11.11.04

Schlechte Physik in Filmen


Als Physiker fällt es mir immer wieder auf, wie in manchen Filmen mit Physik umgegangen wird. Oft läßt es mich schaudern. Bei vasili habe ich nun eine wunderbare Website gefunden, die sich des Themas annimmt: Intuitor Insultingly Stupid Movie Physics. Hier sind erst einmal die häufigsten Fehler aufgezählt, die in Kinos gemacht werden. Die bekanntesten sind die hörbaren Explosionen im Weltraum (ohne Schall), die sicht- oder gar hörbaren (!) Laserstrahlen und die superschnell explodierenden Autos. Aber auch ich habe etwas dazugelernt: in vielen neuen Actionfilmen blitzen Funken auf, wenn ein Geschoß (aus einer Schußwaffe abgefeuert) auf Metall trifft (etwa eine Verstrebung oder eine Schiffswand). "Intuitor Insultingly Stupid Movie Physics" erklärt ausführlich, warum das Unfug ist.

Danach folgt eine Bewertung einiger Filme in bezug auf den physikalischen Realismus. Klar ist, dass dabei "Armageddon" (1997, mit Bruce Willis, Ben Affleck und Liv Tyler) schlecht abschneidet. Entsprechendes gilt für "Independence Day". Ein wenig unfair bewertet fand ich allerdings "Star Wars Episode 1". Der Film mag zwar physikalisch gesehen unrealistisch sein - aber George Lucas hat niemals beabsichtigt, mit "Episode 1" einen physikalisch realistischen Film abzuliefern. Im Gegenteil, für mich fällt der Film in die Kategorie "Comic-like" (was keine Abwertung darstellen soll).

Zwei Filme schneiden aus physikalischer Sicht erstaunlich gut ab: "Titanic" und "Terminator 1". Witzigerweise haben beide denselben Regisseur (James Cameron). Das könnte damit zusammenhängen. Andererseits wird "Terminator 2" nicht bewertet, und der wäre aus physikalischer Sicht leicht anzufechten - alleine schon die Idee des "Quecksilbermännchens" (damit meine ich den T-1000) ist sehr dubios. Für die dauernden Phasenwechsel zwischen fest und flüssig müßte das "Quecksilbermännchen" eine hohe Wärmeenergie aufbringen, wo nimmt er die her?

Der schlechteste Film aller Zeiten in physikalischer Hinsicht ist übrigens "The Core".