1.2.05

PISA-Rätsel

Heute gefunden in "Die Achse des Guten". Ein PISA-Rätsel des Journalisten Henryk M. Broder. Die Frage lautet: wer outet sich hier unfreiwillig als Antisemit, und wo ist das Zitat erschienen?
Auch in Deutschland wurde für 12 Jahre der Aberglaube geschürt, die Deuschen seien ein aussererwähltes Volk, mein Volk hat diese ungeheure Arroganz und törichte Anmaßung bitter bezahlt. Die Juden hängen diesem Irrglauben, der zur Rechtfertigung irdischer Untaten dienenden göttlichen Auserwählung seit mehr als 3ooo Jahren unverändert und uneinsichtig an. .. Sind bereits Zweifel an dieser einzigartigen göttlichen Auserwählung Antisemitismus, sind Zweifel an der daraus angemaßten Weltrichterrolle und der unverändert beanspruchten Weltherrschaftsrolle der jüdischen Gutmenschen Antisemitismus?
Sobald die Juden zu der Einsicht kommen, dass es kein auserwähltes Volk gibt, auch kein von Jehova persönlich auserwähltes Volk, sobald Juden in Deutschland letztendlich auch Deutsche sein wollen, wie Furtwängler, und als Deutsche in Deutschland gemeinsam mit an der Schuld für den Holocaust tragen, ist dem in Deutschland kaum vorhandenen Antisemitismus der Boden endgültig entzogen.
Broder gibt als Tipp an: der Text ist im Dezember 2004 erschienen.

1 Kommentare:

Blogger Martin meinte...

Hallo!

Jens Scholz fand die Lösung praktisch auf Anhieb:

[quote]
das stand in einem Leserbrief in der FAZ und bezog sich auf einen Artikel über den umstrittenen Dirigenten Wilhelm Furtwängler, der während des Nationalsozialismus Direktor der Berliner Staatsoper wurde.[/quote]

Ich habe auf einer unverdächtigen Website - nämlich der der ZEIT - die Bestätigung für Jens' Lösung gefunden.
(Der Leserbrief ist auf einer übel antisemitischen Website, deren URL ich aus gutem Grund nicht angebe, wiedergegeben.)

[quote]
Deutsche Gefühle

Wenn sich Antisemitismus als Fürsorge für Juden tarnt

Von Michael Naumann

Hin und wieder erschrecken uns Meinungsforscher mit der Behauptung, bis zu 20 Prozent aller Deutschen hegten antisemitische Vorurteile. Wer sind sie, wo sind sie? Wir kennen sie nicht und vermuteten sie bei den NPD-Wählern, bei den »Glatzen« und am rechten Rand der Möllemann-FDP. Aber dann schrieb der emeritierte Frankfurter Medizinprofessor Dr. Harald Förster einen Leserbrief an die Frankfurter Allgemeine Zeitung, und zum bösen Jahresende ging uns ein Licht auf. Bürgerlicher Antisemitismus tarnt sich inzwischen als reine Fürsorge für die Juden. ....
[/quote]
Die ganze Glosse: http://zeus.zeit.de/text/2005/02/Doppelglosse

Damit dürfte Jens Chancen auf den Preis haben - wenn er denn will ...

O.T. zu Prora: Rügen ist sehr hübsch, wenn man von den Überresten des nie fertig gestellten KdF-Seebads Prora absieht. Die Architektur entlarvt die NS-Propanda vom idyllischen Urlaub für jedermann als schönen Schein: die Realität waren stramm organisierte Massenferien in Kasernen-Architektur gewesen - das Seebad wurde später tatsächlich teilweise als Kaserne der Sowjetarmee benutzt. Noch nicht mal der FDGB wollte diese Bettenbunker nutzen.

Viele liebe Grüße,

Martin

3:45 PM  

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