ICE-Halt: Merkwürdige Argumente der Bahn

Seit gestern debattieren die Experten auf Einladung des Regierungspräsidiums Südhessen die zukünftige ICE-Strecke Frankfurt-Mannheim., berichtet das Darmstädter Echo . Während die Deutsche Bahn AG eine Direktverbindung ohne Zwischenhalt bevorzugt, sprechen sich die Stadt Darmstadt, die Region sowie das Land Hessen für einen ICE-Halt im Darmstädter Hauptbahnhof aus. Dort sollen später einmal 24 von 112 ICEs halten. Bisherige Gutachten zeigen, dass der ICE-Halt im Vergleich zur Direkt-Strecke nur unwesentlich teurer käme und die Fahrzeit Frankfurt-Mannheim nur um eine Minute (!) verlängern würde.

Nun hat die Bahn dagegen argumentiert. Ihr Argument: 24 von 112 ICEs in Darmstadt seien kein Problem. Aber damit sei Darmstadt sicher nicht zufrieden, man wolle doch sicher, dass später mal alls 112 ICEs in Darmstadt halten. Damit aber sei die Strecke überlastet !

Glaubt die Bahn wirklich diesen Unfug? Abgesehen davon: 112 ICE-Halts pro Tag, das hat noch niemand gefordert.

Ein weiteres Argument: in den Jahren nach 2010 werde der Bahnverkehr so massiv zunehmen, dass an einen Halt in Darmstadt gar nicht mehr zu denken sei. (Und das bei einem Unternehmen, dass erst dieses Jahr durch sein neues Preissystem massiv Kunden verloren hat. Soviel am Rande). Norbert Stoll, Verkehrsplaner der Stadt Darmstadt, entgegnete den anwesenden Bahnmitarbeitern: "Wenn der Zugverkehr wirklich so ansteigt, dann kriegen Sie nicht nur in Darmstadt Probleme, sondern auch anderswo" Womit er recht hat, denke ich.