31.5.04

"Peer Review" erschwert Paradigmenwechsel

Anhand eines Beispiels aus der Biologie (es geht um den Transport von Ionen in Zellen) erläutert Telepolis die fatale Wirkung des "Peer Review Systems" in der Wissenschaft.

Nach Charles Babbage (Reflections on the Decline of Science in England, first edition1830, London) gibt es drei Arten von wissenschaftlichem Betrug:

1. Trimming: Nivellieren von Unregelmäßigkeiten
2. Cooking: Zitieren der Ergebnisse, die zu einer Theorie passen, Weglassen der Ergebnisse, die der Theorie widersprechen
3. Forging: Erfinden aller Forschungsergebnisse

Während Trimming und Forging - wenn sie denn nachgewiesen sind - von jedermann als Betrug identifiziert und als unmoralisch angesehen werden gilt dies nicht für Cooking. Im Gegenteil, diese Betrugsform wird allgemein als legitimes Mittel zur Durchsetzung favorisierter Meinungen eingesetzt. Bei der Komplexität biologischer Fragestellungen und der zunehmenden Daten- und Literaturexplosion ist praktisch jeder Wissenschaftler auf Zusammenfassungen, Übersichtsartikel (Reviews) und Lehrbücher angewiesen, um sich in ein Spezialgebiet einzuarbeiten.

Die Reviews, deren Inhalt sich dann in kondensierter Form in Lehrbüchern wieder findet, sind aber nun so angelegt, dass bei Zugrundelegung allgemein akzeptierter Theorien ein möglichst einheitliches Bild ohne Widersprüche dargestellt wird. D.h. die Autoren (Wissenschaftler!) verschweigen bewusst alle Befunde, die im Widerspruch zu akzeptierten "Grundwahrheiten" stehen, weisen bestenfalls auf periphere Probleme hin, die noch gelöst werden müssen. Sie verschweigen aber, dass diese Befunde bei einer anderen Sichtweise wissenschaftlich im Sinne des eingangs definierten Kriteriums verstanden werden können.

Noch schlimmer aber ist es, dass "querschießende" Vorhaben, die der gängigen Lehrmeinung widersprechen, oft bereits im Vorfeld abgewürgt werden. Das liegt daran, dass heutzutage die meisten Forschungsvorhaben aus staatlichen Geldern finanziert werden. Diese Gelder werden meistens von Kommittees verwaltet. Um an die Gelder heranzukommen, muss man einen Antrag (ein sog. "proposal") verfassen. Jedes Proposal wird nun einer Qualitätskontrolle unterzogen, in dem man es Forschern derselben oder einer verwandten Fachrichtung vorlegt. Das ist der sog. "Peer Review Process". Mit anderen Worten: die proposals werden von meistens von Leuten geprüft, die die gängige Lehrmeinung (die herrschenden Paradigmen) vertreten. Es ist klar, dass abweichende Meinungen unter diesen Umständen nur wenig Chancen haben. Meistens führt das bereits im Vorfeld dazu, dass ein Antragsteller nur solche Dinge beantragt, die auf keinen Fall die gängige Lehrmeinung in Frage stellen - eine Vorgehensweise, die von manchen Institutionen sogar direkt empfohlen wird, etwa dem National Institute of Health, USA: ".... the author of a project proposal must learn all he can about those who will read his proposal and keep those readers constantly in mind as he writes..."

Sollte jemand durch "ein Versehen" doch zu einer Erkenntnis kommen, die der herrschenden Lehrmeinung widerspricht, so ist noch lange nicht gesagt, dass er seine Meinung auch publizieren kann. Denn alle Publikationen in namhaften Fachzeitschriften werden demselben "Peer Review Process" unterzogen wie oben beschrieben.

Der Telepolis-Artikel stellt treffend fest:

Die Folgen eines angepassten Verhaltens liegen auf der Hand: In letzter Konsequenz ist das Peer-Review-System mit seinen Spielregeln erfolgreicher bei der Abwehr genialer Ideen und revolutionärer Neuerungen als die Kirche des Mittelalters im Kampf gegen unpassende Ansichten.

Hierfür gibt es auch Beispiele außerhalb der Biologie. So hat etwa der Physiker und Astronom Wolfhard Schlosser von der Ruhr-Universität Bochum in der Nähe der Externsteine Entdeckungen gemacht, die ebenfalls den herrschenden Paradigmen über die Externsteine widersprechen (siehe diesen Artikel in GEO). Hier kommt erschwerend hinzu, dass die Externsteine heute tabu sind, weil sie von den Nazis mißbraucht wurden, so dass nach 1945 dort keine Ausgrabungen mehr stattfanden. Das ist aber kein Grund, die Externsteine nicht neu zu erforschen.
50 Cent und gut

Gerade eben war ich auf der Homepage der Aktion 50 Cent und gut, zu der es auch einen Artikel in der aktuellen c't gibt. Dabei geht es um den zukünftigen Preis für Musik-Downloads. Die momentanen Shops in Europa scheinen einen Preis von EUR 1,49 pro Song anzustreben, während die c't die Meinung vertritt, dass 50 Cents pro Song ausreichend sind (belegt in einer Beispielrechnung im o.g. Artikel). Ich schließe mich der c't an. Gäbe es einen Shop im Internet, der mir Musikdownloads für 50 Cents anbietet, ich würde ihn nutzen, sofern auf irgendwelches DRM-Gehampel verzichtet wird. Übrigens habe ich die Aktion unterstützt, indem ich bei der angegebenen 0190er Nummer für 50 Cents angerufen habe. Auf den Download des Beispiel-Songs habe ich verzichtet, da er nicht meinem Geschmack entspricht.

Die derzeitigen Kosten pro Download sind unter anderem deswegen so hoch, weil bei jedem Song alleine 25 Cents Gebühren an die GEMA anfallen (20 Cents, wenn man mit der GEMA einen Rahmenvertrag abschließt). Ab 5 Minuten Songlänge fällt sogar die doppelte Gebühr an. Wenn man bedenkt, dass für ein ganzes Album (das im Schnitt 10-20 Songs aufweist) nur EUR 0,90 anfallen (bei einem Stückpreis von EUR 15,00 pro CD gerechnet), so erscheint mir das unverhältnismäßig hoch. Hier wäre es sinnvoll, ähnlich wie bei ganzen Alben auf eine prozentuale Vergütung umzusteigen.

