Der Zensur-Denkfehler

Täglich wird eine Vielzahl von Texten (kurze und lange) in Internet-Foren gepostet. Immer wieder kommt es dabei vor, dass jemand mit seinem Posting gegen die Regeln des Forums verstößt, in dem er schreibt. Ab und zu sind die Verstöße so gravierend, dass ein Posting gelöscht werden muß. Oftmals wehren sich die Autoren des gelöschten Postings dagegen, und immer wieder wird von ihnen der Vorwurf der Zensur erhoben.

Dieser Vorwurf basiert auf einem Denkfehler. In der Wikipedia fand ich eine gute Definition des Begriffes "Zensur":

Zensur (censura) ist ein Verfahren eines Staates oder einer Gemeinschaft, um Informationen oder andere durch Medien vermittelte Inhalte zu kontrollieren, zu unterdrücken oder im eigenen Sinn zu steuern.

Vor allem Nachrichten, künstlerische Äußerungen und Meinungsäußerungen sind Gegenstände der Zensur. Sie dient überwiegend dem Ziel, das Geistesleben in politischer, sittlicher und/oder religiöser Hinsicht zu kontrollieren.

Wie man leicht einsieht, hat das mit den meist privat bzw. von Vereinen oder Firmen betriebenen Internet-Foren und Boards nicht viel zu tun. Die Unterdrückung bzw. Kontrolle von Informationen ist im allgemeinen nicht das Ziel eines Forenbetreibers.

In einem Forum hat der Betreiber grundsätzlich "Hausrecht". Er kann entscheiden, welche Inhalte er wünscht und welche nicht. Daher kann ein Forenbetreiber jederzeit ohne Begründung Postings, die gegen seine Regeln verstoßen, löschen und/oder inhaltlich ändern (z.B. eingebaute Links entfernen). In gut geführten Foren wird an der Stelle eines Eingriffs ein Vermerk hinterlassen, aus dem hervorgeht, warum eingegriffen wurde.

Wer mit den Entscheidungen eines Forenbetreibers nicht einverstanden ist, dem steht es jederzeit frei, seine Meinung an anderer Stelle im Internet kundzutun, sei es in einem anderen Forum, sei es z.B. in einem eigenen Weblog.