30.9.04

Musikquote zum zweiten: plädieren für die Nische

plädieren für die nische hat Andrea ihren intelligenten lesenswerten Beitrag über Musikquoten überschrieben.

Ich gebe zu, dass ich in den Achtziger Jahren viel Radio gehört habe, meist SWF 3 und Südfunk 3 (die hießen damals noch nicht SWR). Inzwischen habe ich es aufgegeben, da das Radio zum reinen Dudelfunk verkommen ist. Die von Andrea vorgeschlagene Independent-Label-Quote würde da eventuell einen Qualitätsgewinn bringen. Es ist doch absurd: eine Band wie Deine Lakaien wird jahrelang nicht von den Radiostationen gespielt, und als sie auf einmal zu Sony wechseln, gibt es sogar Sonderfeatures über sie.

Auch der Gedanke von "Die Krähe", im Kommentar zum vorherigen Beitrag geäußert, ist gut: die Vorschrift abschaffen, dass im Radio nur Songs mit CD-Labelcode gespielt werden dürfen. Damit bekämen auch kleine Labels und unabhängige Songautoren eine Chance.
KarstadtQuelle wird zum Politikum

Die Pläne des Karstadt-Konzerns, 77 der 180 Kaufh?user zu schließen, schlagen hohe Wellen. Jetzt drängt die Opposition Schröder zum Handeln, weil landesweit viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Dieses Drängen verwundert mich insbesondere bei der FDP, die sonst immer massiv auf das "freie Spiel der Kräfte" pocht.

Ich bin froh, dass Darmstadt aller Voraussicht nach nicht von den Schließungsplänen betroffen ist, da ich gerne im Karstadt Darmstadt einkaufe. Ansonsten bin ich mir nicht sicher, ob ein staatlicher Eingriff eine gute Idee ist. Bei Holzmann hat es damals auch nur kurzfristig geholfen. Vermutlich käme es auf die Art des Eingriffs an.

29.9.04

Zitat des Tages

Leberzellen sind auch "harmlos", es sei denn man ist ein armes
unschuldiges Ethanolmolekül, was hier böswillig zerstört wird.


(gefunden in der Folkwang Mailingliste)
Quote für deutsche Songs

Laut einem Bericht des Darmstädter Echos wird wieder einmal über eine Quote für deutschsprachige Songs bzw. für deutsche Produktionen nachgedacht. Diskutiert werden zwei Modelle. Einmal wird erwogen, eine Quote für deutschsprachige Songs einzuführen, zum anderen eine Quote für "deutsche Produktionen" (offenbar unabhängig von der Sprache). Von einer solchen Quote (egal nach welchem Modell) halte ich nichts, aus mehreren Gründen.

Das eine ist die Abgrenzung. Nehmen wir das Modell mit "deutschsprachigen Songs", das am meisten diskutiert wird. Aktuell steht auf Platz 2 der Charts der Song "Amerika" von Rammstein, er enthält mehrheitlich deutsche, aber auch ein paar englische Textzeilen. Zählt dieser Song als deutsch? Weitere Beispiele sind der Song "Wooden Heart (Muss I denn, muss i denn)" von Elvis Presley, der zur Hälfte englisch und zur Hälfte deutsch ist. Oder der Song "Marian" von den Sisters of Mercy, der einen komplett deutschen Vers enthält, aber ansonsten in englischer Sprache ist. Zählen "Marian" und "Wooden Heart" als deutsch? Noch schwieriger wird es bei deutschen Dialekten: zählen z.B. Songs von Haindling (bayerisch) als deutsch? Und was ist mit Songs in Mittelhochdeutsch (Beispiel "Unter der linden" von Walter von der Vogelweide) oder gar Althochdeutsch (Beispiel "Merseburger Zaubersprüche", u.a. vertont von In Extremo): zählen die als deutsch? Wie man an diesen Beispielen sieht, ist eine saubere Abgrenzung nicht möglich.

Bei den "deutschen Produktionen" sieht es ähnlich aus. Beispiel: die Band Lacrimosa. Lacrimosa besteht im wesentlichen aus zwei Personen: Tilo Wolff (geboren in Frankfurt/Main, Deutscher) und Anne Nurmi (Finnin). Beide wohnen in der Schweiz. Das letzte Album nahm Lacrimosa in den Abbey Road Studios in London auf. Zählt Lacrimosa nun als "deutsche Produktion" oder nicht? Was ist ausschlaggebend: die Nationalität der Bandmitglieder? Das würde bedeuten, dass man bei jeder Band, bevor man sie im Radio spielt, nach den Pässen der Bandmitglieder fragen müßte, was ich für albern halte. Der Sitz des Labels? Dann könnte es passieren, dass eine, sagen wir, englische Band mit nur englischsprachigen Songs durch einen Labelwechsel plötzlich deutsch wird. Der Ort, an dem ein Song aufgenommen wurde? Dann wären die meisten Platten von Queen deutsch, da sie in München aufgezeichnet wurden. Mir kommt keins der Kriterien stimmig vor. Ich halte eine praktische Umsetzung einer deutschen Quote (egal nach welchem Modell) daher für unmöglich.

Selbst wenn es möglich wäre, halte ich eine Quote nicht für sinnvoll. Radio- und Fernsehsender bringen die Musik, die gewünscht wird. Das können in einigen Fällen auch deutschsprachige Songs sein. Als aktuelle Beispiele, die gerade in den Charts stehen, fallen mir "Troy" von den Fanta 4 sowie "Amerika" von Rammstein ein, beides Songs, die sich auch ohne Quote durchgesetzt haben. Mit anderen Worten: die CD-Käufer kaufen Songs, die ihnen gefallen, egal in welcher Sprache. Abgesehen davon halte ich in einer Zeit, in der halb Europa ohne Grenzkontrolle bereist werden kann und in der sogar die Währung europäisch ist, für einen Anachronismus, Hürden gegen "ausländische Songs" aufzubauen.