Was ich mich an dem 50-Cent-Modell der c't aber frage: wo ist der Anteil für die Komponisten und Texter der Songs? Normalerweise wird der Anteil ja über die GEMA abgedeckt. In dem angebotenen Beispiel-Song sind Komponisten und Texter mit den Künstlern identisch. Aber es gibt genug Coverversionen, bei denen das nicht zutrifft. Wie wird in dem Modell dieser Fall berücksichtigt? Oder ist das in den Anteil für die Künstler mit eingerechnet?

30.5.04

Netter Versuch

Gerade eine Spam-Mail bekommen, deren Absender sich als "ebay" ausgegeben hat. Die Mail enthielt einen Link, auf den man klicken soll, angeblich um die Kontoinformation bei ebay upzudaten.

Abgesehen davon, dass mein Spamfilter die Mail aufgefangen hat: Netter Versuch, aber auf so einen plumpen Schwindel falle ich nicht rein. Liebe Spammer, spart euch den Scheiß. Nebenbei bemerkt: diese Woche wurde in den USA ein gewisser Howard Carmack wegen des Versendens von Spam zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Michael Ende und die Türen

Der phantasstische Autor Michael Ende, bekannt geworden durch Werke wie "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", "Momo" und "Die unendliche Geschichte" wurde zeit seines Lebens von der Literaturkritik meistens ignoriert. Er bemerkte dazu sehr treffend:

"Man darf von jeder Tür in den literarischen Salon treten: aus der Gefängnistür, aus der Irrenhaustür oder aus der Bordelltür. Nur aus einer Tür darf man nicht kommen, aus der Kinderzimmertür."

Einem Literaturkritiker hat Michael Ende sogar auf unnachahmliche Weise ein "Denkmal" gesetzt: In seinem Werk "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" tritt u.a. das "Büchernörgele" auf, ein kleiner Gnom, der "zu nichts gut ist" und den ganzen Tag nichts tut, ausser Bücher zu lesen und an ihnen herumzunörgeln. In der entsprechenden Illustration von Regina Kehn erkennt man unschwer Marcel Reich-Ranicki, der Gerüchten zufolge Endes Bücher sogar schon verrissen haben soll.


29.5.04

Weltraumteleskop "Spitzer" entdeckt Baby-Planeten

Das seit dem letzten Jahr aktive Weltraumteleskop "Spitzer" hat vor kurzem den mit Abstand jüngsten bisher bekannten Planeten entdeckt, berichtet Yahoo. Der Baby-Planet steht (von der Erde aus gesehen) in 420 Lichtjahre Entfernung im Sternbild Stier und ist erst etwa eine Million Jahre alt. Zum Vergleich: unsere Erde bringt es auf ca. 4,5 Milliarden Jahre. Ob der junge Planet schon Sonnenlicht bekommt oder noch Muttermilch trinkt, ist nicht bekannt :-)
Pocketgeier sind doch keine Personen

Wurde gerade von emnid telefonisch "umgefragt" (es ging um ein geplantes Einkaufs- und Bürozentrum mit Planetarium in Frankfurt). Die letzte Frage ("ein paar statistische Angaben") nutzte ich für ein wenig "konkreten Surrealismus" im Stile der Marx Brothers.

Interviewerin: Wieviele Personen leben in Ihrem Haushalt?
Ich: Zählen Wellensittiche auch als Personen?
Interviewerin: (wie aus der Pistole geschossen) Ja (Pause)..äh: nein, Wellensittiche zählen nicht als Personen. Ich hatte verstanden, ob Sie selbst als Person zählen...

Schade. Meine Pocketgeier sind also doch keine Personen, zumindest nicht, was Umfragen von emnid angeht. Mit letzterem hätte ich eine Revolution ausgelöst.
Kuhltureller Beitrag der Woche



"Auf den Weiden neben der Straße schliefen Kühe. Es war nutzlos, das abzustreiten." (Peter Handke: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter)

Bei diesem Zitat, gefunden auf brain farts , musste ich spontan an diese Kuhlumne denken. Und soeben habe ich einen Link gefunden, der natürlich auch nicht fehlen darf:





Sorry

Die ultimative Entschuldigung: Sorry. Klasse!

28.5.04

"Ich bin 22 Jahre! Ich ruf hier nicht aus Scheiss an! Ich hab deine Nummer gescannt!"

Manchmal kriegt man als DJ eines Webradios Anrufe der 'etwas anderen Art'. Drei Beispiele für solche Anrufe sind auf einzeller.tk gesammelt. Hier hat der berühmte 'Einzeller' (eine Person, neben der sich selbst ein Höhlentroll wie ein wahrer Einstein ausnimmt) angerufen. Reinhören und freuen! (Tipp: bei der ersten Audiodatei geht der Anruf erst nach etwa drei Minuten los, das vorher kann man getrost überspringen).

Meine Lieblingsdatei ist die zweite, in der der DJ den 'Einzeller' gut auskontert:

Einzeller: "Ich scheiß auf deine Mutter, ich scheiß auf deine ganze Familie!" DJ: "Die sind alle nicht hier. Wie willst du auf die scheißen?"

Einzeller: "Ich mach dich fertig! Ich bring 50 Türken mit!" DJ: "50 Türken? Die passen hier gar nicht ins Haus rein."

Alles, was dem 'Einzeller' übrigbleibt, ist unartikuliertes Fluchen und ins-Handy-hyperventilieren (so ein Wutausbruch kann einen schon außer Atem bringen :-)

(gefunden bei Cynx)
Ein Behördengang weniger bei Umzug

Die Meldung kam gestern im Fernsehen und heute auf yahoo. Ab 1. Juni 2004 ist bei Umzügen bundesweit kein Abmelden beim alten Wohnort mehr erforderlich, sofern man innerhalb Deutschlands umzieht. Vernünftig! Ich habe den Sinn des Abmeldens am alten Wohnort bei meinen letzten Umzügen nie eingesehen.

27.5.04

Professionalität und wann sie irrelevant ist

Ein Bekannter von mir neigt dazu, bei jeder passenden Gelegenheit (und manchmal auch bei unpassenden Gelegenheiten) darauf hinzuweisen, dass er "professionelle Öffentlichkeitsarbeit" betreibt. Er benutzt dies gerne als Argument in vereinsinternen Diskussionen.

Dass er wirklich beruflich professionelle Öffentlichkeitsarbeit betreibt, will ich gar nicht bestreiten. Aber als Argument in Diskussionen taugt das nichts. Denn selbst Profis können sich irren, sogar, wenn es um ihren ureigenen Beruf geht.

Hierzu habe ich heute ein schlagendes Beispiel gefunden, um das zu verdeutlichen. Niemand wird bestreiten, dass Albert Einstein als Physiker ein Profi war. In diesem Jahr wurde vielerorts auf seinen 125. Geburtstag hingewiesen und dabei seine Leistung angemessen gewürdigt, auch in diesem Weblog. Einsteins Leistungen für die modernen Naturwissenschaften und seine Genialität stehen ausser Frage.

