30.5.05

30 Jahre ESA

Morgen feiert die in Darmstadt ansässige europäische Raumfahrtagentur ESA ihr dreißigjähriges Jubiläum, berichtet das Darmstädter Echo heute auf Seite 3. In diesen 30 Jahren wurde erstaunlich viel erreicht. Die Ariane wurde, insbesondere im kommerziellen Bereich, zur ernstzunehmenden Konkurrenz für das Space Shuttle der NASA, was Satellitentransporte betrifft.

Leider wurden nicht alle Pläne verwirklicht. So wurde der europäische Raumgleiter "Hermes" etwa aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt. Dennoch kann die ESA einige Erfolge verbuchen, etwa die Mission "Mars Express" oder "Cassini-Huygens" (zusammen mit der NASA).

Das bringt mich auf einen weiteren positiven Aspekt der ESA: die internationale Zusammenarbeit, sowohl mit der NASA (Beispiel: s.o.) als auch (seit dem Ende der Sowjetunion) verstärkt mit den Russen - wovon alle Beteiligten profitiert haben.

Ironischerweise wäre der Start der ESA fast am Widerstand des damaligen deutschen Forschungsminister Maihofer gescheitert, der für die ESA kein Geld zur Verfügung stellen wollte. Nur eine direkte Zusage über 50 Millionen DM, ausgestellt vom damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, brachte die ESA in Gang. Dafür sei Schmidt hiermit im Nachhinein gelobt.

2 Kommentare:

Blogger Martin meinte...

Maihofer war, im Nachhinein betrachtet, ein Populist. In den 1970er Jahren hatte die Raumfahrt in Westdeutschland weithin den Ruf, nichts als ein teures Prestigeobjekt zu sein - das Apollo-Mondlandeprogramm diente dabei als "abschreckendes" Beispiel, da besonders teuer und besonders nutzlos.

Außerdem gab es Politiker, die fürchteten, eine eigene europäische Raumfahrt samt Raketenbau könnte die enge Bindung zu den USA gefährden.

Helmut Schmidt, als knochenharter Pragmatiker ("wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen") und gestandener Wirtschaftspolitiker, erkannte dagegen den mittel- und langfristigen ökonomischen Nutzen der Raumfahrt.

10:10 AM  
Blogger *V.K.* meinte...

Danke für die Info. Dabei fiel mir wieder ein, warum mir Helmut Schmidt sympathisch war - im Gegensatz zu Maihofer, den ich damals eher skeptisch betrachtet habe.

1:22 PM  

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