27.9.04

Einkommensteuer: 287 Millionen Euro

Ein hübscher Fall, über den der EXPRESS berichtet: ein Post-Pensionär gibt bei seiner Steuererklärung 2001 an, aus einer Fonds-Beteiligung einen Gewinn von DM 11.000 erzielt zu haben. Dies ist ein Irrtum: in Wahrheit sind es DM 17.000. Eine Sachbearbeiterin des Finanzamts ändert die Zahl im Computer, durch einen Fehler werden die Zahlen aneinandergehängt. Das Finanzamt rechnet also mit einem Gewinn von DM 1.100.017.000 (über eine Milliarde!), macht eine Einkommensteuer von 287 Millionen Euro (inzwischen haben wir das Jahr 2002, und die Steuern wurden, wie alles andere, auf Euro umgestellt). Der Rentner bekommt beim Erhalt seines Steuerbescheides beinahe einen Herzinfarkt und alarmiert seinen Anwalt. Ein Gespräch im Finanzamt klärt den Irrtum zwar schnell auf, aber trotzdem vollstreckt das Finanzamt einige Tage später 10 MIllionen Euro (als quasi "erste Rate"), so dass der Anwalt einen dreiseitigen Brief abfassen muss, woraufhin die Vollstreckung ausgesetzt wird.

Durch diesen Brief werden nun Anwaltsgebühren fällig, die das Finanzamt bezahlen muss. Dabei ist die Höhe der Anwaltsgebühren strittig. Der Anwalt geht von einem Streitwert von DM 1.100.017.000 aus, das ergäbe Gebühren von 2.3 Millionen EUR. Das Finanzamt dagegen sieht den Streitwert bei DM 11.000. Die Sache geht jetzt vor Gericht.

In meinen Augen ist das Finanzamt an dem ganzen Schlamassel selbst schuld. Bei einem Post-Pensionär sagt einem alleine der gesunde Menschenverstand, dass ein Fondsgewinn von über einer Milliarde DM nicht plausibel ist (auch wenn 2001 noch das Zeitalter des "Neue Markt"-Hypes war). Spätestens bei der Vollstreckung hätte das auffallen müssen. Durch einen Vergleich mit vorherigen Steuererklärungen hätte man merken können, dass da etwas nicht stimmen kann.

Gefunden in Udo's Law Blog.



26.9.04

Back in Time

Bei cult 7 geht es diese Woche um Kindheitserinnerungen.


1. Warum hast Du Dich als Kind jedes Jahr auf den Herbst gefreut?

Ich kann mich nicht entsinnen, mich als Kind je auf den Herbst gefreut zu haben.

2. Am liebsten warst Du als Kind an diesem Ort:
Am Bach, der in der Nähe meines Elternhauses vorbeifließt. Da konnte man wunderbare Staudämme bauen.

3. Was war Dein Lieblingsspielzeug?
Mein Teddy.

4. An was erinnerst Du Dich als erstes, wenn Du an Deine Einschulung zurück denkst?
Mir fällt nur ein, dass meine Schultüte recht klein war. Ansonsten kann ich mich an keine Details meiner Einschulung mehr erinnern.

5. Welchen Spitznamen hattest Du in der Schule?
keinen

6. Du kannst einen Brief an Dich als Teenager schicken. Was schreibst Du Dir?
Wenn ich dem Volkmar von, sagen wir, 1980 die heutige Welt schildere, mit allem, was in der Zwischenzeit passiert ist, würde mir der Volkmar von 1980 kein Wort glauben. Also schreibe ich besser nichts.

7. Ein Erziehungs-Spruch Deiner Eltern, den Du Deinen Kindern ersparen willst/wolltest?
"So kannst du nicht auf die Straße gehen"

25.9.04

Terminator 4 ohne Arnold?

Wie Yahoo berichtet, wollen Warner Bros. die Terminator-Saga mit einem "Terminator 4" fortsetzen. Allerdings wird Arnold Schwarzenegger voraussichtlich für die Hauptrolle nicht mehr zur Verfüguing stehen, sondern höchstens für eine Nebenrolle, da er Gourverneur von Kalifornien geworden ist.

Ich halte nichts von der Idee. Ohne Arnold fehlt einem Terminator-Film ein entscheidendes Element. Aber selbst mit Arnold in der Hauptrolle würde ich mich fragen, ob ein weiterer "Terminator"-Film es wirklich bringt. Die ersten beiden Teile haben, beide auf ihre Art und Weise, Filmgeschichte geschrieben, der dritte dagegen war zwar unterhaltsam, hat aber gezeigt, dass das Thema Terminator ausgelutscht ist. Ein weiterer Film wäre daher mit großer Wahrscheinlichkeit nur ein weiterer Aufguß des dritten Teils, und das muß wirklich nicht sein.

23.9.04

Rundfunkgebühr für PCs

Alle Jahre wieder kommt das Thema auf: ARD und ZDF (und diverse drittte) sind inzwischen als Video- und Audiostream live im Internet zu haben. Diese Streams kann jeder moderne Computer empfangen. Folglich - so wird immer wieder von verschiedenen Seiten argumentiert - wären alle PCs wie Radio- und Fernsehgeräte zu behandeln.