Aber trotzdem hat sich Albert Einstein in einer wichtigen physikalischen Frage grundlegend geirrt. Als Ende der Zwanziger Jahre Nils Bohr und Werner Heisenberg ihre Kopenhagener Deutung der Quantentheorie präsentierten samt den theoretischen Grundlagen (u.a. die Heisenbergsche Unschärferelation), und darauf basierend, ein ganz neues Bild des Universums auf atomarer Ebene entwarfen, wischte Einstein das alles mit drei Worten vom Tisch: "Gott würfelt nicht!" Ihm war die Vorstellung eines Universums, in dem manche Vorgänge rein zufällig ablaufen, emotional zutiefst zuwider, und daher lehnte er es ab, obwohl die physikalischen Fakten für die Quantentheorie sprachen (und auch heute noch sprechen). Ein blamabler Irrtum. Und er zeigt schön anschaulich, dass auch Profis irren können. Selbst dann, wenn sie, wie Albert Einstein, in ihrer Berufssparte den Nobelpreis gewonnen haben.


Happy Birthday, Christopher Lee




Heute feiert der Schauspieler Christopher Lee seinen 82. Geburtstag. Die Rollen, die er alle schon gespielt hat, sind zu zahlreich, um sie hier aufzuzählen, hier ein Link zur International Movie Database. Bekannt wurde er durch diverse Auftritte als Dracula (Bild rechts). Seine Popularität erreichte einen neuen Höhepunkt durch sein Mitwirken in Peter Jacksons "Herr der Ringe"-Filmtrilgie als Saruman (Bild links) sowie als "Count Dooku" in "Star Wars Episode II" (Mitte). Ausserdem konnte ich ihn kürzlich bewundern in "Die purpurnen Flüsse 2" sowie als Sprecher von Death in der Zeichentrick-Verfilmung zweier Discworld-Romane: "Soul Music" und "Wyrd Sisters".

Trotz seines hohen Alters ist Christopher Lee nach wie vor aktiv: als nächstes angekündigt sind eine Realverfilmung des "Last Unicornn" (mit ihm als König Haggard) sowie "Star Wars Episode III", wo er wiederum als Count Dooku erscheinen wird (letzteres müßte inzwischen abgedreht sein).

26.5.04

Der Wixxer

Gestern war ich zur Erholung noch im Kino, in der Edgar-Wallace-Parodie "Der Wixxer". Ich fand sie gar nicht so schlecht, auch wenn sie nicht ganz die Gagdichte vom "Schuh des Manitu" erreicht. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf "Traumschiff Surprise"

Ein paar nette Zitate:

"Grauenhaftes Verbrechen: Wixxer tötet Rauhaardackel" (fiktive Zeitungsschlagzeile)

"Bussi Bär jagt den Wixxer" (fiktiver Titel eines eingeblendeten "Bussi Bär"-Heftes)

"Die brauchen wir noch für die Zeugen Jehovas" (Butler Hatler (C.M. Herbst) über eine Falltür)

"Eines Tages werden alle Menschen Wixxer sein!" (finstere Drohung des Wixxers)

"Nimm die Maske ab!" (Chief Inspector Even Longer (Oliver Kalkofe) zum Wixxer). "Setz du dir lieber eine auf!" (Entgegnung des Wixxers)
Historischer Vorgang

In Udo's Law Blog habe ich einen unglaublichen Vorgang entdeckt:

Das Sozialamt der Landeshauptstadt Düsseldorf ist nicht bekannt für seine schnellen Entscheidungen. Das jetzt übersandte Schreiben krönt jedoch die bisher bekannten Bearbeitungszeiten:

Widerspruchsbescheid vom 21. Mai 2004 zum Widerspruch vom 23. März 1998 gegen den Bescheid vom 5. März 1998

Kleiner Trost: Der Widerspruch hat zu 93,94% Erfolg; und in dieser Höhe übernimmt die Stadt sogar unsere Kosten.

So, jetzt schicke ich die Fachangestellte vom Dienst in den Keller: die abgelegte Akte suchen.

Dabei verstehe ich die Aufregung nicht. Es sind doch nur sechs Jahre. Sicher kommt irgendwann der Fall, dass Udo zur Suche der passenden Akte ein Archäologenteam losschicken muss :-)
Ich bin also Schroeder

Schroeder
You are Schroeder!


Which Peanuts Character are You?
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Drolliges Resultat.

(Test gefunden bei Jens)
Dubbeljuh ist Jesus!

Soeben gefunden: Bush is Lord, mit unser aller Dubbeljuh als Erlöser. Diverse Bilder mit W und Heiligenschein *ggg* Am besten gefiel mir der Spruch: "Give until it hurts, please. W says so."

25.5.04

Political Overcorrectness

Um MIßverständnissen vorzubeugen: auch ich bin dagegen, Minderheiten mit diskriminierenden Ausdrücken zu belegen. Aber man kann es auch übertreiben. Und heutzutage wird im Zeichen der Political Correctness (PC) vieles übertrieben.

Zwei Beispiele finden sich in dieser Diskussion auf rechtschreibreform.de.

Der Krimi "Ten Little Niggers" von Agatha Christie, veröffentlicht 1939 benannt nach einem alten Kinderlied. Auf deutsch wurde dieser Titel wiedergegeben mit "Zehn kleine Negerlein", das ist das genau entsprechende Kinderlied in deutscher Sprache. Bei der Neuauflage 1997 musste der Verlag den Titel ändern, weil sich ein paar Leute wegen angeblicher "Diskriminierung" beschwert hatten.

Noch krasser: in Kurt Helds Roman "Die Rote Zora" von 1941 endet das sechste Kapitel noch in der Auflage von 1991 mit dem Original-Satz:

Sie waren in Curcins Kamin schwarz wie die Neger geworden.

1997 wurde daraus:

Sie waren in Curcins Kamin schwarz wie die Afrikaner geworden.

Christoph Kukulies bemerkte dazu sehr treffend:

Diese "Korrektur" ist wirklich dumm. "Schwarz wie die Afrikaner" - ja, welche denn? Die Marokkaner sind sicher sehr stolz auf ihren hellen Braunton und wollen ganz sicher nicht mit den tiefschwarzen Kongolesen, Togoern oder den blauschwarzen Somalis verwechselt werden. Liegt dann da nicht auch eine ethnische Diskriminierung vor, wenn man behauptet, alle Afrikaner seien in gleicher Weise schwarz?

