Person Heide Simonis zugeschnittene Wahlkampf der SPD hat sich im nachhinein als Eigentor erwiesen. Sachliche Inhalte wären wohl besser gewesen.
Polaritäten

Heute mal Gegensätzliches bei cult7:

Tee oder Kaffee?
Kaffee - ich bin IT-Mensch. Insofern steht mir Captain Janeway näher als Captain Picard.

Wasser oder Cola?
Wasser - Cola trinke ich nur ausnahmsweise.

Vanille- oder Schokoladen-Eis?
Schokolade!! Aber Vanille mag ich auch.

Sonne oder Schnee?
Hier gilt sowohl-als-auch, also Schnee im Sonnenschein. Aber eine warme Sommernacht ist auch nicht zu verachten, insbesondere wenn man eine Pina Colada in der Hand hält :-)

Spinat oder Poree?
Spinat - den kann man in die Lasagne tun.

Kino oder DVD?
Hier gilt sowohl-als-auch. Bei Monumentalfilmen wie "Die Rückkehr des Königs" ist Kino nicht zu schlagen. Aber DVD hat den unschätzbaren Vorteil, dass man zu einzelnen Szenen zurückspringen kann. Bei manchen Filmen braucht man das. Und man kann auf DVD supernervige Kitschszenen überspringen.

Kind oder Karriere?
Hier greift die polare Fragestellung wieder mal zu kurz. Für mich: Sowohl-als-auch.

Ich kann mich noch an die Achtziger Jahre erinnern. Da war das polare Denken im Bereich der Homecomputer groß im Kurs: "Atari oder Amiga"? Später hieß es dann "Windows oder OS/2?". Heute machen manche Leute ein "Windows oder Linux" draus. Ich halte das für die falsche Fragestellung. Je nachdem, was man mit dem Rechner machen will, ist Linux oder Windows besser geeignet. Im Idealfall hat man beides auf der Maschine.

17.3.05

Rekordverdächtiges Profil

Gefunden bei Cynx: einen Link zu einem ebay-Profil mit schlappen -96 Punkten (103 negative Bewertungen, 7 positive). Den Kommentaren nach scheint es sich um einen ganz "pesonders komichen" Spaßvogel gehandelt zu haben, der bei allen möglichen Auktionen mitbietet, wenige Minuten nach Auktionsende (!) dem Verkäufer eine negative Bewertung verpaßt und die Waren nicht bezahlt. Dazu hat er noch eine falsche Adresse angegeben. ebay hat das Profil inzwischen gesperrt.

Übrigens merkt man, dass die Kommentare noch aus der Frühzeit von ebay stammen. Heutzutage würde niemand mehr "Riesen A..." oder ähnliches in eine ebay-Bewertung schreiben, denn dann hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit eine Klage am Hals.
Unternehmen Zukunft?

Nico schildert in seinem Blog seine Fahrt zur CeBit. Da er seine Bahncard 25 gegen eine Bancard 50 umgetauscht hat, stimmen die Kartennummern auf Ticket und Bahncard nicht überein. Auf der Hinfahrt klärt der Zugbegleiter das durch ein kurzes Telefonat. Was auf der Rückfahrt passiert, ist haarsträubend: Nico wird wie ein Krimineller behandelt, das Zugpersonal schaltet sogar den BGS ein. Wobei selbst die BGS-Beamten angesichts des Verhaltens des Zugpersonals den Kopf schütteln.

Es ist mir schleierhaft, wie man einen Kunden, der (als Besitzer einer Bahncard 50) offensichtlich Stammkunde ist, so behandeln kann. Vorfälle wie dieser sind dem Ansehen der Bahn sicher nicht förderlich.

(gefunden via Sven)
Unternehmen Zukunft?

Nico schildert in seinem Blog seine Fahrt zur CeBit. Da er seine Bahncard 25 gegen eine Bancard 50 umgetauscht hat, stimmen die Kartennummern auf Ticket und Bahncard nicht überein. Auf der Hinfahrt klärt der Zugbegleiter das durch ein kurzes Telefonat. Was auf der Rückfahrt passiert, ist haarsträubend: Nico wird wie ein Krimineller behandelt, das Zugpersonal schaltet sogar den BGS ein. Wobei selbst die BGS-Beamten angesichts des Verhaltens des Zugpersonals den Kopf schütteln.

Es ist mir schleierhaft, wie man einen Kunden, der (als Besitzer einer Bahncard 50) offensichtlich Stammkunde ist, so behandeln kann. Vorfälle wie dieser sind dem Ansehen der Bahn sicher nicht förderlich.

(gefunden via Sven)

15.3.05

Wladimir Kaminer im Interview

In einem SPIEGEL-Interview äußert sich Wladimir Kaminer nochmals deutlich zur Berichterstattung über die sog. "Visa-Affäre" und zum Verhältnis der Deutschen zum Osten allgemein:
Kaminer: Diese Affäre hat Auswirkungen auf alle Ausländer. Sie sind stets ein sensibles Thema in Deutschland. Jetzt werden sie zum Kollateralschaden des Versuchs, Außenminister Joschka Fischer endlich aus dem Amt zu jagen. Ich persönlich fühle mich, offen gesagt, verarscht. Seit ich vor 15 Jahren aus Moskau nach Berlin kam, versuche ich unterschiedliche Kulturen zusammenzubringen und zu zeigen, dass der Fremde nicht naturgemäß ein schlechter Mensch ist. Und jetzt verbreiten die deutschen Medien unisono den Eindruck, dass die Ukrainer - die merkwürdigerweise vor kurzem noch als Helden der Demokratie gefeiert wurden - im wesentlichen eine Horde von Dieben, Mördern und Prostituierten sind, die nur darauf warten, hier einzufallen.

