23.8.04

Paragrafen-Reiterei

Der internationale Sportgerichtshof CAS hat der Springreiterin Bettina Hoy ihre Goldmedaille aberkannt und der Mannschaft eine weitere, weil bei ihrem Ritt ein Meßfehler vorlag. So wie sich die Sache mir darstellt, hat Bettina Hoy keinerlei unsportliches Verhalten gezeigt, aber die Meßapparaturen haben gesponnen (wofür man die Sportlerin wohl kaum verantwortlich machen kann). Insofern ist mir die Entscheidung unverständlich.

1 Kommentare:

Blogger Marc meinte...

Ich kann die Aberkennung "unserer" Goldmedaillen, wie sie in unserer Presse dargestellt wird, nicht nachvollziehen, denn die Unklarheiten, die beim Auslösen der Zeitnahme bestanden, machen es meiner Meinung nach möglich, dann alles anzufechten.

Nach dem unsportlichen Verhalten der französischen Reiter bei der Medaillenvergabe ("Vor der Siegerehrung will Hoy Touzaint trösten und zu Team-Silber gratulieren, doch der Franzosen wendet sich ab. Später verweigern auch die anderen französischen Reiter den Handschlag und drehen ihr den Rücken zu." Quelle: SPON) und so Sprüchen wie vom Grünen-Tisch-Sieger Nicolas Touzaint "Die Gerechtigkeit hat gesiegt, diese Medaille ist eine brillante, unglücklicherweise gab es keine Marseillaise bei der Siegerehrung, kein Podium und auch keine Ehrenrunde" würde ich die Medaille und den Kranz ja ganz kindisch nicht wieder rausrücken. Sollen die doch beschließen was sie wollen. Nur hätte sowas bestimmt Auswirkungen auf eine weitere Sportlerkarriere.

Unter sowas leidet natürlich der olympische Gedanke, aber inzwischen sagt mir meine Lebenserfahrung, dass die viele Menschen eher selbstgerecht ans Leben herangehen: Für mich stellt es sich so dar, dass F, GB und die USA für so einen "Sieg" sich nicht zu schade sind. Frankreich als "Grande Nation" und die USA als sowieso tollstes Land der Welt haben da bestimmt keine Probleme. Vermutlich sind die Medaillen (in F, GB, USA und auch in D ) ja irre wichtig für staatliche und sonstige Fördergelder. Und da ist es am Ende egal wie man sie bekommen hat.

Genaugenommen könnte es mir persönlich ja egal sein, wer da jetzt sein Essen mit olympischen Lorbeerblättern würzen kann, aber wie schon gesagt ist Sport gucken nur spannend, wenn man parteiisch ist. Und die "Härte" des Sofaguckers trifft ja nicht nur unfaire andere Sportler sondern auch Tennisspieler, die es nach vier Matchbällen nicht packen oder so Radler wie Jan Ullrich, die meinen so Sprüche wie "Es hat Spaß gemacht, dabei zu sein, aber Olympia ist für mich eben nicht das Wichtigste. Es war schon schwer mich überhaupt für diese Spiele zu motivieren" klopfen zu können.

11:57 AM  

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