Meiner Ansicht nach sollte man bei Neuauflagen historischen Büchern überhaupt keine "Korrekturen" einbauen, sondern ggf. an der passenden Stelle Fußnoten einfügen, oder vorne ein entsprechendes Vorwort schreiben. Denn weder Kurt Held noch Agatha Christie hatten bei der Wahl des Titels bzw. beim Formulieren des Satzes die Absicht, irgendjemanden rassistisch zu diskriminieren.
Goodbye, Doc!



Letzten Samstag starb Richard Biggs (u.a. Dr. Stephen Franklin, "Babylon 5"). Quelle: Josh.

24.5.04

Alexander der Große



Unter dem Slogan "Fortune favors the bold" (dt. "Das Glück ist mit den Tapferen/Tüchtigen") gibt es bald eine neue Verfilmung des Lebens von Alexander II von Makedonien, genannt "Der Große". Laut Cynx kann sich die Besezung wirklich sehen lassen: Sir Anthony Hopkins - Angelina Jolie - Val Kilmer - und Colin Farrell in der Hauptrolle. Regie führt Oliver Stone ("Conan", "JFK", "Natural Born Killers"), produziert von Wolfgang Petersen, Musik von Vangelis. Das MUSS ich sehen!

23.5.04

Horst Köhler ist Präsi

Schön für ihn. Ob es für Deutschland und uns Bürger auch schön ist, wird die Zeit zeigen. Bei den vorherigen Bundespräsidenten, die ich bewußt mitbekommen habe (Karl Carstens, Richard von Weizsäcker, Roman Herzog, Johannes Rau) hatte ich immer ein besseres Gefühl als jetzt bei Köhler.

Von Nachteulen und Träumern

Wieder mal sieben interessante neue Fragen auf cult 7

1. Bist Du eine Nachteule?
Denke ja.

2. ? und warum?
Keine Ahnung. Vermutlich Veranlagung.

3. Mit welchem Gedanken bist Du gestern eingeschlafen?
Ich kam um halb eins nach Hause, wollte noch kurz fernsehen und bin auf dem Sofa eingeschlafen.

4. Letzte Nacht gut geschlafen?
Ja, das Sofa ist sehr bequem :-)

5. Kannst Du Dich an Deine Träume erinnern?
Meistens nicht.


6. Was war der letzte Traum an den Du Dich erinnern kannst?

An Details kann ich mich nicht mehr erinnern, es hatte aber irgendwas mit einer Art Stargate (so wie in der Serie Stargate SG-1) zu tun.


7. Mit welchem Gedanken bist Du heute morgen aufgewacht?

Keine Ahnung. Vor meinem ersten Kaffee morgens habe ich es nicht so mit dem Denken...

22.5.04

"Enterprise" geht in die vierte Staffel

Endlich ist es offiziell: "Enterprise", die Star Trek-Serie um die NX-01 unter Captain Archer, geht in die vierte Staffel, berichten offizielle Quellen. Yeah!!! Mir fällt ein Asteroid vom Herzen. Die dritte Staffel mit dem Xindi-Storyarc war richtig klasse! Ich freue mich schon auf die vierte Staffel und hoffe, dass die Autoren die Qualität halten können.
Impressums-Assistent

Sehr hilfreich ist der Impressums-Assistent von di info . Mit seiner Hilfe habe ich gleich mal das Eoraptor Impressum aufgemöbelt.

(gefunden bei Sentense)
Rosa Dino grüßt aus Vulkan

Neuseeländische Vulkanologen müssen sich seit einigen Tagen mit einer ganz besonderen "Anomalie" herumschlagen. Zu Überwachungszwecken haben die Forscher u.a. auf der menschenleeren Vulkaninsel White Island eine Webcam instaliert. Vor ein paar Tagen nun ist dort ein Spielzeugdinosaurier aufgetaucht, der seitdem ununterbrochen in die Kamera grüßt. Hier eine Aufnahme der Webcam:



Niemand weiß, wie der Dino vor die Kamera gekommen ist. Naja...vielleicht hat er eine Zeitreise gemacht? :-)

(gefunden im Darmstädter Echo)
Geht uns das Öl aus?

In den letzten Tagen häufen sich in den Medien pessimistische Artikel, die vor einem Erschöpfen der Ölreserven warnen, zumal der Irak als Öllieferant auszufallen droht. Ein Beispiel dafür ist dieser Artikel aus der Süddeutschen Zeitung (gefunden bei Curious Creatures).

Als Antwort werfe ich einen Blick in die Geschichte. 1970 veröffentlichte der "Club of Rome" seine berühmten Prognosen zum Thema "Grenzen des Wachstums". Darin wurde u.a. vorausgesagt, dass die weltweiten Ölvorräte nur noch maximal 30 Jahre ausreichen dürften. Mit anderen Worten: im Jahre 2000 spätestens hätte es weltweit kein Öl mehr geben dürfen. Offensichtlich ist diese Entwicklung nicht eingetreten. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen wurden etliche neue Ölfelder entdeckt, zum anderen ist es mit neuen Technologien möglich, aus bestehenden Ölfeldern mehr zu fördern als früher. Außerdem wurde in einigen Bereichen (insbesondere der Kunststoffherstellung) Öl als Grundlage durch andere Stoffe (z.B. Kohle) ersetzt. Der "Club of Rome" hat 1970 einfach die damals bestehenden Entwicklungen linear fortgeschrieben, ohne zu berücksichtigen, dass Entwicklungen fast nie linear verlaufen.

Seitdem pflege ich alle Prognosen mit sehr großer Vorsicht zu genießen und neige besonders im pessimistischen Falle dazu, ihnen erst einmal nicht zu glauben. In einem Artikel in der neuesten Ausgabe von "Science" schreibt (laut Yahoo) der Experte Leonardo Maugeri: "Die schlimmste Folge der immer wiederkehrenden Ölpanik ist, dass politische Kreise des Westens zum Ölimperialismus verleitet werden und versuchen, direkt oder indirekt die Kontrolle über Öl produzierende Regionen zu gewinnen" Und das könnte auch ein Grund für die pessimistischen Meldungen sein: man versucht auf diese Weise, die Besetzung des Irak politisch zu legitimieren ("wir müssen den Irak besetzen, sonst geht uns das Öl aus"). Eine sehr fragwürdige Legitimation.

21.5.04

Die besten Filmtode (?)

Im Spiegel gibt es einen Artikel über die besten Filmtode, die ein britisches Filmmagazin gekürt hat. Die Auswahl dort ist aber für mich nicht so ganz nachvollziehbar. Daher hier meine Liste derjenigen Filmtode, die mir am besten haften geblieben sind:

Platz 5: Der Tod von Spike (gespielt von James Marsters) in der letzten Episode von "Buffy". Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob Spike wirklich tot ist...