Der Autor Wolf-Dieter Roth hat auf Telepolis dargelegt, warum das unsinnig ist. Am schönsten finde ich folgendes Beispiel:
Klar, man kann viel tun, ob das Werkzeug dazu passt oder nicht. Man kann auch mit einem Bagger ein Sixpack Bier vom Aldi holen, aber deshalb ist ein Bagger noch kein typisches Brauereifahrzeug und wirklich sinnvoll ist es auch nicht: Im Gegensatz zum Radio und Fernsehen über Funk fällt im Internet für jeden Hörer eine neue Stream-Verbindung an. Damit kann Webradio oder gar Web-TV stets nur ein Nischen-, aber niemals ein Massenmedium werden ? die Kapazitäten, um jedem Gebührenzahler eine Fernsehverbindung übers Internet zu bieten, wären enorm.

Das ist das beste Argument: im Gegensatz zu einem Fernseher ist ein PC eben kein typischer Fernsehempfänger, sondern wird nur in Ausnahmefällen als solcher benutzt. Ich selbst habe z.B. das letztemal am 11. September 2001 Südwest 3 per PC angesehen. Normalerweise käme ich gar nicht auf die Idee, das zu machen.

Noch treffender ist folgender Vergleich:
Im Gegenteil, wer online geht, will eben gerade nicht fernsehen. Mit dieser Argumentation, dass man inzwischen auch über das Internet Radio hören könne, könnten ARD und ZDF auch eine Zeitung herausbringen, morgens verteilen lassen und für jeden Briefkasten Rundfunkgebühren verlangen lassen. Oder in den Rundfunkhäusern einen Praktikanten mit 500 Telefonen und einem Radio in einen Raum setzen: Wer anruft, bekommt das aktuelle Programm vorgespielt und schwupps wäre der Besitz eines Telefonanschlusses GEZ-pflichtig.

Ich selbst halte das derzeitige Gebührensystem ohnehin für fragwürdig. Zum Beispiel stört es mich, dass meine Gebühr einfach in einem großen Topf verschwindet, aus dem dann alle möglichen Sendungen finanziert werden, von denen ich viele gar nicht will (Beispiel: Mutantentstadl). Ich würde gerne meine gesamte Gebühr für "Terra-X", "ZDF Expedition", "WISO" und ähnliche gute Dokusendungen zur Verfäügung stellen, und natürlich für die ARD-Tagesschau nebst Tagesthemen. Aber nein! der Großteil meiner Gebühren geht für irgendwas drauf, das mich langweilt.

Freidemokratischer Tortenbrie

Heute mittag war ich kurz einkaufen, dabei auch im Käsegeschäft meines Vertrauens. Als letztes wollte ich noch ein Stück Tortenbrie. In der Käsetheke lag aber nur ein halbkreisförmiges Stück, dessen Form mich an die Diagramme vom Sonntagabend erinnerte. Ich wurde gefragt, wieviel es denn sein solle. Da kam mir eine Idee:
"FDP-groß, bitte!"
Wenig später präzisierte ich noch: "Soviel, wie die FDP in Sachsen Sitze hat, nicht wie in Brandenburg, denn das wären ja null!"

Tatsächlich bekam ich von der lachenden Verkäuferin dann ein etwa "5-6%" großes Stück.

Hätte nicht gedacht, dass Westerwelle und Co. mir beim Käsekauf hilfreich sein können.

Mit anderen Parteien wäre das schwierig geworden. Die Grünen fallen immer so unterschiedlich aus, und SPD-groß wäre mir, selbst wenn man Sachsen zugrunde legt, zuviel gewesen. Genauso die CDU.
Aufbau einer Fantasy-Welt

Gefunden bei Kiesows: eine ganze Seite mit Fragen, die sich jeder, der eine Fantasy-Welt entwirft, stellen sollte: Fantasy Worldbuilding Questions.

Dabei sollte man aber differenzieren: die Seite stellt jede Menge Fragen, aber nicht jeder Fantasy-Roman wird alle diese Fragen beantworten. Jeder Weltentwurf gleicht in gewisser Weise einem Eisberg: 90% bleiben unter der Oberfläche, 10% ragen darüber. Sprich: der Autor sollte alle genannten Fragen berücksichtigen, aber nicht den Fehler machen, alle Fragen gleich im ersten Roman zu beantworten. Beispiel: in einer Welt kann es durchaus Elfen geben; wenn aber der erste Roman im Lande Uppdiqupp spielt, in dem keine Elfen leben, so braucht man im Roman die Elfen nicht explizit zu erwähnen - außer, die Romanfiguren werden z.B. mit durchreisenden Elben konfrontiert.

22.9.04

"Erfolg" der Dialer: Selbstwählverbindungen gekappt

Im letzten Jahrhundert wurde jahrzehntelang darum gerungen, dass immer mehr Länder der Welt ohne zeitraubende Vermittlung (oder gar telefonische Gesprächsvoranmeldung) telefonisch erreichbar sind. Inzwischen ist es so weit, dass zumindest von Deutschland aus fast jeder Winkel der Welt per Direktwahl erreichbar ist. Wie ein böser Witz mutet da die folgende Meldung bei heise.de an: Irland blockt Selbstwählverbindungen zu 13 Staaten. Dasselbe haben vorher bereits die meisten kanadischen Telefonprovider gemacht.

Hintergrund sind wieder einmal diverse Dialer, die offenbar ohne Wissen des Benutzers direkte Verbindungen in diese Staaten aufbauen bzw. aufzubauen versuchen-. Zum Glück betrifft die Sperre nur kleinere Staaten wie Mauretanien, Frz.-Polynesien u.ä., die vermutlich kaum jemand von Irland aus anrufen will. Trotzdem ärgert mich dieser erzwungene Rückschritt. Danke, liebe Dialer-Programmierer. Möge euch der Blitz beim Sch... treffen!
Unglaubliches Produkt

Gefunden bei Cynx: den Fickplankalender (Slimline). Manche Leute scheinen sowas zu brauchen :-) . Frage mich nur, was das Slimline bedeutet. Sex nur mit Schlanken?