SPIEGEL ONLINE: Sie glauben, dass die Berichterstattung über die Visa-Affäre die Fremdenfeindlichkeit hierzulande befördert?

Kaminer: Zumindest bei denjenigen Deutschen, die die Perspektive von Bewohnern einer Tiefgarage haben, fällt das auf fruchtbaren Boden. Ich meine die Leute, die ohnehin der festen Überzeugung sind, dass jeder Ausländer nur nach Deutschland kommt, um ein Auto zu klauen und gegen die nächste Hauswand zu pissen. Und die barbarischen Horden aus dem Osten waren schon unter Hitler ein erfolgreich propagiertes Feindbild.

Wie schreibt Cynx immer so schön? Lesebefehl!
Soziopathie-Checkliste



Angeblich aus der taz vom 8.3.2005.
Für jeden Verhaltenszug gibt es Punkte (nein: 0, ein bisschen: 1, definitiv: 2). Wer auf über 30 Punkte kommt, gilt als Soziopath. Mal sehen, ob es bei mir reicht:

1. glatter, oberflächlicher Charme (1)

2. Selbstüberschätzung (2)(bei Vollmond 0)

3. ständiges Bedürfnis nach Stimulation, schnell gelangweilt (1,5)

4. krankhaftes Lügen (0; was auch immer krankhaft sein mag)

5. manipulierend (1)

6. keine Reue, keine Schuldgefühle ( 0,5)

7. schwache Emotionen (0)

8. unempfindlich, kein Einfühlungsvermögen(1)

9. parasitärer Lebensstil (0)

10. wenig Verhaltenskontrolle (1)

11. promiskuitives Sexualverhalten (0, was sonst?)

12. frühe Verhaltensprobleme (1)

13. keine langfristigen Lebensziele (0)

14. Impulsivität (1)

15. Unverantwortlichkeit (0,5)

16. Weigerung, Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen (0,5)

17. viele Kurzzeit-Beziehungen(0)

18. Jugendkriminalität (zählt der beim Nachbarn vom Baum geklaute Apfel? Gut, dann 1)

19. Verletzen von Bewährungsauflagen (0)

20. große kriminelle Energie (0)

Mal addieren: 12. Das ist 18 Punkte von Dr. Lecter entfernt. Was bin ich nur für ein langweiliger Mensch :-))

(gefunden bei Sascha via Anamcara)
Idee: Rundfunkgebühren pro Wohnung

Die derzeitigen Regelungen für Rundfunkgebühren enthalten einiges, das ich als unangemessen empfinde. So muss etwa für ein Radio im Campingwagen nochmals Rundfunkgebühr bezahlt werden, obwohl niemand gleichzeitig sein Radio daheim und im Campingwagen nutzen kann. Außerdem müssen Jugendliche ab 16 Jahren, die ein eigenes Einkommen haben, ebenfalls Rundfunkgebühr zahlen, auch wenn sie noch bei ihren Eltern leben.

Diese Vorschriften führen dazu, dass die GEZ ganz Deutschland mit einem Netz aus Kontrolleuren überzogen hat, die an der Haustür Fragen stellen, die m.E. sehr in die Intimsphäre eingreifen. Darüber hinaus benehmen sich laut einem SPIEGEL-Bericht vom 7.3.2005 die GEZ-Kontrolleure oftmals so, als ob sie hoheitliche Befugnisse hätten - etwa im Stile von "Lassen Sie uns freiwillig rein, sonst kommen wir mit der Polizei wieder und durchsuchen Ihre Wohnung" (auch die Polizei darf nur bei wichtigen Gründen und nur mit richterlichem Durchsuchungsbefehl eine Wohnung durchsuchen - und Verdacht auf Gebührenhinterziehung gehört sicher nicht zu den wichtigen Gründen). Ellen Nowald berichtet in ihrem Leserbrief (s.u.), dass sie, kaum waren ihre Kinder über 16,. dauernd von GEZ-Kontrolleuren angerufen wurde, ob denn nicht ein Fenseher oder Radio im Kinderzimmer stünde und das Kind ein eigenes Einkommen haben. Meiner Ansicht nach ist ein solches Verhalten schlichtweg eine Unverschämtheit, wobei nicht alle GEZ-Kontrolleure so sind (ich habe auch schon einen höflichen Kontrolleur erlebt, der sich korrekt verhalten hat).

Heute habe ich im Darmstädter Echo, wie schon gesagt, einen Leserbrief von Ellen Nowald gelesen. Darin macht diese einen Vorschlag: in Zukunft einfach die Rundfunkgebühr pro Wohnung erheben, unabhängig davon, wieviele Personen in einer Wohnung leben. Damit würde der Großteil des GEZ-Kontrollnetzes entfallen, denn man müßte nicht mehr ermitteln, ob die 16jährigen Jugendlichen in der Wohnung ein eigenes Einkommen haben usw. Sicher gäbe es Einnahmenverluste, aber diese könnte man locker ausgleichen durch die Millionen, die man durch den Wegfall des Kontrollsystems einspart. Wer kein Rundfunkgerät betreibt, der kann sich auf Antrag von der Gebühr befreien lassen, ebenso Bedürftige. Ich finde die Idee gut.

Ein anderer Vorschlag von Ellen Nowald ist die Einführung eines Freischaltsystems alla Premiere, so dass nur der die öffentlich-rechtlichen Sender sehen kann, der Rundfunkgebühren bezahlt. Das wäre auf Dauer wohl die gerechtere und bessere Lösung, wobei Bedürftige sich hierbei befreien können sollten.