Platz 4: Das Ende Saurons (special effect, "gespielt" von den Computern von WETA) in "Die Rückkehr des Königs". Als ich es sah, habe ich ihm spontan zugewinkt (winke-winke Mr. Sauron!=). Selten war der Tod eines Bösen so schön gestaltet wie in diesem Film. Als "Bonus" fallen noch seine ganzen Hilfstruppen tot um (wenn auch etwas übertrieben).

Platz 3: Der Tod von Conner MacLeod (dargestellt von Christopher Lambert) in "Highlander IV". Der kommt völlig überraschend. Ich war es aus den vorherigen Highlandern gewohnt, dass Conner überlebt. Und plötzlich opfert er sich selbst. Oops!

Platz 2: Das Ende des Terminators (verkörpert von Arnold Schwarzenegger) in "Terminator II". Ja, ich weiss, das der Terminator streng genommen eine Maschine ist und somit nicht sterben kann. Aber im Laufe des Films entwickelt er eine Persönlichkeit, und am Schluß des Films endet seine Existenz. Somit zählt das für mich als Filmtod.

Platz 1: Der Tod von Harry Stamper (gespielt von Bruce Willis) in "Armageddon", durch das er gleichzeitig die Menschheit rettet. Wirklich dramatisch.

Als Besonderheit erwähnen möchte ich noch die Person mit den meisten Toden: Kenny aus "South Park", der in praktisch jeder Folge umkommen muss. Aber da er immer wiederkommt, habe ich ihn nicht mitgezählt.
Makato

fbbfb
Complete sincerity: You believe in being
straightforward with others, and you expect the
same from them. People would consider you a
good listener, and one who is calm and mostly
serious.


Which Characteristic From the Samurai Code Matches You Best? (You may find out your best trait)
brought to you by Quizilla

Das wäre also meine Haupteigenschaft, wenn ich ein Samurai wäre. Interessant.

Dank an Cynx für den Test.
Church of Fools

Auf Telepolis gibt es einen interessanten Artikel über eine "virtuelle Kirche" im Internet namens "Church of Fools", gestartet vom Satiremagazin "Ship of Fools" (!). Originell, auch wenn es nicht meine Religion ist. Besonders lustig ist die Idee , innerhalb des mit Flash gestalteten 3D-Chatraums der Kirche obszöne Worte durch "Amen" oder "Hallelujah" zu ersetzen. Ich sehe schon die Dialoge vor mir:


"Was hältst du vom derzeitigen US-Präsidenten?"

"Hallelujah! Hallelujah! Amen!"
Sie hat es getötet!

Eine unglaubliche Versteigerung eines Audi bei ebay, den man eigentlich gar nicht kaufen will, denn er zieht lt. Verkaufstext "andere Verkehrsteilnehmer (Wegbegrenzungen, Einfahrtsbegrenzungen, andere !!!stehende!!! Autos etc) magisch an". Scheint gewisse Parallelen zu "Christine" (Buch von Stephen King, verfilmt von John Carpenter) aufzuweisen.

(Dank an Micha für den Link)

20.5.04

Endlich: Resolution gegen Israel wegen Blutbad

Die UNO hat sich zu einer Resolution gegen Israel wegen des Blutbades von Rafah durchringen können, und nicht einmal die USA haben ein Veto eingelegt. Endlich! Aus meiner Sicht hatte die israelische Regierung schol lange die Grenzen der Selbstverteidigung überschritten.
Norwegen geht das Bier aus

Laut einem Bericht des Spiegel droht in Norwegen derzeit akuter Biermangel. Grund: die Brauereiarbeiter streiken - und die norwegischen Brauereien kontrollieren 95% des norwegischen Bierausstosses. Importe aus dem Ausland werden derzeit dadurch erschwert, dass zahlreiche norwegische Transportunternehmen ebenfalls bestreikt werden. Na denn: Prost Mahlzeit!
Hans Filbinger in der Bundesversammlung

Nächsten Sonntag ist die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung. Die Mitglieder der Bundesversammlung werden zur Hälfte von den Landtagen nominiert. Darunter befinden sich auch Prominente.

Ein ganz besonderer Prominenter ist das älteste Mitglied der Bundesversammlung: Hans Filbinger, nominiert von der CDU. Er wurde bekannt als Ministerpräsident von Baden-Württemberg. 1978 musste er zurücktreten, nachdem bekannt wurde, dass er als Marinerichter noch wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkriegs Deserteure zum Tode verurteilt hatte. Die Umstände des Rücktritts sind mir noch gut in Erinnerung: zunächst gab Filbinger vor, sich nicht mehr an die Todesurteile erinnern zu können, später erklärte er, was damals rechtens gewesen wäre, könne heute nicht unrecht sein.

Ich kann angesichts dieses Vorgangs nur den Kopf schütteln. Wie kann man nur auf die Idee kommen, Herrn Filbinger zum Mitglied der Bundesversammlung zu machen? Durch ein solches Verhalten wird letzten Endes das Ansehen der Bundesversammlung beschädigt - und damit das des Bundespräsidenten. Wie sagte Christian Ströbele laut einem Spiegel-Artikel so treffend: "Die CDU ist in dieser Hinsicht offensichtlich unbelehrbar und versucht den Mann durch die Hintertür zu rehabilitieren."

19.5.04

Leipzig schon draußen

Schade, dass Leipzig vom IOC gestern nicht in die Vorauswahl für Olympia 2012 aufgenommen wurde. Eventuell wird sich Leipzig für 2016 nochmal bewerben. Andererseits, sollten die Olympischen Spiele 2012 nach Europa gehen (wonach es derzeit aussieht - die besten Chancen hat Paris), dann ist es unwahrscheinlich, dass die Olympiade 2016 erneut in Europa abgehalten wird. In diesem Fal wäre es besser, sich auf 2020 zu konzentrieren.

18.5.04

Anke Late Night

Gestern abend hatte Anke Engelke mit ihrer Late Night Premiere. Ich habe mir sie angeschaut.

Der Comedyteil am Anfang war nur begrenzt komisch: einige der Gags zündeten einfach nicht bzw. waren etwas lahm. Dafür zeigte Anke deutliche Stärken bei den Gesprächen mit den Gästen: Bastian Pastewka machte Werbung für den "Wixxer" (in dem Anke Engelke übrigens auch mitspielt), danach kam Sting, wobei sich Anke als alter Sting-Fan outete, und am Schluß Stafan Raab und Max Mutzke (wobei letzterer so gut wie gar nichts sagte).