21.9.04

Amerika ist wunderbar!

behaupten Rammstein auf ihrer neuesten Maxi-CD. Nanu? Rammstein als USA-Fans? Analysieren wir doch mal den Text...
Saddam Hussein will Asyl in Schweden

Gemäß einer Meldung auf Yahoo! hofft Saddam Hussein auf Asyl in Schweden. Weiterhin berichtet einer von Husseins Anwälten, dass sein Mandant sich, falls Schweden nicht wolle, auch Österreich oder die Schweiz als Asylland vorstellen könne. Einer anderen Meldung nach leidet er darüber hinaus an Depressionen.

Unabhängig davon, was ich vom Irakkrieg 2003 halte (soviel, wie Kofi Annan vom Irakkrieg hält - nämlich gar nichts): mir kommen vor lauter Mitleid die Tränen. Da wird der arme Herr Hussein brutal aus seinen acht luxuriösen Präsidentenpalästen verjagt, und einfach verhaftet! Dabei hat er (Hussein) doch fast nichts gemacht: nur 30 Jahre lang das irakische Volk unterdrückt, Giftgas gegen Kurden eingesetzt, Gefangene gefoltert, sein Land wirtschaftlich durch seinen Familienclan ausbeuten lassen und ein paar "Kleinigkeiten" mehr. Wie kann man da nur so pienzig sein und ihn nicht unverzüglich nach Schweden ausreisen lassen! Also wirklich!

Jetzt aber mal ernsthaft (ohne Sarkasmus): liebe Schweden, liebe Österreicher, liebe Schweizer: bitte nehmt den Herrn Hussein nicht auf! Die USA wollten ihn (Hussein) unbedingt haben, jetzt sollen sie mit ihm glücklich werden (oder auch nicht). Außerdem leben speziell in der Schweiz bereits genug ehemalige Staatsoberhäupter, da braucht es keinen Hussein zusätzlich.



Das Rinderetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz



Am 13.10.1999 wurde in Mecklenburg-Vorpommern ein ganz wichtiges Gesetz in den Landtag eingebracht, mit dem schönen Titel
"Rinderkennzeichnungs- und Rinderetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz"


Da kann man sich fragen, wer da von BSE befallen war: die Rinder oder die Bürokraten, die sich den Titel ausgedacht haben. Jedenfalls brach der Landtag in lautes Gelächter aus, als der Titel vorgelesen wurde.

Gefunden bei Sakowski nach einem Hinweis aus Udo's Law Blog.

20.9.04

Interessante Verhaftung

Jahrelang hat eine bestimmte Münchner Kanzlei die EDV-Welt mit diversen Abmahnungen überzogen (z.B. wegen der Marke "Symicron Explorer"). Darüber hinaus hat diese Kanzlei Briefe verschickt mit dem fingierten Absender "Tanja Nolte-Berndel" (und anderen), um andere zu Raubkopien anzustiften und diese danach abzumahnen. Und nun wird ausgerechnet Bernhard S., ein Anwalt dieser Kanzlei, verhaftet wegen Verstößen gegen das Urheberrecht. Er soll als Mitbetreiber des "Dienstes" FTP-Welt u.a. Screener und andere illegale Kopien aktueller Kinofilme angeboten haben, drei Filme für EUR 15,00. Ohne jetzt übertrieben schadenfroh wirken zu wollen: da hat es meiner Meinung nach den Richtigen getroffen. Einerseits gegen illegale Kopien vorgehen wollen und andererseits welche anbieten, das macht schon einen leicht schizophrenen Eindruck. Nebenbei bemerkt: wann werden endlich die Dialerseiten gesperrt, die auf Herrn S. bei denic registriert sind?

Auch den 45.000 Benutzern wurde seitens der Staatsanwaltschaft mit Anzeigen gedroht. Ob es soweit aber kommt, ist fraglich. Udo Vetter hat in seinem Law Blog dargelegt, dass die Rechtslage keineswegs so eindeutig ist, wie die Äußerungen der Staatsanwaltschaft glauben machen. Welche Sicht sich vor Gericht durchsetzen würde, das ist nochmals eine anderem Frage. Insbesondere unterscheidet sich ftpwelt.com von einem P2P-Tauschprogramm alleine durch die professionelle und "kommerzielle" Aufmachung. Auch die Preise (drei Filme für EUR 15,00, wie oben bereits gesagt) sind nicht wirklich billig, so dass der vielbeschworene Otto Normalverbraucher durchaus davon ausgehen musste, dass das Angebot legal wäre.
Ich bin also Agent Smith



Da hätte ich alle möglichen Schurken erwartet (incl. Gollum), aber nicht Agent Smith.

(gefunden bei Kyr)

19.9.04

Faxspammer abwehren und dabei was verdienen

Einen raffinierte Methode, Faxspammer zu nerven, hat sich ein Student ausgedacht: er hat sich eine 0190er-Nummer reserviert und gibt bei Gewinnspielen diese Nummer als seine Faxnummer an (inclusive Gebührenhinweis). Diverse Faxspammer haben ihn bereits mit ihren Faxen beglückt. Da die Faxe von einem Linux-Computer empfangen werden, kostet das den Studenten nicht einmal Papier. Besonders nett ist ein Versender von Erotikkatalogen, der jeden Abend bis zu vier Stunden lang einen Katalog faxt.

In meinen Augen sind die Faxspammer selbst schuld. Wer einen Faxspamservice betreibt und nicht einmal in der Lage ist, 0190er-Nummern rauszufiltern, dem ist nicht mehr zu helfen. Der Student hat nun gefragt, ob ein Faxspammer eventuell etwas zurückfordern kann. Ich bin zwar kein Jurist, aber bei unverlangt zugesandten Faxen (also Spam) denke ich, dass die Spammer ihre Gebühren nicht zurückverlangen können.