14.3.05

Filme mal andersrum

Die Kaltmamsell hat ein interessantes Gedankenexperiment durchgespielt: einen Film mit vertauschten Geschlechterrollen zu besetzen. Sie hat es am Beispiel von "Good Will Hunting" durchexerziert.

Ich finde die Idee witzig, und auch mir gehen ein paar Filme durch den Kopf:

Der Herr der Ringe: Sowohl das Buch als auch der Film enthalten nur sehr wenige weibliche Charaktere. Mit einer Invertierung wird das schlagartig anders. Nun herrscht akuter Männermangel. Der Plot (ich lege mal den Film zugrunde):
Bilba Beutlin feiert ihren 111. Geburtstag und benutzt den Ring, um zu verschwinden. Die Hexe Gandalfine bequatscht sie, den Ring an ihre Nichte Froda zu übergeben.
Bis hierher paßt es.

Kurze Zeit später. Froda tritt zusammen mit Sam (ja, dieser Name geht auch für Frauen, als Kurzform für Samantha - in diesem Fall Samantha Gamdschie) auf die Reise, um den Ring nach Bruchtal zu bringen. Unterwegs treffen sie Merrina und Pippa, müssen sich vor Bäuerin Maggot in acht nehmen und machen Bekanntschaft mit den Schwarzen Reiterinnen.
Bei den Schwarzen Reitern ist das Geschlecht eigentlich egal, man sieht sowieso nur die Umhänge. Und bis hierher funktioniert der Plot wie gehabt.

In Bree treffen die vier Streicherin alias Aragorna, Prinzessin von Gondor. Nach einigen Kämpfen erreichen sie Bruchtal.
Witzig: hier tauschte Peter Jackson die Figur Glorfindel (männlich) gegen Arwen (weiblich). Nehmen wir also Glorfindel, der Froda rettet und dann den Schwarzen Reiterinnen eine "Spülung" verpaßt.

Der Rat von Elronda besteht nur noch aus Frauen, die sich prompt in die Haare kriegen, weil Gimla, die Zwergin, Bemerkungen über Legola macht.
Bei Legolas würde sich die Geschlechtsumwandlung nur ganz minimal auswirken :-). Aber der Streit dürfte bei Frauen unter sich wesentlich heftiger ausfallen, die DIskussionen länger dauern.

Gleichzeitig verliebt sich Aragorna in Glorfindel.
Ungewohnt; die Frau zieht aus, die Welt zu retten, und der Mann bleibt in Bruchtal zurück. Aber warum nicht? Ungewohnt ist kein Grund, es nicht zu tun.

Die "Fellowship", bestehend aus Froda, Sam, Pippa, Merrina, Aragorna, Legola, Gimla, Boromia und Gandalfine, bricht auf. Gandalfine fällt in den Minen von Moria (nein, das Geschlecht von Ortschaften wird nicht geändert :-) ) einem weiblichen Balrog zum Opfer
Die Szene sähe wohl anders aus. Das "Du kannst nicht vorbei" würde eine Frau anders formulieren.

Machen wir es kurz: der Rest vom ersten Film würde keinen großen Unterschied machen.

Das einzige, was sich ändern würde, wäre aber das Verhalten im zweiten Film. Eine Sarumania würde anders handeln als ein Saruman, und eine Saurona anders als ein Sauron, insbesondere was die militärischen Aktionen betrifft. Das ergäbe im Endeffekt eine ganz andere Handlung. Bei der Handlungsebene Froda-Sam-Golluma bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob es beim Alten bliebe. Und die Riesenspinne Kankro (oder englisch: Helob statt Shelob) wäre sicher witzig :-)

Krieg der Sterne (Teil IV): Lucy Skywalker zieht los, um den Prinzen Lei zu befreien. Unterstützt von Hanna Solo, Chewbacca (bei Wookies kann man das Geschlecht nur schwer bestimmen) und Obine-Wanna Kenobi. Die Roboter sind geschlechtslos (da Maschinen) und bleiben unverändert. Dartha Vader würde allerdings vermutlich etwas heimtückischer handeln als Darth Vader. Ansonsten würde die Filmhandlung gut funktionieren, auch wenn es ungewöhnlich ist, dass eine Frau einen Prinzen befreit. Aber: siehe oben.

Witzig würde es aber bei Episode V: Das Imperium schlägt zurück, wenn es dann am Ende heißt:

Ich bin deine Mutter, Lucy!

Dracula (von Coppola): Das "Vampir beißt Frau" hat eine so eindeutig erotische Komponente, das würde invertiert nicht mehr funktionieren (bzw. es wäre eine andere Art von Erotik), damit würde sich die Handlung erheblich ändern. Ein weiblicher van Helsing würde sich auch anders verhalten.

Oder mal eine Fernsehserie hernehmen: Buffy. Hier würde der Plot der Serie sich komplett verändern. Ich merke gerade, dass Buffy auf in unserer Kultur vorhandenen Geschlechterrollen aufbaut. Invertiert ergäbe sich eine ganz andere Serie.
Wozu Minuspunkte zählen?

Heute fiel es mir beim Blick in die Zeitung wieder auf: In vielen Mannschaftssportarten (Handball, Basketball) werden für einen Sieg noch 2:0 Punkte vergeben, eine Niederlage gibt 0:2 Punkte, ein Unentschieden 1:1 Punkte. Im Fußball dagegen wurde vor Jahren umgestellt auf reine Pluspunkte: 3 für einen Sieg, einer für ein Unentschieden.