Man merkt deutlich, dass das neue Format für Anke Engelke noch etwas ungewohnt ist. Aber auch bei ihrem direkten Vorgänger Harald Schmidt lief anfangs nicht immer alles rund. Insofern sehe ich in der Show noch einiges an Potenzial. Wie gut oder schlecht es wirklich wird, sehen wir in frühestens vier Wochen. Eventuell war es sogar strategisch gut, mit einer schwächeren Show anzufangen, denn dann kann man sich noch steigern :-)

17.5.04

Frankencon 2004

Am Samstag waren Erik und ich als Vertreter der Perry Rhodan FanZentrale auf dem Frankencon 2004, der vor den Toren Nürnbergs stattfand. Die Räumlichkeiten haben mir gut gefallen; neben der Haupthalle mit den Info- und Verkaufsständen gab es einen Vortragssaal und einen Galeriesaal mit einer Bilderausstellung. Mein Dank an das Veranstalterteam! Allerdings ließ zumindest am Samstag (Sonntag war ich nicht mehr da) der Besuch zu wünschen übrig. Die meiste Zeit tummelten sich in der Haupthalle mehr Aussteller als Besucher. Schade! Der Conort hätte einen besseren Zulauf verdient gehabt.

14.5.04

Friday Seven

Nachdem die "Friday Five" wohl sanft entschlummert sind, gibt es nun Cult7 mit insgesamt sieben Fragen. Heute dreht es sich um das Thema Film. Daher will ich sie gleich mal beantworten:


Du kannst 24 Stunden mit einem Charakter aus einem Film wechseln. Welcher wäre das? Und warum?


Bilbo Beutlin aus dem HdR. Erst eine Riesenparty schmeißen, dann sie überraschend verlassen :-) , und dann ins Exil nach Bruchtal reisen und dort in Ruhe ein Buch schreiben - das würde mir gefallen.

Du hast die Wahl: Aus drei schlechten Filmen musst Du einen guten neu zusammenschneiden. Welche schlechten Filme nimmst Du?

Von der Handlung her schlecht: Jurassic Park II ff. Ich würde das Geschehen ironisch verfremdet aus Sicht der Velociraptoren zeigen - und diese am Schluß gewinnen lassen. Endszene: die Raptoren verlassen die Insel mit einem erbeuteten Motorboot und versuchen, die Weltherrschaft an sich zu reißen.


Produziere einen Film. Steven Spielberg führt Regie. Wie wäre der Titel?


Eine Realfilmvariante von "Pinky und Brain" mit Danny de Vito als Brain und Jim Carrey als Pinky.


Welches war Dein erster Film, den Du im Kino gesehen hast?


"Die Zuflucht", ein heute völlig unbekannter Film über eine holländische christliche Widerstandskämpferin. Dabei bin ich nur mitgegangen. Die erste echte eigene Entscheidung war für "Kampfstern Galactica".


Deine absolute Lieblingszene aus einem Film


Da gibt es eine ganze Reihe, die alle bei mir gleichauf liegen: "Jeder nur ein Kreuz" aus "Leben des Brian". "Hasta la vista, baby!" aus "Terminator II". "Klaatu Verata Nektarine! (hust! hust!)" (und die Folgen) aus "Armee der Finsternis". Die "Nazgul-Spülung" durch Arwen Abendstern aus "Die Gefährten" (das erstemal seit 1000 Jahren, dass die Ringgeister wieder ein Bad nehmen! :-) ). Saurons Ende aus "Rückkehr des Königs".

Mit welchem Film- oder TV-Zitat nervst Du Deine Umgebung am häufigsten?

"Es kann nur einen geben" aus Highlander, oder "Ich bin Astrophysiker, kein XXX" (Abwandlung eines "Pille" McCoy-Zitats aus der Original-Enterprise-Serie: "Ich bin Arzt und kein Schneider" o.ä.).


Welche drei Filme haben warum Dein Leben im weitesten Sinne verändert?


"Kampfstern Galactica", "Terminator" (I) und "Das Leben des Brian".

13.5.04

Verne Shots - die neueste Theorie zum Aussterben der Dinosaurier...

...wird kurz vorgestellt in "Die Dinosaurier werden immer trauriger" einem neuen Artikel auf Telepolis. Ich finde: das einzige, was hier traurig ist, ist die Theorie der "Verne Shots" (obwohl ich als alter Jules-Verne-Fan den Namen ganz nett finde). Denn ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass sich ein solcher Druck im Erdinnern aufgestaut hat, dass Unmengen von Gestein bis in die Stratosphäre geschleudert wurden.

Entstehung eines Grimmepreises

In seinem Weblog schildert Jurymitglied Mario Sixtus die Entstehung eines Grimmepreises aus seiner Sicht im "Sendung-mit-der-Maus-Stil". Köstlich!

(gefunden via Vorspeisenplatte, dem Weblog der Kaltmamsell)
Friedrich von Spee: Heute aktueller denn je

Friedrich Spee von Langenfeld, genannt Friedrich Spee oder auch Friedrich von Spee, war Dichter, Schriftsteller, Jesuit und Universitätslehrer. Hier seine Biografie (Quelle: amazon.de).

Friedrich von Langenfeld, genannt Friedrich von Spee, geboren 1591 in Kaiserswerth/Düsseldorf, gestorben 1635 in Trier, trat 1610 in den Jesuitenorden ein. Nach Lehrtätigkeit in Schulen und Universitäten war er Seelsorger in Bamberg und Würzburg, wo er in zwei Jahren 200 Unschuldige zum Scheiterhaufen begleiten mußte. Aus dieser eigenen deprimierenden Erfahrung heraus schrieb er die 'Cautio criminalis'. Daneben gilt er mit seinen geistlichen Liedern als größter katholischer Lyriker des Barock, vorbildhaft für die Dichter der Romantik.

Sein wohl wichtigstes Werk ist die "Cautio Criminalis" von 1631, auch erhältlich in einer Taschenbuchausgabe von dtv.. In jenem Werk hat Friedrich von Spee anläßlich der damals stattfindendenden Hexenprozesse festgestellt, dass die Folter als Mittel der Wahrheitsfindung absolut ungeeignet ist - angesichts der aktuellen Ereignisse im Irak aktueller denn je. Telepolis hat inzwischen sogar eine "amerikanische Cautio Criminalis" gefordert (wobei der Artikel den Namen des Autors fälschlicherweise mit "Friedrich Spe" angibt). Der letzte Absatz ist besonders bemerkenswert:

Das Verbrechen vom 11. September war monströs und real. Aber die anschließende irrationale Jagd nach Hexen und Oberschurken trifft nicht nur oft die falschen, sondern zermürbt und entmenschlicht die eigenen Soldatinnen und Soldaten genauso wie das gesamte amerikanische Wertesystem und gefährdet somit jeden Einzelnen, denn jeder kann in die Mühlen der Folter geraten und für schuldig befunden werden. So wie die Eindämmung des deutschen Hexenwahns nur von Deutschland selbst ausgehen konnte, muss eine moderne Fassung der "Cautio Criminalis" amerikanischen Ursprungs sein. Wird sie nicht bald geschrieben, dann stehen womöglich düstere Zeiten bevor.