Insgesamt gesehen finde ich die Idee clever: zum einen ist es ein netter Zusatzverdienst, zum anderen werden die Faxspammer behindert. In gewisser Weise ist es eine Analogie zum Ebola Monkey Man, der nigerianische 419-Betrüger bekämpft.

17.9.04

Antisemitische Klischees in NPD-Parteizeitung

Laut dem Bericht "Ende des BRD-Systems", erschienen auf Telepolis, wärmt die NPD in ihrer Parteizeitung "Deutsche Stimme" uralte antisemitische Klischees auf:
Der Sturz eines demokratischen Systems: Genau dies war bekanntlich während der Krise das Ziel der NSDAP, das sie mit ihrer national-sozialistischen Agitation gegen ein angeblich jüdisches Finanzkapital auch erreichte. Die NPD-Propaganda weist durchaus Parallelen dazu auf. Vom "Sturm auf den Thron der Hochfinanz" ist in der Deutschen Stimme die Rede: "Finanzkapital ist in den Dienst der Volksgemeinschaft zu stellen" (Deutsche Stimme 09/2003). Ein "jüdische(s) Netzwerk", heißt es, ziehe die Fäden und habe etwa "die 'liberale' Finanzpresse des Westens" gegen den russischen Staatspräsidenten mobilisiert (Deutsche Stimme 12/2003). "Das weltumspannende Netzwerk jüdischer Finanzkreise", liest man in der jüngsten Ausgabe der Deutschen Stimme (09/2004), "funktioniert so einwandfrei, daß jede Strafverfolgung eines kriminellen Mitgliedes dieses Netzwerkes mit einem Angriff auf die westliche 'Demokratie' gleichgesetzt wird".

Diese Sprüche über die "jüdischen Finanzkreise" sind uralte, verstaubte Verschwörungstheorien auf Jan-van-Helsing-Niveau (und teilweise sogar noch darunter). Es ist erstaunlich, dass das jemand heutzutage noch ernsthaft behauptet. Normalerweise kenne ich solche Theorien nur noch aus dem Museum.
Managementfehler kosten Arbeitstage

"Managementfehler kosten jährlich 74 Arbeitstage" lautet das Fazit einer Studie der amerikanischen Unternehmensberatung Proudfoot über die Tätigkeit von Managern. Das kostet rein statistisch die Volkswirtschaft jährlich 150 Milliarden Euro.
"Statt ständig längere Arbeitszeiten bis zu 40 Stunden pro Woche in Deutschland zu fordern, sollen diese Herren ihre Hausaufgaben machen", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer, in Richtung Manager. Die Tarifkommission teile die Auffassung der Studie, dass vor allem unrealistische Zielsetzungen erhebliche Arbeitszeitverluste verursachten, ebenso Ignoranz bei auftretenden Problemen oder Abteilungen, die völlig aneinander vorbei arbeiteten.

heißt es in dem Yahoo!-Artikel weiter.

15.9.04

Jack Vroom - kostenlos mehrfach um den Erdball

1988 dachte sich American Airlines ein ganz besonderes Angebot aus: für 500.000 US-$ darf ein Kunde sein Leben lang First Class fliegen, sogar noch bei jedem Flug jemand mitnehmen und Bonusmeilen sammeln. Einige Monate später begriffen American Airlines, dass das Angebot sich nicht rechnete, und nahmen es vom Markt. Der texanische Unternehmer Jack Vroom, der damals als Berater für mehrere Versandunternehmen arbeitete, machte von dem Sonderangebot noch Gebrauch, kurz bevor es wieder abgeschafft wurde.

Seitdem hat Jack Vroom aus dem First-Class-Fliegen ein Hobby gemacht. Seit 1988 hat er damit über 27 Millionen Prämienmeilen erzielt, das ist mehr als die hundertfache Entfernung Erde-Mond. Rein statistisch hat er über eintausendmal die Erde umkreist. Nur Afrika hat er noch nicht gesehen, da American Airlines diesen Kontinent noch nicht anfliegt.

Jack Vroom hat auf seinen Reisen zahllose Personen mitgenommen, u.a. den Ex-Elvis-Gitarristen Scottie Moore, der sich sonst sein spätes Comeback nicht leisten könnte.

Mehr darüber in der Zeit.

gefunden bei thayer
Thomas Ziegler verstorben

Soeben habe ich bei Cynx und auf der Perry Rhodan Website erfahren, dass Thomas Ziegler (alias Rainer Zubeil) überraschend gestorben ist. Dieser Verlust macht mich traurig. Zwar habe ich Thomas Ziegler nicht persönlich gekannt, aber Thomas Ziegler hat mehrere hervorragende Romane geschrieben. Sein letzter PR-Band, der makabrerweise "Todesspiele" hieß, hat mir sehr gut gefallen, und ich habe erst vor zwei Wochen auf der Perry Rhodan-LKS (LeserKontaktSeite) gelesen, dass Thomas Ziegler für PR 2256 wieder vorgesehen war, und mich bereits auf das Heft gefreut.
Ungleiche Lebensverhältnisse

Letzte Woche hat eine Äußerung des Bundespräsidenten Köhler im Focus über ungleiche Lebensverhältnisse. u.a. in Ost und West. für einen Aufschrei gesorgt. Hierzu möchte ich noch meinen Kommentar loswerden.