Das brachte mich zum Nachdenken, und zur Schlußfolgerung, dass bei Ligasystemen Minuspunkte unnötig sind. Grund: im allgemeinen spielt man "jeder gegen jeden, daheim und auswärts". Bei 18 Mannschaften sind das 34 Spieltage. Nach dem alten System ergeben sich so maximal 68:0 Punkte. Die Summe aus Plus- und Minuspunkten ist in der Endtabelle immer dieselbe. Das heißt z.B: haben am Schluss zwei Mannschaften 50 Pluspunkte, haben sie automatisch 18 Minuspunkte (50:18). Also bedeutet ein Gleichstand bei den Plus- immer einen Gleichstand bei den Minuspunkten. Somit machen die Minuspunkte keinen Unterschied und könnten problemlos weggelassen werden.

Gut, zwischendurch mag sich ein Unterschied ergeben, wenn einmal Spiele ausfallen. Heute hatte z.B. eine Basketballmannschaft 30:14 Punkte, eine andere 30:16. Da war die mit 30:14 Punkten in der Tabelle vorne. Aber das ist meiner Ansicht nach irrelevant. Es kommt doch nur auf die Endtabelle an, und die liegt erst vor, wenn alle Spiele einer Saison gespielt sind. Und in dem Moment hat jede Mannschaft die gleiche Anzahl an Spielen, und dann gilt, was ich oben geschrieben habe: die Minuspunkte werden irrelevant. Wozu also werden sie gezählt? Bei Pluspunktgleichheit entscheidet ja doch nur die Tor-/Korb-/wasweissich-Differenz.
Spocks Gehirn - eine grottenschlechte Enterprise-Episode

Bei vielen Fans der "klassischen" Enterprise ("Star Trek: The Original Series", kurz: ST:TOS oder TOS) mit Kirk und Spock gilt die Episode "Spock's Brain" (Beginn der dritten Staffel) als die schlechteste von allen. Gestern abend, nach der Rückkehr vom Con, habe ich die DVD mit der Episode eingelegt, um es zu überprüfen. Und es stimmt: die Episode ist wirklich grottig. Sie gehört auf jeden Fall zu den schlechtesten TOS-Episoden.

Der Inhalt: Ein Raumschiff unbekannter Bauart fliegt auf die Enterprise zu. Eine wunderschöne, menschlich aussehende Frau (?) beamt sich an Bord der Enterprise, paralysiert die Besatzung, und raubt Spocks Gehirn. Die Besatzung kommt wieder zu sich, und Dr. McCoy findet Spock, ohne Gehirn, in der Krankenstation auf einer Krankenliege vor. McCoy kann Spock ohne Gehirn nur noch 24 Stunden am Leben erhalten. Kirk läßt die Enterprise der Ionenspur des Raumschiffes folgen. Dabei stellen sie fest, dass als Ziel des fremden Raumschiffes drei Planeten in Frage kommen. Aus Zeitgründen kann man sich nur für einen entscheiden. Kirk wählt rein intuitiv den richtigen. Er beamt sich selbst hinunter und läßt auch McCoy und Spock hinunterbeamen. McCoy hat inzwischen Spocks Gehirn durch eine Art Computer ersetzt und kann Spock daher mit einer Fernsteuerung, die an Modellflugzeug-Steuerungen von Graupner erinnert, fernsteuern.

Den Rest der Episode erspare ich mir hier. Alleine der ferngesteuerte Spock ließ mich schier in die Tischkante beißen. Wie schon gesagt: richtig grottig!
Hafenfest 2005

Am Wochenende herrschte in diesem Blog Ruhe. Der Grund war ein FOLLOW-Con, das Hafenfest 2005 in Münchhausen bei Marburg. Mir hat der Con sehr gefallen. Ich bedanke mich bei den Taraii für die Gestaltung des Nachmittags, bei "Frysen & Frysen" für die diversen Zeremonien, und last not least bei den Veranstaltern für die ganze Arbeit und beim Kesselmeister für das leckere Essen. Übrigens habe ich auch ein wenig in der Küche mitgeholfen und erhielt dafür einen Preis (meinen zweiten Preis in FOLLOW, der erste war eine "silberne Säge").

Meine Entschuldigung an alle Nicht-FOLLOWer, die das hier lesen und nicht verstehen. Aber ich kann nicht alle Begriffe im einzelnen erklären, das würde den Rahmen dieses Blogs sprengen.

11.3.05

Kleines Interview-Wunder

Soeben habe ich sie weggemailt: ein paar Interviewfragen, die ein Kumpel von mir morgen abend dringend braucht für ein Interview mit einer Band. Das beste daran: ich habe neun sinnvolle (zumindest halte ich sie für sinnvoll :-) ) Fragen gefunden, ohne die Band jemals in meinem ganzen Leben gehört zu haben (zumindest kann ich mich nicht mehr daran erinnern). Internetrecherche macht's möglich.Besser noch: die Band ist "nur" Nebenprojekt einer anderen Band - die ich auch noch nie bewußt gehört habe.(Vielleicht lief die Band mal, während ich spätabends frühmorgens in der Disko war. Um die Zeit achte ich nicht mehr so genau darauf, was im einzelnen läuft. Aber bewußt wahrgenommen habe ich ihre Musik noch nicht).
Rechtsradikale Band als kriminelle Vereinigung verurteilt

Karlsruhe (AFP) - Musiker rechtsextremer Bands können wegen Rädelsführerschaft in einer kriminellen Vereinigung bestraft werden; Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Das Gericht wies damit die Revision des Neonazis und Sängers der Skinhead-Band Landser, Michael R., im Wesentlichen zurück. Der inzwischen 39-Jährige hatte in den von ihm verfassten Texten gegen Ausländer, Juden und Andersdenkende gehetzt.

berichtet das Darmstädter Echo heute auf Seite 2.