Da fällt mir spontan ein geradezu prophetisches Songzitat ein, von einer Band, von der ich das am wenigsten erwartet hätte:


People care for nothing,
No respect for human rights
Evil times are coming
We are in for darker nights
(ABBA, "On and on and on", 1980)


Auf jeden Fall habe ich mir das Buch heute bestellt und werde es demnächst rezensieren.

12.5.04

Alles neu macht der Mai...

...und daher gibt es eine neue Kommentarfunktion in meinem Weblog. Die alte stammte von "enetation" und hat manchmal dazu geführt, dass das Weblog sehr lange geladen wurde. Die neue ist von Blogger selbst, wesentlich komfortabler und lädt auch schneller. Außerdem kann ich bei jedem Eintrag entscheiden, ob ich Kommentare zulassen will oder nicht. Gut, im Normalfall lasse ich sie zu (ja ich freue mich sogar über sie), aber in gewissen Einzelfällen könnte ich mir vorstellen, sie zu sperren.
Pac Manhattan

Es ist normal, dass es von allen möglichen Pen & Paper-Rollenspielen inzwischen Live Action-Varianten gibt. Aber dass eines Tages auch Pac Man in ein Live-Action-Spiel namens "Pac Manhattan" umgesetzt wird, hätte ich mir auch nie träumen lassen.
Orkniveau

Amerikanische und britische Soldaten foltern Gefangene im Irak, und habe nach neuesten Meldungen offenbar auch Zivilisten umgebracht. Im Gegenzug köpfen El-Kaida-Terroristen eine gefangenen Amerikaner und verbreiten das Ganze per Video. Und beide Seiten fühlen sich moralisch im Recht.

Damit haben beide Seiten erfolgreich das ethische Niveau der Orks aus "Die zwei Türme" erreicht (damit meine ich die Orks, die Merry und Pippin gefangengenommen haben). Herzlichen Glückwunsch!

P.S.: Zuerst wollte ich etwas von "Steinzeit" schreiben, aber das wäre eine Beleidigung der Steinzeitmenschen gewesen.

P.P.S: Ein Vergleich mit Uruk-Hais (z.B. Lurtz aus "Die Gefährten") verbietet sich ebenfalls. Uruk-Hais sind furchtlose, mutige Kämpfer. Und intelligent.

10.5.04

50 Jahre Bundesprüfstelle

Dieser Tage wird die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) (ehemals "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS)" 50 Jahre alt. Wir gratulieren. Der Kunsthistoriker und Autor Roland Seim zog in einem Telepolis-Artikel ein Fazit zu 50 Jahre BPjM:


Grundsätzlich ist der Jugendschutzgedanke etwa bei rechtsextremen, fremdenfeindlichen und gewaltauffordernden Inhalten sinnvoll, da popkulturelle Medien Vorbildfunktion für das noch nicht gefestigte Weltbild von Minderjährigen haben. Fraglich scheint, ob der mittelalterliche Index geeignet ist, die notwendige moderne Medienkompetenz zu fördern. Unter der Käseglocke von Jugendverboten kann man Heranwachsende kaum auf die Erwachsenenwelt vorbereiten. Zur Medienbeurteilung gibt es Selbstkontrollinstanzen, und für strafbare Inhalte wie Kinderpornografie, Rechtsextremismus und Terrorismus sind die Gerichte zuständig.


Tröstlich ist, dass die Macht der BPjM 2003 eingeschränkt wurde. So dürfen von anerkannten Kontrollgremien (wie der FSK) mit einer Altersfreigabe versehene Medien nicht mehr indiziert werden. Und alle Indizierungen sind automatisch nach 25 Jahren aufgehoben, sofern sie nicht explizit verlängert werden. Gut, das ist wenigstens ein Anfang.
Teurer Hamster-Umzug



Gerade eben kam der Fall in der ZDF-Drehscheibe Deutschland: Die Stadt Mainz möchte einen neuen Gewerbepark ausweisen. Nun leben auf der Fläche, die für den Gewerbepark vorgesehen ist, einige Dutzend Feldhamster. Diese sind vom Aussterben bedroht und EU-weit geschützt. Die Stadt Mainz muss daher die Hamster einige hundert Meter weit umsiedeln, damit sie in Zukunft ausserhalb des Gewerbeparkgebiets wohnen. So weit, s gut. Weniger gut sind aber die Kosten der Umsiedlung: 2.7 Millionen Euro. Das ergibt rein rechnerisch ca. EUR 30.000 pro Hamster. Zum Vergleich: der Umzug einer vierköpfigen Menschen-Familie mit professionellen Möbelpackern und Möbelwagen kostet etwa EUR 3.000-5.000.

Wäre es nicht einfacher, auf den Gewerbepark zu verzichten und die Hamster zu lassen, wo sie sind?

Mittelerde-Olympiade

Der erste Trailer zur sensationellen :-) Mittelerde-Olympiade, Minas Tirith 3042 von Michael Ley ist online. Hinweis: zum Ansehen des Trailers ist DivX 5.11 oder höher erforderlich.

Der Trailer hat übrigens den zweiten Platz belegt beim Fanwork-Award in der Kategorie "Tolkien - Offene Kategorie" ("offen" bedeutet dabei, dass es sich weder um ein Gemälde noch um einen Text handelt). Urteil der Jury: "Solide umgesetzter HdR-Gag. Definitiv für ein paar Lacher gut."

9.5.04

CSMA/CD und Lachmuschi

Hier eine wirklich skurrile Website: Jagans Hoooom-Peitsch. Besonders lesenswert: die Erklärung zu "CSMA/CD". Aber die "Lachmuschi" ist auch nicht schlecht.
Überwachung?

Dieses Zitat widme ich den Überwachungs-Fans Otto Schily und Günter Beckstein.