In Deutschland herrschen ungleiche Lebensverhältnisse, nicht nur in Ost und West. Nehmen wir als Beispiel Darmstadt und den Odenwald. In Darmstadt sind sowohl Baugrundstücke als auch Mietwohnungen deutlich teurer als, sagen wir, in einem Odenwalddorf. Beispiel: in Nonrod, einem Ortsteil der Gemeinde Fischbachtal (Odenwald), liegt der Preis für Bauland um 80 EUR/qm, in Darmstadt dagegen beträgt der Preis für einen Quadratmeter Bauland im Schnitt 397 EUR. Dafür ist in Darmstadt das Kulturangebot wesentlich besser als in Nonrod.

Auch im Osten Deutschlands sind die Lebensverhältnisse durchaus nicht gleich. Ich war bereits mehrfach in Leipzig. Von den Standards her steht Leipzig in meinen Augen nicht hinter Darmstadt zurück. Dagegen sind z.B. diverse kleine Dörfer in Thüringen, die ich ebenfalls besucht hatte, von den Standards her nicht mit Leipzig vergleichbar. Insofern besteht also ein Gefälle zwischen Leipzig und diversen anderen Orten in den neuen Bundesländern.

Ob man das alles je angleichen kann, wage ich zu bezweifeln. Wobei Horst Köhler nie behauptet hat, dass es immer so bleiben müsse; er hat nur festgestellt, dass es so ist, und dass man diese Ungleichheit nicht einebnen kann, zumindest nicht durch Subventionen.
Wieder daheim

Seit gestern abend bin ich wieder daheim bei meinen Pocketgeiern. Die Kur hat mir sehr gut getan. Aber genauso gut tut es mir, meine Geierlein wieder zu sehen.

Auf dem Nachhauseweg habe ich noch einen Zwischenstopp in Marburg eingelegt, um Kai zu besuchen. An dieser Stelle nochmals danke für den leckeren Hirschbraten, Kai.

13.9.04

Filmdatenbank

Molosovsky macht mich aufmerksam auf die SF-Netzwerk Filmdatenbank. Habe gleich mal tüchtig Filme bewertet, wie etwa "Terminator 2", "Alien", oder, als Gegensatz dazu, "Star Trek V" (der nur grottig war).
Anaesthesie an Gummibärchen...

...und andere Besonderheiten der Gattung Ursus elasticufs behandelt der neue wissenschaftliche Artikel von pepa. Genial!
Regenbogen über Reinhardshausen




Aufgenommen gestern abend, kurz nach 18 Uhr, von meinem Zimmer in der Klinik Wildetal aus.

12.9.04

Physik für Gymnasien

Curious Creatures kommentiert sehr treffend den Buchtitel "Physik für Gymnasien". Was ich mich die ganze Zeit frage: kann man einem Gymnasium (oder einer Gesamtschule) wohl viel Physik beibringen? :-)
Rätselhafte Explosion in Nordkorea

SPIEGEL ONLINE berichtet über eine bis zu vier Kilometer große pilzförmige Wolke über einer entlegenen nordkoreanischen Provinz, an der Grenze zu China gelegen. Man spekuliert sogar über einen Atomtest als Ursache. Aber der sollte sich meiner Meinung nach leicht ausschließen lassen durch entsprechende Messungen.

11.9.04

Frau X und Dr.mett. Wurst

Ein Erlebnis der ganz besonderen Art in einer supernoblen Seniorenresidenz schildert pepa. Vor allem zeigt sie wahre Prioritäten auf: vor eine Krankenhausbesuch muss man - ganz wichtig - erstmal zum Friseur, auch wenn man eine Platzwunde am Kopf hat! Klasse!
Erstes Foto eines Exoplaneten?

Yahoo berichtet über ein mögliches erstes Foto eines Planeten außerhalb des Sonnensystems, geschossen mit dem 8,2m-Teleskop "Yepun" auf dem Berg Paranal (Chile). Der Planet soll den Stern 2M1207 umkreisen, der 230 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Allerdings steht eine Überprüfung noch aus.
Nine Eleven - der dritte Jahrestag

Zum Gedächtnis an die grauenhaften Anschläge des 11. September 2001 möchte ich hiermit auf einen guten Telepolis-Artikel verweisen, der einige Strukturen und Lügen der Neocons (Neokonservativen in den USA) aufzeigt, vor allem den religiösen Irrwitz, der hinter der ganzen Sache steckt: "We're goin' after Satan". Diese Strukturen wären wunderbarer Stoff für einen Rabenclan-Container-Artikel...

10.9.04

Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert da im Häuschen?


Heute mittag machte ich einen Ausflug nach Reitzenhagen, und dabei kam ich (auf Empfehlung meiner Tischnachbarn) ins Knusperhäuschen (wobei auf der Website derzeit noch nicht viel zu sehen ist). Dort gab es den größten Windbeutel, den ich je gesehen habe: einen halben Meter hoch (nein, das ist kein Scherz), gefüllt mit Sahne, Vanille-Eis und Eierlikör. Superlecker, auch wenn es selbst für mich hart war, ihn zu schaffen. Auf jeden Fall kann ich das Knusperhäuschen nur empfehlen: innen ist es gemütlich eingerichtet, man kann aber auch draußen sitzen.
Ich bin also ein Vampir

ex v
You're a Vampire. Vampires were the creatures of
the night that were believed to live off of
human blood. Count Dracula, being the most
famous vampire, set the stereotype. They had
dark hair and pale skin from being away from
the sunlight. If they actually existed, it's
very possible they had the skin disease that
made you allergic to the sun so whenever the
sunlight would hit it, it would hurt like
crazy. They were usually snobbish and control
freaks and kept werewolves as pets.(please
rate)


What Mystical Creature Are You? (Pictures)
brought to you by Quizilla

Witziges Testergebnis, speziell für mich. Einer der wenigen Fälle, wo das Resultat eines Spaß-Tests wirklich zu mir paßt.