Diese Bestätigung des Urteils durch den BGH erleichtert in Zukunft die Verfolgung rechtsradikaler Bands durch die Staatsanwaltschaft, führt das Echo weiterhin aus. Delikte wie Volksverhetzung verjähren nach sechs Monaten. Das bedeutet: sechs Monate nach Erscheinen einer rechtsradikalen CD muss der Urheber ermittelt werden. Da die CDs oftmals im Ausland hergestellt werden und die Musiker fast nie mit ihren Klarnamen auf den CDs genannt sind, ist dies oftmals nicht zu schaffen. Die Bildung einer kriminellen Vereinigung dagegen verjährt erst nach fünf Jahren. Außerdem wird das Delikt "Bildung einer kriminellen Vereinigung" auch im Ausland verfolgt, was für Volksverhetzung meistens nicht gilt. Daher begrüße ich das Urteil des BGH.

9.3.05

Ein Vorschlag zur Güte

Die Angst geht um Deutschland – ein armes Land, das permanent gefährdet ist und ausgebeutet wird – von Sozialhilfeempfängern, Arbeitslosen, Islamisten, Hasspredigern, Schwarzarbeitern und nicht zuletzt von Millionen ukrainischen Kriminellen und Prostituierten, die einwandfreie Visa nach Deutschland bekamen, um hier ihre Untaten zu begehen. ?Jahrelang wurden bis zu 2.000 Visa pro Tag in Kiew vergeben“, berichten die Zeitungen. Diese Eindringlinge müssten das Land längst flächendeckend ausgeraubt haben. Liegt es an der zur Zeit grassierenden Grippe oder an der globalen Erwärmung, die so viele politische und journalistische Hirne gleichzeitig austrocknen lässt?

Wladimir Kaminer bei wirres.net - eine klasse Kolumne. Unbedingt lesenswert!
Korifee oder Koryphäe?

Soeben stieß ich auf eine Stellenanzeige, in der eine "SAP HR Korifee" gesucht wird.

SAP und HR kenne ich, aber die Korifee ist mir ein Rätsel. Entweder ist damit eine Koryphäe gemeint, oder es handelt sich um neue deutsche Rechtschreibung, wobei ich hier eher von "Schlechtschreibung" reden würde. Im Google erbrachte eine Suche nach "Korifee" bereits 123 Treffer, dagegen eine nach "Koryphäe" ca. 22.700 (wobei ich nur deutschsprachige Seiten abgesucht habe). Vermutlich ist "Korifee" also doch falsch.

Oder das Ganze ist ein seltsames Wortspiel, das ich nicht verstehe.
Wundersame Fleischerneuerung

Vorgestern abend kam ein Bericht in "RTL extra", dass bei zwei Filialen einer großen Supermarktkette, bei der ich ab und zu auch einkaufe, in großem Stil altes Fleisch umverpackt und neu etikettiert (sprich: mit neuem Haltbarkeitsdatum versehen) wieder in die Regale eingeräumt wird. Ein Teil des Berichts war ein von einem Angestellten mit versteckter Kamera aufgenommener Film. Zuerst habe ich den Bericht für übertrieben gehalten, da er im Privatfernsehen lief. Heute morgen habe ich aber in Udo's Law Blog festgestellt, dass der NDR auch darüber berichtet, wobei offenbar das Problem sich auf einzelne Filialen zu beschränken scheint und die Darmstädter Filiale somit nicht betroffen ist.

Mich hat das in einem bestärkt: ich kaufe mein frisches Fleisch nur noch beim Metzgerladen um die Ecke bzw. tiefgefroren bei Eismann, wobei ich das bereits vorher schon praktiziert habe. In besagtem Supermarkt habe ich meistens nur Nicht-Fleisch-Produkte gekauft.

8.3.05

Ich gestehe

Inspiriert durch eine "Selbstanzeige" bei Missy Deluxe, gestehe ich hiermit, dass ich:

gerne Schokolade esse/gerne Vampirfilme sehe, idealerweise mit Christopher Lee oder Bela Lugosi/mit Begeisterung Fernsehserien anschaue, in denen entweder ein blonder Teenager auf Vampir- oder ein im Ledermantel rumlaufender Vampir auf Dämonenjagd geht/immer wieder mit meinen Geierleins schimpfe (was völlig wirkungslos ist)/alle Enterprise-Serien mag (von Captain Kirk bis Captain Archer)/mir beim Anschauen der Zerstörung des Weißen Hauses in "Independence Day" immer wünsche, Dubbeljuh säße drin/eine Vorliebe für Frauen mit langen schwarzen Haaren und bleicher Haut habe/ab und zu meine Umgebung mit Zitaten aus Fernsehserien oder "Terminator" I und II nerve/schon ein paarmal auf Fetischparties war/mich immer wieder mit Verschwörungstheorien beschäftige/mich manchmal von historischen Ereignissen blenden lasse/dazu neige, historische Personen wie Alexander den Großen zu verehren, obwohl ich eigentlich gegen Krieg als Konfliktlösung bin/eine Schwäche für das alte Ägypten habe/öfter bei Aldi einkaufe/immer wieder GURPS-Materialien auf ebay ersteigere, die ich eigentlich gar nicht brauche/manchmal gerne Kitschsongs wie "Eloise" höre/zu Monumentalmusik alla Richard Wagner/Therion/Within Temptation neige/gerne Werke von K.H. Scheer lese/mich immer wieder über Leo Lukas' PR-Romane schlapplache/"Das Leben des Brian" für einen der genialsten Filme aller Zeiten halte/Arnold Schwarzenegger gerne als US-Präsident sehen würde, obwohl er Republikaner ist/manchmal um 22 Uhr noch ein Spiegelei esse/manchmal bösartige Sachen schreibe/ich ab und zu Amerika als "Vinland" bezeichne, die englische Sprache "angelsächsisch" nenne und das Haus Windsor gerne als "Sachsen-Coburg-Gotha" tituliere/gerne auf crimelibrary.com die Texte über Serienkiller lese, wobei ich jedesmal staune, wie oft Dr. Hannibal Lecter bereits in der Realität übertroffen wurde

Genug des Geständnisses. Ich bedanke mich bei allen Lesern, die bis hierher durchgehalten haben - und bei allen, die mein Weblog trotz dieses Geständnisses auch in Zukunft noch lesen.
Keine Leistung

Soeben gefunden bei Wetterdistel:
"Schauen Sie, das sind Bilder von den Faroern, das ist eine Inselgruppe kleiner als Baden-Württemberg."
"Nun, das ist nun keine wirkliche Leistung für eine Inselgruppe."