"Schon 2001 führte Giesecke & Devrient beispielsweise in Ägypten Ausweise mit Fingerabdruck ein. Doch auch dieses System hätte einen jungen Ägypter, der am 19. Juli desselben Jahres in die USA einreiste, nicht stoppen können. Denn Ausweis und Pass des Mannes waren echt, und er benutzte auch seinen wahren Namen. Er war nie als Asylbetrüger oder Krimineller aufgefallen - und deshalb waren seine Fingerabdrücke in keiner Fahndungsdatenbank gespeichert. Sein Name: Mohammed Atta."
SPIEGEL-Autorin Cordula Meyer in ihrem Artikel "Das Projekt Big Brother" (Der Spiegel 13/2004)


gefunden bei Curious Creatures

8.5.04

Van Helsing

Gestern abend war ich in der Spätvorstellung von "Van Helsing". Kurz und bündig: ich habe actiongeladenes Popcornkino erwartet, und das habe ich bekommen. Eine Mischung aus Dracula, James Bond und LXG mit einem Schuss Matrix.

Der Film war gut gemacht, es gab jede Menge Action, die Handlung hatte die üblichen Löcher, aber das hat nicht weiter gestört. Ein paar Ideen fand ich etwas "gaga", aber damit kann ich leben. Die Filmmusik (von Alan Silvestri) hätte etwas besser sein können, an manchen Stellen passte sie nicht so ganz.

Die Charaktere waren interessant: van Helsing als eine Art James Bond des Vatikan (inclusive M), Dracula als megalomaner Superschurke (für die Leute, die "Vampire: the Masquerade" kennen: Dracula war eindeutig ein Malkavian). Die Werwölfe waren auch gut dargestellt, mich hat nur gewundert, dass sie so gut klettern konnten. Auffällig war: im Film sind die meisten Toten nicht etwa durch Vampirbisse gestorben, und auch nicht durch Werwolfbisse und auch nicht durch van Helsings Spezialarmbrust, sondern durch Stürze aus großer Höhe.

7.5.04

Poppen für den Regenwald

Wir erinnern uns: 2002 gab es von Krombacher die Werbung "Für jeden Kasten Krombacher retten wir einen Quadratmeter Regenwald". Wurde allerdings gestoppt, da wettbewerbswidrig.

Nun kommt die Steigerung davon. Ein norwegisch-schwedisches Pärchen hat die Website fuckforforest.com eingerichtet. Also "f****n für den Regenwald". Näheres siehe den Artikel "Umweltfreundliche Pornographie" auf Telepolis.

Wie schön! Endlich kann man mit einem ökologisch sauberen Gewissen Pornosites ansurfen. Und wenn man dabei erwischt wird: es war alles nur für den Regenwald! :-) Andererseits: wenn dadurch wirklich Spenden gesammelt werden können, und diese sinnvoll verwendet werden, warum nicht? Ist sogar besser als "Saufen für den Regenwald", denn von letzterem kann man sich Alkoholvergiftungen, Leberzirrose und andere Nettigkeiten einhandeln, was bei "fff" wohl kaum passieren dürfte :-)

6.5.04

Wie schön: Schäferhündin wurde nicht vergewaltigt

Was für eine wunderbare Meldung: "Tierfreund erleichtert - Schäferhündin wurde nicht vergewaltigt" meldet yahoo.de. Da frage ich mich nur: hätte der Tierfreund, der die Sache zur Anzeige brachte, genauso reagiert, wenn es sich nicht um Schäferhunde, sondern um Menschen gehandelt hätte?

Neuer Film von Michael Moore: nicht in USA zu sehen

Der amerikanische Filmemacher Michael Moore, bekannt geworden durch "Bowling for Columbine" sowie seine Bücher "Stupid White Men" und "Volle Deckung, Mr. Bush - Dude, where is my country?", hat in den USA neuerdings ein Problem: sein neuer Film "Fahrenheit 9/11" wird von Miramax nicht in die US-Kinos gebracht. Der Grund: Der Disney-Konzern, dem Miramax gehört, fürchtet um seine Steuervorteile in Florida. Denn der Gouverneur von Florida heißt Jeb Bush - und die Familie Bush (und ihre Geschäftsbeziehungen zur Familie bin Laden) ist unter anderem Thema von "Fahrenheit 9/11" und kommt dabei nicht allzu gut weg. Nach Europa dagegen ist der Film bereits verkauft und wird im Sommer auf jeden Fall in die Kinos kommen. Dadurch entsteht die paradoxe Situation, dass ein Film in Europa zu sehen ist, in den USA - dem Land, das angeblich die Meinungsfreiheit immer so hoch hält - dagegen nicht.

Es ist erschreckend, wie weit die Selbstzensur und der vorauseilende Gehorsam der meisten US-Medien inzwischen geht. Ja keine Kritik äußern, man könnte ja den Gouverneur verärgern. Wohl gemerkt: könnte, denn weder von Jeb Bush noch gar von George Dubbeljuh liegen bisher irgendwelche Statements zu "Fahrenheit 9/11" vor. Michael Moore selbst kommentierte den Vorgang mit den Worten:

"Irgendwann muss man sich fragen: Darf so etwas einer freien und offenen Gesellschaft passieren, wo offenbar finanzielle Interessen darüber entscheiden, was die Menschen sehen sollen oder nicht?"

Dem ist nichts hinzuzufügen.
ICE-Halt in Darmstadt: Gesetz nimmt erste Hürde

So einig sind sie sich selten: Mit den Stimmen aller Parteien schlug der Verkehrsausschuss des Bundestages vor, ins Bundesschienenwegeausbaugesetzes (schrecklicher Name...) eine Klausel einzubauen, die die Bahn verpflichtet, die ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim über den Darmstädter Hauptbahnhof zu führen. Damit hat das Gesetz die erste Hürde genommen. Das berichtete heute das Darmstädter Echo.

Allerdings will die CDU im Bundestag und Bundesrat gegen das Gesetz stimmen. Aber nicht wegen dem ICE-Halt in Darmstadt, sondern weil ihr andere Teile nicht gefallen. Gut, das bedeutet, dass das Gesetz im Vermittlungsausschuss landet. Und dort wird hoffentlich der Darmstädter ICE-Halt drin bleiben.

5.5.04

Flughai

Gefunden im Hohlspiegel, Original aus "TV Hören und Sehen":



Interessant. Kannte zwar bisher schon fliegende Fische, aber dass auch Haie fliegen können, ist mir neu...
Hervorragendes Wochenende

Das Wochenende "Mai sei" auf Hofgut Stammen war klasse! An dieser Stelle nochmals mein Dank ans Orga-Team, und an Micha für die Waldmeister-Bowle, und an die die Singvögel für den klasse Auftritt, und an Cushy und Christian fürs Seminar!