9.9.04

Genesis-Sonde zerschellt, aber Inhalt eventuell noch zu retten

Peinlich, peinlich: da reiste die Genesis-Sonde 38 Millionen km durch den Weltraum, sammelte Sonnenwind-Proben, und prallte dann auf dem Wüstenboden, weil sich der Fallschirm nicht öffnete. Aber heute kam die Meldung: Abgestürzte NASA-Kapsel "kein Totalverlust". Die NASA hofft, eventuell einen Teil der Proben noch retten zu können, da sie nicht komplett zerschellt ist.
Macht Blogging krank?

Das Führen eines Tagebuches hat lauter negative Folgen: Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Verdauungsprobleme. Das meint zumindest der Yahoo!-Artikel "Tagebuch-Schreiber leben ungesund". Nachdem das hier eine Art "elektronisches Tagebuch" ist, frage ich mich: haben Weblogs eventuell dieselbe Nebenwirkungen? Kann ich nachts nicht mehr schlafen, kriege Kopfweh und kann nicht mehr verdauen, nur weil ich blogge? :-)

8.9.04

Die zehn lächerlichsten Black Metal-Bilder aller Zeiten



Dieses Bild ist Platz eins der
Top 10 Most Ridiculous Black Metal Pics of All Time. Man beachte die Zimmermannsnägel im Armband (oder sind es Zeltheringe?), den ausgestopften Geier im Hintergrund und den entgegengestreckten Schädel (soll wohl furchteinflößend sein). Aber die anderen neun sind auch echte Knaller...

7.9.04

Frau Holle ist zu sexy



Unglaublich: da gibt es am Hohen Meißner im Werra-Meißner-Kreis (Nordhessen) einen Frau-Holle-Teich. Um daran zu erinnern, wurde dort vor kurzem eine drei Meter hohe Holzskulptur aufgestellt, die Frau Holle darstellen soll. Jetzt häufen sich die Beschwerden über die Skulptur: sie sei zu figurbetont und zu sexy geraten. Ein paar Kritiker sprachen sogar von einer "Barbiepuppe mit Atombusen".

Angesichts von soviel Verklemmtheit kann ich nur den Kopf schütteln.

(Quelle: web.de )
Alle laufen durcheinander

Eigentlich hat sich Jens in diesem Beitrag nur über die Serie "Scrubs" ausgelassen. Aber ganz nebenbei hat er einen klasse Kommentar zu "Emergency Room" abgegeben:

Der Krankenhausbetrieb ist aber, wie ich ja schon öfter mal geschrieben habe, in dieser Serie wesentlich realistischer als z.B. im viel zu hektischen Emergency Room, wo z.B. ein Arbeitsvorgang "wenn der Patient reinkommt, brüllen sich alle an und laufen wie die Gestörten durcheinander" zu den Standardprozessen zu gehören scheint.

Eine brilliante Umschreibung von Emergency Room. ROTFL!

6.9.04

Ich bin also Metatron


Metaron


What Dogma character are you?
brought to you by Quizilla

Übrigens heißt das Metatron, nicht Metaron (jaja, ich weiß, ich bin ein elender Klugscheißer :-) )

(gefunden bei Jens )
Fly like an eagle

HASH(0x8a87100)
Eagle!

Bald Eagle's Wisdom Includes:


Swiftness

Strength

Courage

Wisdom

Keen sight

Illumination of Spirit

Healing

Creation

Knowledge of magick

Ability to see hidden spiritual truths

Rising above the material to see the spiritual

Ability to see the overall pattern

Connection to spirit guides and teachers

Great power and balance

Dignity with grace

If you enjoy this quiz please rate, and I may do
some more!


Animal Spirit Guides ~ Which One Calls To You?
brought to you by Quizilla

Unglaublich, was für Tests es gibt...

Sinnvolles Urteil

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat geurteilt, dass man das Honorar eines Anwalts nicht mit der Begründung kürzen darf, der Anwalt habe schlechte Arbeit geleistet.

Ich begrüße das Urteil. Sicher, es gibt auch Anwälte, die in einzelnen Prozessen weniger gut arbeiten. Aber hätte der BGH anders entschieden, würde es zu einer Prozesslawine kommen. Denn dann würde jeder Schlaumeier, der einen Prozess verloren hat, einfach das Anwaltshonorar kürzen mit der Begründung: "Mein Anwalt hat versagt, da ich den Prozess verloren habe." Der Anwalt wiederum würde den einbehaltenen Teil seines Honorars einklagen. Die Folge wäre eine Kette von Prozessen, die sich um die Frage drehen, wie die Qualität der Arbeit eines Anwalts bewertet wird. Und das würde den Gerichten, die ohnehin schon stark belastet bis überlastet sind, noch mehr Arbeit aufbürden.

5.9.04

Kavuron der Spieler

Hier meine Meinung zum Perry Rhodan-Roman 2246 "Kavuron, der Spieler":

Offenbar scheinen Romane mit dem Titel "x der y" zu den Highlights des aktuellen Zyklus zu gehören. Denn nur vier Wochen nach "Letoxx der Fälscher" kommt "Kavuron der Spieler", verfaßt von Leo Lukas. Meiner Ansicht nach ist dies der bisher beste Roman, den Leo Lukas innerhalb der PR-Serie geschrieben hat. Er hat die richtige Mischung an Humor (besonders gelungen: Oltrans Rede über die wertvolle Gattung der Schleimschnecke auf S. 17 sowie die Anspielung auf RoboRallye) und Spannung. Die Gags sind richtig dosiert, sie nehmen nicht überhand und drohen nicht die (durchaus ernsthafte) Handlung zu erschlagen. Selbst die "Witzfiguren" Stentral und Oltran gewinnen an Tiefe, es wird gezeigt, dass sie keineswegs nur komisch, sondern durchaus auch gefährlich sind, wodurch sie glaubwürdiger werden. Hervorragend charakterisiert wurden das Specter und Kavuron, aber besonders Gucky. Das war die beste Charakterisierung Guckys seit langem. Vor allem Guckys Listen gefielen mir sehr (der Trick mit der Ohnmacht sowie "Denk an alles, nur nicht an den Code..oops, da ist er schon"...was übrigens bei Babylon 5 bereits vorkam, aber sicher auch schon vorher).