Nein, ist es wirklich nicht :-)

Aber der Rest des Dialogs, den Wetterdistel mit einer Drückerkolonne führte, ist ebenfalls lesenswert.
Parlamente verkleinern

Mit genau der erforderlichen Zweidrittelmehrheit beschloss der Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg, sich ab der nächsten Legislaturperiode von 81 auf 71 Sitze zu verkleinern. Dies berichtete das Darmstädter Echo.

Ich begrüße diese Verkleinerung, denn dadurch wird Geld gespart (auch wenn das im Falle des Kreistages nicht unbedingt einen Riesenbetrag ausmacht). Noch wichtiger aber finde ich die Verkleinerung eines anderen Gremiums: des Deutschen Bundestages. Damit wurde bereits begonnen.

Rückblick: der Bundestag der "alten" Bundesrepublik bestand aus 518 Abgeordneten (davon 22 aus West-Berlin). 1990, im Zuge der deutschen Einheit, wurden diese 518 Sitze um 144 Sitze für die neuen Bundesländer (plus Ost-Berlin) ergänzt. Durch Überhangmandate ergaben sich dadurch zeitweise bis zu 671 Sitze - meiner Ansicht nach zuviel. Inzwischen wurde der Bundestag bereits auf 600 Sitze reduziert. Meiner Ansicht nach würden für Deutschland aber auch 500 Sitze ausreichen. Hier ergäbe sich eine deutliche Ersparnis, denn im Gegensatz zu Kreistagsabgeordneten sind Bundestagsabgeordnete "Vollprofis" und kosten entsprechend Geld. Diäten plus Aufwandsentschädigungen plus Kosten fürs Büro usw. Zum Vergleich: das US-Repräsentantenhaus hat gerade einmal 435 Mitglieder - und das, obwohl die USA etwa dreimal soviel Wahlberechtigte aufweisen wie Deutschland.

7.3.05

Bizarre Abmahnwelle gestoppt

Telepolis berichtet über eine Abmahnwelle, die im Herbst 2003 begann:
Im Herbst 2003 meldeten sich bei der [extern] Abmahnwelle e.V. plötzlich innerhalb weniger Stunden Hunderte, ja Tausende abgemahnter Webmaster: Ein europäisches Patent verbiete angeblich die Benutzung von Autokennzeichen in Domainnamen. Die Schreiben, die zweimal knapp 600 Euro Schadensersatz sowie Anwaltsgebühren verlangten, wurden Freitag Nachmittag zugestellt mit fälliger Zahlung am Montag; der abmahnende Anwalt hatte sich rechtzeitig vor den ersten Anrufen der Abgemahnten ins Wochenende verzogen. Die Auskunft, er habe das Mandat bereits niedergelegt, bestätigte sich zunächst jedoch nicht.

Nun meldeten sich Abgemahnte auch beim Heise-Verlag, bei Funk und Fernsehen und es wurde wegen Betrugs ermittelt, wogegen sich der Auftraggeber der Massenabmahnung verwehrte.


Ein Patent auf die Benutzung von Autokennzeichen in Domainnamen ist offensichtlich unsinnig. Daher wurde das Patent am 3. März 2005 vom Bundespatentgericht für nichtig erklärt (was Deutschland betrifft). Somit wurde der o.g. Abmahnwelle der Boden entzogen.

Meiner Ansicht nach ist dieser Vorfall ein weiterer Hinweis darauf, dass man das Abmahngesetz ändern sollte dahingehend, dass die Kosten der ersten Abmahnung auf jeden Fall der Abmahner tragen sollte. Damit wäre Abmahnwellen dieser Art endgültig die Grundlage entzogen.

6.3.05

Rätselhaft Radioquelle nahe des galaktischen Zentrums



Eine neue rätselhafte Radioquelle, die am Himmel nahe des galaktischen Zenrums liegt, wurde entdeckt, berichtet Telepolist. Die Quelle trägt die Katalogbezeichnung "GCRT J1745-3009". Sie strahlt sehr ungewöhnlich: Wie auf dem obigen Bild (das übrigens von der NRL/SBC Galactic Center Radio Group stammt) erkennbar, sendete die Quelle für einen begrenzten Zeitraum alle 77 Minuten einen zehnminütigen "Radioimpuls" aus. Radioquellen dieser Art sind bisher nicht bekannt. Seltsam ist vor allem, dass zur gleichen Zeit keinen Röntgenstrahlung festgestellt wurde. Ebenso ist bemerkenswert, dass es vor 2002 keine Aufzeichnungen dieser Radioquelle gibt.

Um die genaue Natur der Radioquelle zu ermitteln, ist es nun wichtig, ihre genaue Entfernung zur Erde zu ermitteln (was bei Radioquellen nicht immer einfach ist).Die bisherigen Überlegungen gehen in Richtung eines ungewöhnlichen Ojektes, das zu einer bekannten Gruppe von Objekten gehört - oder es handelt sich um etwas völlig Neues.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Idee hinweisen, die ich schon bei Stanslaw Lem gefunden habe: um fortgeschrittene technische Zivilisationen zu finden, ist es am einfachsten, auf "unmögliche" stellare Phänomene zu achten. Denn wenn diese nicht natürlich erklärbar sind, dann müßte eine andere Zivilisation dahinter stecken.Dies macht die Sache hier umso spannender, obwohl natürlich eine Radiomessung alleine kein Beweis für die Existenz einer solchen Zivilisation wäre.

Zur Darmstädter OB-Wahl

Das vorläufige amtliche Endergebnis der OB-Wahl in Darmstadt liegt jetzt vor. In einem Punkt gab es keine Überraschung: in die Stichwahl ziehen Hoffmann (SPD) und Gehrke (CDU). Beide liegen dicht beieinander: Gehrke bei 34,81%, Hoffmann bei 32,76%. Daniela Wagner, die Kandidatin der Grünen, brachte es auf respektable 15,64%.

Ich habe aber für keinen dieser drei Kandidaten gestimmt, sondern für Jörg Dillmann von UFFBASSE. Der Grund ist zum einen sein cooles Wahlplakat, zum anderen sein Programm: Jörg Dillmann möchte anstelle des Kongreßzentrums lieber die lokale Kultur und Kleinkunst fördern. Mit 6,25% hat sich der "JöDi-Ritter" achtbar geschlagen. Zum Vergleich: UFFBASSE erhielt bei der letzten Kommunalwahl 2001 2,1%.

Ebenfalls überrascht hat mich das starke Abschneiden von Helmut Klett (UWIGA) mit 6,94%, während der Ex-Grüne Michael Siebert (OS/3) mit 3,59% ein aus meiner Sicht weniger überwältigendes Resultat aufweist.

Im Vergleich zur letzten OB-Wahl 1999 fällt auf, dass diesmal mehr Stimmen an die Kandidaten der "Kleinen" gingen: vor sechs Jahren hatte der Kandidat der Grünen, Klaus Feuchtinger, 9,9%, die anderen Kandidaten 3,7% (Birgitta Bischoff, LEU) und 2,2% (Ralf Arnemann, FDP). Gehrke trat schon 1999 an (gegen Peter Benz), kam damals aber auf 41,4%. So gesehen hat er, was die Prozente betrifft, bei der aktuellen Wahl abgebaut.Hoffmann hat, prozentual gesehen, weniger Stimmen, als sie der damalige Kandidat der SPD, Peter Benz, erzielt hat; aber man darf nicht übersehen, dass Peter Benz mit dem Bonus des Amtsinhabers ins Rennen ging, insofern kann man diese Zahlen nicht direkt miteinander vergleichen.

Was ich nicht verstehen kann, ist die geringe Wahlbeteiligung: nur knapp 46%. Ist es den Leuten so egal, wer ihr Oberbürgermeister wird?

4.3.05

Curious Creatures wieder da

Aufgrund der vielen ermutigenden Reaktionen habe ich heute festgestellt, dass Curious Creatures wieder da ist. Willkommen zurück in den Blogsphäre, Marc! Und lass dich nicht wieder unterkriegen.
And the winner is...



cult7 hat diesmal sieben Fragen zum Oscar.

Am Sonntag wurde die begehrteste Filmtrophäe vergeben: Der Oscar. Sieben Fragen zum Thema Film:

1. Welche Kriterien zählen für Dich bei Deiner Filmauswahl eine Rolle? Beeinflussen Dich Preise wie der Oscar bei Deiner Auswahl?
Ich gehe bei Filmen primär nach der Handlung, und danach, welche Schauspieler mitwirken (oftmals haben schon gute Schauspieler einen an sich üblen Film gerettet), bei manchen Filmen (wie etwa "Independence Day") gehe ich auch nach den Spezialeffekten. Aber in anderer Hinsicht hat mich der Oscar beeinflußt, genauer gesagt: die elf Oscars, die "Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" gewonnen hat. Seit diesen elf Oscars traue ich mich, in Vorstellungsgesprächen zuzugeben, dass ich ein Tolkien-Fan bin. Für mich sind diese elf Oscars ein Maß dafür, dass das Genre Fantasy weitestgehende gesellschaftliche Akzeptanz erreicht hat. Früher galt jemand, der "Herr der Ringe" liest, in gewissen Kreisen als Spinner, heute kann man das nicht mehr sagen (es sei denn, man wollte Millionen von Kinobesuchern - und die gesamte Filmakademie - zu Spinnern erklären).


2. Hat eine schauspielerische Leistung in einem Film Dich bereits einmal außergewöhnlich beeindruckt? Welche?
Gleich zweimal beeindruckt hat mich Anthony Hopkins: einmal als Hannibal Lecter in "Das Schweigen der Lämmer", einmal als fanatischer Vampirjäger van Helsing in "Bram Stoker's Dracula" von Coppola. Ebenfalls beeindruckt hat mich Andy Serkis, der in den drei HdR-Filmen Gollum gespielt hat (obgleich seine Darstellung massiv am Computer nachbearbeitet wurde). Ebenfalls beeindruckt hat mich Bela Lugosi als Dracula. Auf andere Art beeindruckt hat mich Arnold Schwarzenegger als in "Last Action Hero", wo er sein eigenes Image einreißt (soviel Humor bringt nicht jeder auf).

3. Wo genießt Du Filme am liebsten: Kino oder daheim?
Monumentalfilme genieße ich am liebsten im Kino, lustige Filme dagegen lieber daheim auf dem Sofa.