Auch in der "Nebenhandlung" (die eigentlich die Haupthandlung der PR-Serie ist) steckt Spannung: wie wird Bostich auf die Nachricht über Gon-Orbhon reagieren? Was für Maßnahmen wird er ergreifen? Daraus könnte man einen ganzen Roman machen.

"Kavuron der Spieler" ist witziger als Band 2222, und ernsthafter zugleich. Ernsthafter, weil der Plot von "Kavuron der Spieler" alles andere als witzig ist. Witziger, weil mir der in "Kavuron" vorkommende Humor besser gefällt als in 2222, wobei der Vergleich unfair sein mag, da 2222 quasi ein "Remake" von 1111 war.

Insgesamt gebe ich dem Roman auf einer Schulnotenskala eine 2+ (an "Letoxx der Fälscher" reicht er nicht ganz heran). Direkt nach "Letoxx" ist "Kavuron" der bisher zweitbeste Roman des aktuellen Zyklus. Ich freue mich bereits auf den nächsten "x der y"-Roman.

Leo Lukas' Website
Böse Menschen mögen keine Lieder haben, aber ein feines Gehör

Andrea berichtet in ihrem Weblog "Reisenotizen aus der Realität" unter dem Titel "Hausschlachtung mit Jesus" über einen armen Bratwurstverkäufer, der stundenlang neben einem lautstark missionierenden Dschieses-Fan stehen muss. Eine feine Geschichte. Aber noch besser ist juyoohs Kommentar dazu, der in der wunderbaren Stelle gipfelt:
Wenn ihr's nicht besser könnt, dann singt lieber nicht. Böse Menschen mögen keine Lieder haben, aber vielleicht ein feines Gehör.

Das kann ich nur unterschreiben.
Urlaub, mach mal Urlaub...

cult 7 - Ab in den Süden schrieb:

Sommerzeit ist Urlaubszeit ? Ab in die Sonne!

Aua! Tut mir leid, im Inneren von Fixsternen ist es mir zu heiß... :-)

1. Der Klassiker: Du gehst auf eine einsame Insel. Welche drei Sachen nimmst Du mit?
Einen Replikator aus der Enterprise, und ein Solarkraftwerk, um ihn zu betreiben.

2. Was ist Dein absolutes Reise-Traumziel? Warum?
Vanaheim - weil ich neugierig bin. Sollte sich die Frage auf einen Ort in diesem Universum beziehen: der Mars.

3. Das erste, was Dir der Page in Deinem Hotel erzählt, ist, dass Dein Hotel auf einem alten Indianerfriedhof steht. Wie reagierst Du?
Ich frage mich, welches der Indianer-Völker wohl die Raumfahrt erfunden hat: Tolteken, Olmeken, Anasazi...denn wie sonst käme ein Indianerfriedhof auf den Mars?

4. E.T. landet vor Deiner Haustür und lädt Dich zu einem 14-tägigen intergalaktischem Trip ein, gehst Du mit?
Ja, nachdem ich mein Handtuch geholt habe :-)

5. Du gewinnst eine Reise und hast die Wahl: Safari oder Grönland-Trip. Für was entscheidest Du Dich?
Grönland.

6. Gibt es etwas, dass Du vor oder in einem Urlaub immer machst?
Eis essen..gut, das mache ich auch nach einem Urlaub immer.

7. Was ist Dein nächstes Urlaubs-Reiseziel?
Steht noch nicht fest.

2.9.04

Kein Klo für dreijähriges Kind

Eine schier unglaubliche Geschichte berichtet das Darmstädter Echo in seinem Artikel "Tanken ohne Toilettenerlaubnis": Ein 41jähriger Vater, der seinen dreijährigen Sohn dabei hat, tankt in Darmstadt. Während der Tankvorgang läuft, muss der Sohn dringend. Als der Vater an der Kasse um den Toilettenschlüssel bittet, wird ihm dieser verwehrt mit der Begründung, er solle erst das Auto von der Zapfsäule wegfahren, obwohl hinter ihm niemand auf die Zapfsäule wartet. Der Sohn kann so lange nicht warten (das können kleine Kinder in dem Alter nicht) und muss schließlich an der Zapfsäule auf eine Zeitung pinkeln.

Meiner Ansicht nach ist das Verhalten des Tankstellenpächters engstirnig und bürokratisch. An dieser Tankstelle werde ich nicht mehr tanken.

1.9.04

Cthulhu for President!



Vergeßt Kerry! Vergeßt Dubbeljuh! Wählt das einzig wahre Böse: Cthulhu! Die Sterne stehen richtig.
Zitat des Tages

Kanada hat die gleichen Vorzüge wie die USA, aber dort gibt es nicht 23.000 Morde pro Jahr, und die Leute sind nicht so belämmert. Bleib ganz ruhig, wenn du siehst, wie ein Kanadier Essig über seine Pommes gießt - in Kanada ist die Gesundheitsversorgung kostenlos!



Michael Moore, "Querschüsse (Downsize this)", Seite 53 (gefunden heute beim Warten auf den Bus in Bad Wildungen)