4. Welchen Kinderfilm würdest du Deinen Kindern ans Herz legen zu sehen?
Shrek, Arielle, König der Löwen.

5. Welche drei Filme sind Deine ‘All Time Favorites’?
Da fällt mir die Auswahl schwer. Aber wenn es auf drei Filme beschränkt ist, antworte ich spontan: die drei Teile der "Herr der Ringe"-Verfilmung von Peter Jackson.

6. Hättest Du am Sonntag den Oscar vergeben, an welchen Film und Schauspieler wäre der ‘kleine goldene Junge’ gegangen?
Leider kenne ich die meisten Nominerten nicht.

7. Hast Du dir die Oscarverleihung angesehen? Was fandest Du am Schönsten, was am Schlechtesten?
Nein, ich habe sie nicht gesehen, da ich zu müde war.
Kehrseiten einer Mietrechtsänderung

Im Law Blog berichtet Udo Vetter über eine Düsseldorfer Hausbesitzerin, in deren Haus lauter Leute gemeldet waren, die sie gar nicht kannte. Er machte dafür das neue Mietrecht verantwortlich, nach dem man keine "Bescheinigung des Wohnungsgebers" bei einer Ummeldung mehr vorlegen muß.

Ich selbst kann nur von meinen Erfahrungen berichten: ich bin 1996 innerhalb Baden-Württembergs umgezogen, Ende 1997 von BaWü nach Rheinland-Pfalz und 1999 an meine heutige Wohnung in Darmstadt. In den ersten beiden Fällen mußte ich diese "Bescheinigung des Wohnungsgebers" vorlegen, Hessen dagegen hat schon 1999 darauf verzichtet. Ich hielt die Bescheinigung schon immer für überflüssigen bürokratischen Krampf. Darüber hinaus ist sie meiner Ansicht nach wirkungslos. Wer wirklich in krimineller Absicht einen Wohnsitz vortäuschen will, der wird sich durch eine solche Bescheinigung kaum daran hindern lassen, notfalls wird er eine fälschen. Der o.g. Fall aus Düsseldorf ist sicher ein Extremfall; in Hessen gibt es dergleichen zumindest seit 1999 nicht, und mir ist nicht bekannt, dass sich derartige Fälle hier gehäuft hätten.
Rebecca Siebert, die tolerante Gästebuch-Besucherin

Über eine ganz perfide Spam-Masche berichtet Telepolis.in einem neuen Artikel. Der Spam tarnt sich als Gästebucheintrag einer gewissen Rebecca Siebert, angeblich Arzthelferin. Klickt man dann auf den Link zu Rebeccas angeblicher Homepage, stößt man auf eine Seite mit Kommentaren zu allem möglichen, u.a. zu Live-Cams (die Rebecca sehr positiv sieht). Stutzig macht auch, dass die Adresse von Rebeccas Website auf einen Andre G. aus Setla (Spanien) registriert ist - und dass der HTML-Code der Seite Skripte enthält, mit denen man laut Telepolis Daten der Besucher ausspähen kann. Wozu die durch die Skripte gewonnenen Daten dienen sollen, darüber kann nur spekuliert werden, da weder der Webmaster der Website noch die Werbeagentur, von der das Skript stammt, auf entsprechende Anfragen von heise.de geantwortet haben.

Ich kann von daher jedem nur empfehlen, der einen Eintrag von "Rebecca Siebert" in seinem Gästebuch enthält, diesen Eintrag am besten wieder zu löschen.

1.3.05

Cult 7 vom Freitag

Diesmal über Spielzeuge und das Internet. Gefunden bei Kesselmeister.

1. Welches technische Spielzeug (Gadget) würdest Du Dir am liebsten sofort kaufen?
Einen Replikator.
2. Für welchen Gegenstand hast Du zuletzt viel Geld ausgegeben? Für den PC, an dem ich gerade sitze und dies hier schreibe..
3. Was ist der überflüssigste Gegenstand auf Deinem Schreibtisch?
Eine kaputte Halogenlampenbirne.
4. Glaubensfrage: Mac oder Windows?
Ich bin Pragmatiker. Ich benutze immer das Betriebssystem, das für einen bestimmten Zweck am besten geeignet ist. Betriebssystem-Dogmatismus jeder Art lehne ich ab.
5. Mit welcher ‘Arbeit’ beschäfftigst Du Dich am Computer am liebsten?
Bloggen, Websites gestalten.
6. Welche Website hast Du als Startseite in Deinem Browser. Und warum?
www.homomagi.de, da die Seite von mir gestaltet wurde.
7. Gibt es etwas, das im Internet fehlt? Was?
Eigentlich immer die ultimative Seite zum Thema, mit dem man sich aktuell beschäftigt.

Die Oscar-Nacht

Eine wunderbare Zusammenfassung der Oscar-Verleihung findet sich bei Anke Gröner. Danke, Anke! :-)

Mein Kommentar: schön für Clint Eastwood, er hat die Oscars verdient. Martin Scorsese bedauere ich, da "Aviator" in den Hauptkategorien leer ausging; aber ich weiss nicht, ob der Film wirklich einen Oscar als "bester Film" verdient hätte. Außerdem bin ich froh, dass die "Rekordgruppe" der Elf-Oscar-Filme (Ben Hur, Titanic, Die Rückkehr des Königs) nicht erweitert worden ist; "Aviator" war für elf Oscars nominiert, da hätte das durchaus passieren können.

Witziges Detail am Rande: Cate Blanchett bekam einen Oscar für ihre Nebenrolle als Katherine Hepburn in "Aviator". Damit ist sie laut Anke Gröner die erste Oscar-Preisträgerin, die einen Oscar gewinnt für die Darstellung einer anderen Oscar-Preisträgerin.